Rastlos
Ok, nun hab ich also aufgehört.
Gestern war der erste Tag "ohne", und der ging (erwartungsgemäß) recht gut über die Bühne. Ich wusste, dass ich an diesem Tag wenige "Trigger" zu erwarten habe:
Auf der Arbeit hatte ich es in der Vergangenheit schon öfter geschafft, nicht zu rauchen und für abends war eine gesellige Runde geplant - aus lauter Nichtrauchern.
Die paar Stunden dazwischen am Nachmittag waren schon ein bisschen schwierig. Ich fühlte mich rastlos, wusste nicht wohin mit meiner ganzen Energie. Ich habe mich dann in Aktivitäten gestürzt: Rasen gemäht, Krafttraining gemacht, geduscht und dann musste ich schon los.
Aber ich kann mich ja nicht jeden Tag komplett mit Aktivitäten zupflastern (oh weia - morgen ist Wochenende!!) - dann kann ich die Uhr danach stellen, wann ich wieder die Grätsche mache und den nächsten Hörsturz habe oder den nächsten Burnout.
Ich glaube kaum, dass ich körperlich schlimm abhängig bin, habe ja nur 3-5 Zigaretten am Tag geraucht. Deswegen will ich auf keinen Fall Nikotinersatz.
Wer den vorherigen Thread lesen will, der ist hier: http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=4924#pid276614
Danke für Deine Antwort, liebes Phantom.
Schnuller hatten wir hier nur kurz - die beiden wollten keine. Aber ich weiß, was Du meinst. Eine schöne Geschichte.
Ich bin leider doch ziemlich reizbar gerade ...
Nicht besonders hilfreich ist es dann, wenn der Chef, dem man eben erklärt hat, warum das momentan so ist, zu einem sagt: "Hätteste damit nicht morgen erst aufhören können?" ... und ein paar h später: "Geh doch einfach eine rauchen!" (mit dem unausgesprochenen Nachsatz: "...damit Du wieder bessere Laune bekommst." faelle
Ist ja nicht so, als wäre ich sonst während der Arbeit ständig draußen gewesen zum Rauchen ... meist habe ich gar keine geraucht und im Höchstfall mal eine.
Aber mit sowas muss man vermutlich auch einfach klar kommen. "Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung," hat mein Vater immer gesagt. Hoffentlich geht das bald vorbei. Ich kann gar nicht so viel rennen, wie ich Adrenalin abzubauen habe.
Guten Morgen
Heute Morgen geht es mir richtig gut. Keine Kopfschmerzen, kein mieser Geschmack im Mund.
Und ich bin gestern sogar auf einer Party gewesen und habe es trotzdem geschafft durchzuhalten.
Mein Energielevel ist immer noch exorbitant (wobei ich nach wie vor glaube, dass das keine wirkliche Energie ist sondern Rastlosigkeit und ich lieber haushalten sollte).
Sagt mal, habt Ihr auch so merkwürdige Reaktionen auf Euren Rauchstopp bekommen?
Dass "amtierende" Raucher verhalten reagieren, kann ich mir ja noch erklären: Sie bekommen live vor Augen geführt, dass jemand anders das schafft, was sie selbst sich nicht zutrauen (natürlich geben sie das nicht zu, sie rauchen weil es ihnen schmeckt und weil sie sowieso unverwundbar sind - hab ich jahrelang mir selbst so erzählt). Und sie sehen eine Gemeinsamkeit schwinden und denken vielleicht, dass die soziale Beziehung sich evtl. ändern könnte, dass der frischgebackene Nichtraucher sie jetzt ablehnen könnte... die Möglichkeiten sind zahllos.
Aber warum reagieren Nichtraucher so komisch?
Ich habe gestern eine Menge merkwürdiger Blicke geerntet. Keiner hat gesagt: "Hey super, dass Du den Schritt gehst. Find ich toll. Kann ich Dich irgendwie unterstützen?" Es war eher ein unausgesprochenes: "Na, ob sie das wohl schafft. Mal sehen, wie lange sie aushält. So konsequent ist die doch nicht."
In die gleiche Kategorie fallen die Kommentare meines Chefs, die ich oben zitiert habe. Als wenn die anderen davon ausgingen, dass man das zum Spaß macht, dass es nicht ernst gemeint ist. Und dass da keine wohlüberlegte Entscheidung hinterstünde... ich versteh das nicht.
Guten Morgen Elena,
Du machst das super und gleich schon so eine Hürde mit Party geschafft verdient großen Respekt.
Ja solche Aussagen wie die von deinem Chef habe ich auch kennen gelernt. Von Rauchern und auch Nichtrauchern, sogar Ärzte geben dumme Kommentare ab.
"Geh mal besser eine rauchen" oder "Wieso machst du das? Du schaffst das eh nicht" oder "Sie haben aber zugenommen"
Ich habe mir solche Sätze (dumme Kommentare) als Ansporn genommen. Und jetzt erst recht.
Die Raucher sind neidisch, da wir stärker sind.
Die Nichtraucher haben keine Ahnung, was ein Entzug ist und reden dumm daher.
Aber glaube mir, das wird sich ändern. Die Bewunderung und Anerkennung wird kommen. Erst gestern noch bin ich von einem Raucher für meine Rauchfreiheit bewundert worden.
Nun aber das wichtigste, das wichtigste in der Sache bist du alleine. So wie du dich siehst, sei stolz auf dich selber und deine Leistung. Wichtig ist auch in der Rauchfreiheit sich immer wieder mal selber zu belohnen und sich etwas Gutes zu tun.
ich wünsche ein schönes Wochenende
Bine
Oh danke, Michaela. Einen Kaffee nehme ich immer gern (und der ist auch gar nicht fest mit dem Rauchen verknüpft, der geht also ganz stressfrei weiterhin )
In meinem früheren Leben war ich Krankenschwester, kann also sehr gut nachvollziehen, wie es einem nach einem Nachtdienst geht.
Mein Chef meint das mit Sicherheit gar nicht so - der denkt vermutlich, das sei eine witzige Bemerkung. Vielleicht sollte ich ihm mal sagen, dass das 1. nicht witzig ist und 2. mein Vorhaben u.U. deutlich erschwert.
Bine,
das ist bestimmt der Punkt: die Nichtraucher können nicht einschätzen, was es bedeutet (kann man ja selbst nicht, bevor man es nicht ernsthaft versucht - ich war immer der Meinung, dass ich das auch einfach wieder lassen kann... )
Wieder zu Hause.
Private Public Viewing . Mit Rauchern ...
Meine Güte, wie das stinkt!
Ich habe mich sogar getraut Apfelwein zu trinken (mit Absicht ein Getränk gewählt, das ich sonst nicht konsumiere, so war die Verknüpfung Alkohol + Nikotin nicht so stark).
Es hat funktioniert.
Ich wollte mir ganz oft eine schnorren. Aber dann habe ich ganz tief den Rauch, der durch den Raum waberte eingeatmet und mir den Geschmack vorgestellt ca. 10 nach dem Ausmachen der Kippe.... Und dann konnte ich mir selbst nein sagen und habe es gelassen.
Außerdem waren meine Kinder dabei. Denen habe ich erzählt. dass ich nie wieder rauchen will - beide finden das toll. Ich will sie nicht enttäuschen.