Angst vor Depression
Hallo ihr Lieben,
Erstmal kurz einen kleinen Überblick über meine Rauchgewohnheiten. Ich rauche ca. Seit ich 14 bin (bin jetzt fast 30) und habe zwischen 2009 und 2012 rauchfrei gelebt. Das Aufhören war für mich damals absolut kein Problem. Dann hat sich mein Leben geändert. War viel unterwegs, viel gefeiert, viel Alkohol an den Wochenenden.. und schwupps steckte ich wieder mitten drin in der Nikotinsucht, bevor es mir überhaupt richtig bewusst wurde.
Danach habe ich noch 3 mal versucht aufzuhören.. vergebens. Erst muss ich noch sagen, dass eine Depression in den letzten Jahren mein ständiger Begleiter war. Und jedes mal, wenn ich erneut versucht habe aufzuhören bin ich extrem abgestürzt. Ich lag nur noch im Bett , heulend.. wollte mir selbst die Arme aufkratzen und ähnliches. Ich erkannte mich selbst nicht wieder und war wirklich selbst schockiert über mich.
Nun möchte ich es nochmal versuchen, habe aber unglaublich Angst wieder so abzustürzen. Ich sag mir immer das wird schon gut gehen.. ich bin in einem neuen Abschnitt meines Lebens angekommen. Habe zurzeit keine Probleme mit Depressionen, bin umgezogen , habe einen neuen Job.. aber die Angst davor bleibt.
Hat jemand vllt ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir wertvolle Tipps geben?
Vielen Dank schonmal
LG sany
Hallo Sany,
Erst mal herzlich Willkommen hier in der Gemeinschaft und Gratulation zu deinem Entschluss. Damit hast du schon einem großen Schritt gemacht.
Deine Angst vor Depressionen kann ich gut verstehen, gerade, wenn du schon solche Erfahrungen gemacht hast. Es ist auch nicht ungewöhnlich das der ein oder andere in depressive Verstimmung bis hin zu Depression gerät. Ist aber nicht unbedingt bei jedem so.
Ich versuche es dir mal zu erklären. Das Nikotin haftet sich an die Andockstellen für das Glücksgefühl im Gehirn fest. Somit wird diesen Rezeptoren vorgegaukelt, Glück ist da. Der Körper stellt die Hormonproduktion (Dopamin/Serotonin) die fürs Glückgefühl zuständig sind ein. Bei einem Rauch stopp muss der Körper somit erst mal lernen, dass es jetzt wieder diese Hormone selber produzieren muss. Dies kann eine Weile dauern.
Ich würde dir raten, dieses mit einem Arzt deines Vertrauens zu besprechen. Hausarzt/Facharzt. Und das du dich gut im Auge behältst.
Wichtig ist auch noch, während des Rauchstopps, dir soviel wie möglich GUTES zu tun. Was erfreut dich, was macht dich Glücklich, wobei fühlst du dich Wohl???. Das kann eine Spaziergang sein, sich ein paar Blumen gönnen, ein schönes Duft Bad, Sauna, Thermalbad, ausessen gehen... du siehst es gibt ein breites Spektrum, Schaue auf das was bei dir am Wirkungsvollsten ist.
Wirklich an dich denken und alles andere erst mal in den Hintergrund schieben.
Noch etwas, wenn du Fragen hast, wende dich direkt hier hin. Hier erfährst du meistens sofort wirkungsvolle Unterstützung. Bei Persönliche Fragen kannst du dich auch gerne über PN an jemanden wenden.
Du packst das
LG Bine
Hallo und vielen dank für deine Antwort.
Ich hatte mich meinem damaligen Hausarzt anvertraut, mehr oder weniger.. ich hatte einfach Angst über mich zu reden und so konnte er wohl auch nie erkennen wie schlecht es mir wirklich ging. Ich nahm/nehme keine Antidepressiva. Das wollte ich nie, aus Angst vor den Nebenwirkungen..
Aber nachdem sich mein Leben geändert hat, gehts auch meiner Psyche soweit wieder gut.
Ich hab auch schon überlegt zum Arzt zu gehen vor dem Rauchstopp (am 07. Juli ist es so weit) .. aber wie kann der mir in der Hinsicht helfen? Kann er überhaupt etwas machen außer mit mir darüber zu reden und mich "aufzuklären"?
Vielen Dank Bine.
Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, werde ich mit Sport anfangen.
Damals habe ich es so geschafft und hoffe einfach es klappt wieder. Heute kann ich mir garnicht mehr vorstellen wie leicht mir das aufhören damals fiel..
Ein Problem hab ich ganz vergessen: mein Partner raucht auch. Und wenn wir beide aufhören machen wir uns das Leben gegenseitig zur Hölle. Also er würde auch gerne aufhören aber schafft es auch einfach nicht. Und zu Sport kriege ich ihn nicht animiert ;)
HI Sany,
Sport ist wirklich gut, ich bin in meinen Rauchstopp Anfängen täglich gewalkt. Es war einfach herrlich. Sport kurbelt auch die Serotonin Produktion an. Trotzdem würde ich an deiner Stelle einen Rat (evt. auch vorübergehende Medikation) vom Doc annehmen.
Sicherlich ist es mit dem Vertrauen und sich öffnen eine Überwindung. Aber was kann schon schief gehen, mit ihm da drüber zu reden. Ja er kann unwissend sein - solltest du dieses Gefühl haben, verweise ihn auf Infomaterial extra für Ärzte, hier auf der Seite zu bekommen.
Was mir noch geholfen hat, war hier das kostenlose Starterpacket
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Wichtige Tipp findest du oben unter dem grünen Reiter "Aufhören". Informiere dich, eigne dir Wissen an. Mir hat es geholfen.
LG Bine