Ich muss es schaffen!

Verfasst am: 20.06.2016, 13:27
Äffchen
Äffchen
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 06. 2016
Rauchfrei seit:
Beiträge: 1 Beiträge

Hallo,

Ich bin Äffchen, 33 Jahre Alt und rauche seit ich 16 bin. Mit kleineren Unterbrechungen.

Heute habe ich erfahren, dass ich in der 8. Woche schwanger bin. Sehr überraschend aber ich freue mich auch.
Wobei ich Angst habe, den Ausstieg nicht zu schaffen, motiviert bin ich aber. Zb. Morgens bei meinen ersten Kaffee, wodurch ersetze ich das? Oder pausen auf der Arbeit, was kann ich da machen? Viele Kollegen rauchen und mich würde es auch stören ständig den kalten Rauch zu riechen.
Hinzu kommt auch, dass ein schwerer Krankheitsfall meiner Mutter (liegt im künstlichen Koma) hindert mich etwas. Zumindest rede ich mir das ein. Und jedesmal habe ich ein schlechtes gewissen gegenüber der kleinen Bohne in mir.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich erstmal das Rauchen ersetzen kann? Ich sollte vielleicht hinzufügen das ich zurzeit absolut nicht auf Süsses kann.

Lg Äffchen

Verfasst am: 20.06.2016, 19:46
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3869 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Äffchen,

auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen. Ich freu mich daß Du uns hier gefunden hast.

Herzlichen Glückwunsch zur Baby-News! Das ist wirklich der schönste Grund mit dem Rauchen aufzuhören. Vielen werdenden Müttern dient das als Sprungbrett in ein neues Nichtmehrraucherleben! Vielleicht ja auch Dir.

Also das Rauchen mit Süßem erstetzen sollst Du ja gar nicht. Wenn Dir danach ist, darfst und sollst Du Dir eine kleine Süßigkeit dann und wann nicht verbieten, aber als Esatz für das Rauchen ist es ohnehin nicht die erste Wahl.

Wie Du schon ganz richtig erkannt hast, geht es vielmehr darum, alte Gewohnheiten abzulegen, feste Verknüpfungen bestimmter Situationen und Gefühlslagen mit dem Rauchen zu entkoppeln. Den ersten Morgenkaffee könntest Du zum Beispiel durch Tee ersetzen, oder ihn an einer anderen Stelle der Wohnung trinken als bisher immer. Wenn Du morgens was herunterbekommst, versuche einen Keks dazu (gibt ja so zuckerarme Haferkekse und die schmecken wirklich nicht so seltsam wie sie sich anhören!).

Meide Rauchersituationen, wenn Du kannst. Geselle Dich erstmal nicht mehr zu den Rauchern in den Pausen. Wenn Du Verständnis erwarten darfst, rede gern mit den Kollegen darüber - Du wirst einschätzen können, ob Du Support erwarten kannst oder nicht. Mußt ja noch nicht gleich mit der Schwangerschaft um die Ecke kommen, wenn es noch nicht angemessen ist - Fakt ist, Du hörst das Rauchen auf, nur das müssen sie erstmal wissen. Versuche mal vorzufühlen, wie die Kollegen darauf reagieren, vielleicht kannst Du Dir ja sogar Unterstützung und Nachsicht sichern.

Kannst Du denn überhaupt essen, oder leidest Du momentan an Übelkeit? Sonst hätte ich noch angeregt, halte Rohkoststicks bereit und knabber diese, wenn Dich die Schmacht heimsucht. Auch geschnittene Äpfel helfen über Schmachtmomente hinweg.

Dann gebe ich Dir noch ein bisschen Infomaterial an die Hand. Also sehr wichtig und nützlich finde ich diese Broschüre für schwangere Aufhörerinnen und auch die Partner:

http://www.rauchfrei-info.de/fileadmin/main/data/Dokumente/Ich_bekomme_ein_Baby.pdf

Ich denke das sind so erstmal komprimiert die wichtigsten Infos die Du brauchen kannst.

Es gibt auch ein kostenfreies Rauchfrei-Startset, das Du hier bestellen kannst:

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

Darin gibt es eine nützliche Broschüre, einen Relaxball zum Kneten in Streßsituationen (hilft abzubauen - sehr nützlich!) und einen lustigen Abreißkalender für die ersten 100 Tage. Sieh es Dir doch mal an.

Und schließlich: frage Dich jeden Tag aufs neue, was Du tun kannst, damit es Dir gut geht. Belohne Dich für geleistetes, auch und gerade im Bezug auf die Rauchfreiheit (aber nicht nur, das darfst Du so schon auch), sorge dafür, daß Du Dich wohlfühlst (auch und gerade bei Schmachtmomenten, aber natürlich auch nicht nur). Tu was dazu nötig und erlaubt ist. Ausruhen und ein gutes Buch lesen. Gemütlich spazierengehen. Eine Tasse heiße Schokolade (wenn geht). Egal was, hauptsache es geht Dir gut damit.

Ich schließe mich meinem Vorredner an, der Krankheitsfall Deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich wünsche Ihr das allerbeste. Aber ich bin mir ganz sicher, sie würde nicht wollen, daß Du deswegen nicht alles tust, was Deiner Gesundheit und der Deines Kindes unbedingt zuträglich ist. Also nimm all Deinen Mut und Deine Kraft zusammen und sag Dir:

Ja ich mach das jetzt. Und ich kann es!

Für die vor Dir liegende Zeit alles, alles Gute, Glück und Gesundheit für Dich und Dein Pünktchen, und viel Erfolg beim Ausstieg. Komm jederzeit wieder her, wenn Du Zeit und Lust hast, und laß hören wie es so läuft oder holf Dir Anregunden und Support, wenn Du magst. Viele Grüße sendet Dir

Lydia