Heute ist der vierte Tag...

Liebe Stella,
mir ist es nach einem Rauchstop vor langer Zeit genau so gegangen. Ordentliche behandlungswürdige Depression, durchsetzt mit leicht psychotischen Episoden. Ich habe dann nicht sofort wieder mit dem Rauchen begonnen, sondern meine Leidensgeschichte einer Fachärztin vorgetragen, die als Ursache auch den Nikotinentzug ausgemacht und bestätigt hat, dass dieser Verlauf gar nicht so selten wäre. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die Dopaminrezeptoren, die durch Nikotin besetzt werden, nicht sofort vollständig durch körpereigenes Dopamin gesättigt werden können, so dass ein vorübergehender Dopaminmangel entsteht, der sich durch depressive Verstimmung bemerkbar macht. Ich habe dann einige Zeit lang ein Antidepressivum genommen, bis sich das alles wieder eingepegelt hatte (ca. 2 Jahre). Dass ich weitere drei Jahre später bei einer dummen Gelegenheit wieder in die Nikotinfalle getappt bin, hat meiner Ansicht nach nichts mehr mit den oben beschriebenen Effekten zu tun gehabt.
Diesmal scheint die Depression nicht gar so lange anzuhalten, vielleicht komme ich mit homöopathischen Mitteln über die Runden.
Soweit meine ungeschönten Erfahrungen zu diesem Thema. Fazit: man muss das nicht aushalten und es ist aber auch nicht hilfreich, sofort wieder in alte Rauchmuster zurückzufallen.
Ich wünsche Dir, dass Du für Dich einen Weg aus der Rauchfalle findest.
LG
Sonja