Verdammter dritter Tag?
Guten Morgen zusammen,
ich bin seit Aschermittwoch rauchfrei...wurde nach 8 Jahren rauchfreiem Leben mit viel Sport 2010 wieder rückfällig. Das Aufhören hatte ich immer wieder geschoben, da mein Mann nach 20 Jahren "frischen Atem" ebenfalls dummerweise wieder angefangen hatte. Ich war der Meinung, dass es mir zu schwer fallen würde allein aufzuhören. Nun haben wir aber tatsächlich zusammen den Rauchstopp begonnen!
Die letzten Tage gingen erstaunlich gut. HURRA!!! Ich konnte sogar mit meinen Raucherkollegen/innen zusammen stehen und merkte keinerlei Verlangen.
Aber heute...
...3. Tag...Homeoffice...festgenagelt am Rechner...wenn das Gehirn Verlangen signalisiert, der Körper mir meint suggerieren zu müssen, dass es doch viel entspannter und leichter wäre mit einer Zigarette... Allerdings haben wir alle Rauchwaren fort geworfen, nix im Haus, wie gut! Konzentration am Tiefpunkt...wobei ich das bereits die letzten Tage gemerkt hatte, dass mein Gehirn wohl gerade mit Anderem beschäftigt ist! Große Unruhe einerseits und Verärgerung über eintreffende Emails von Menschen, die Hilfe und Unterstützung von mir erwarten, wo ich grad selber welche benötige...Jammer...Dieses Suchtmännchen auf meiner Schulter ist verdammt hartnäckig...Wie seid ihr mit diesen Situationen umgegangen? Wenn man aus der Situation nicht raus kann, mit dem Ärger, der Angst und dem Ausweg, der immer wieder mal winkt und meint: "Rauch doch einfach wieder..." !?
Liebe Grüße an alle Kämpferinnen und Kämpfer da draußen!
Hey und Herzlich Willkommen hier.
Der dritte Tag war auch bei mir verdammt schwer. Das Verlangen lies aber am nächsten Tag abrupt nacht. Mittlerweile ist es viel entspannter und falls mal die Schmacht wieder winkt und guten Tag sagt, kann ich sie einfacher nach unten drücken und sie verschwindet wieder.
Sabine hat ja schon einiges genannt, was du tun kannst.
Was mir auch noch geholfen hat, ich habe mir vorgestellt, das die Schmacht eine reale Person ist und habe ihr jedesmal wenn sie "vorbei" kam gesagt, das ich diese Person nicht mehr in meinem Leben benötige und ich ihr die Freundschaft kündige.
Liebe Grüße und viel Erfolg,
Robin
Liebe Alpenseejungfrau,
von mir auch noch ein herzliches Willkommen, schön daß Du Dich uns anschließt, dem Rauchen entsagst und uns von Dir berichtest.
(Nebenbei - alle die jetzt schon wissen was kommt, bitte mal schnell Petersiliensträußchen in die Ohren oder einen Kaffee holen gehen, bitte! - dieses Umfallen nach vielen Jahren der Rauchfreiheit ist mir auch passiert und wir beide sind da wahrlich nicht die einzigen. Ärgerlich zwar - aber diesmal wissen wir es besser, nicht? Wissen, in welchen Situationen uns die Sucht zurückholen kann und sind vorsichtiger, stimmts`)
Ich hätte auch noch eine Anregung: Du sagst, Du fühlst Dich etwas unkonzentriert und hast den Eindruck, daß Dein Hirn gerade mit was anderem beschäftigt wäre. Und was soll ich sagen... es ist ja auch so (und war bei mir nicht anders)! Dein Körper leistet Schwerarbeit, entgiftet gerade, baut den Stoffwechsel um, und Dein Kopf muß die Sucht abwehren. Ergo bist bist Du sowohl physisch wie auch psychisch tatsächlich anderweitig ausgelastet. Aber versuche doch mal nicht, dagegen zu kämpfen. Nimm es an, sei Dir sicher, daß es dazu dient, wieder rauchfrei zu werden, um ein gesünderes, duftenderes, wohlhabenderes, besseres Leben zu führen, vielleicht hilft Dir das ja, die Schmacht auszusitzen. Und gönne Dir für die erste Zeit mal etwas mehr Ruhe, mehr Pausen, sofern möglich und nötig. Es ist ja nicht für immer, kein Dauerzustand. Du findest schon wieder zu Deiner alten Form zurück. Aber leiste Dir erstmal etwas mehr Ruhe, es kann Dir und Deiner Leistungsfähigkeit dieser Tage nur zugute kommen.
Und nochwas, es ist durchaus nicht ungewöhnlich, daß die ersten wenigen Tage ganz gut laufen und man dann die ersten Auswirkungen des Entzuges spürt. Gerade die ersten Tage über hat man noch die anfängliche Supermotivation und den Reiz des Neuen. Nach einigen Tagen stellen sich dann die Entzugserscheinungen so richtig ein und auch die Psyche beginnt zu begreifen, daß man es ernst meint. Aber das ist völlig normal und kein Hinweis darauf, wie der Entzug verlaufen wird. Es werden auch wieder erträglichere Phasen eintreten. Stöbere dich doch einmal durch das Forum hier, wirst sehen, bei den meisten Aufhörern liegen zwischendrin schon Phasen, in denen es ihnen richtig gut geht, in denen sie Kraft tanken und sich auf die Freiheit freuen können, die hinter ihrer Entwöhnung steht. Und bei Dir wird das auch so sein.
Also laß wieder von Dir hören, wenn Du möchtest. Ich schicke Dir eine große Protion Stärke und Durchhaltevermögen, aber es ist machbar. Viele Grüße von
Lydia