versuch aufzuhören

Verfasst am: 04.02.2016, 10:52
hanwidm
hanwidm
Themenersteller/in
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Beiträge: 2 Beiträge

Guten Tag,

Nachdem ich seit längerem im stillen hier im Forum mitlese und ich einige Motivation aus den geschilderten Geschichten ziehen konnte, hörte ich vor 17 Tagen auf zu rauchen.

Mir viel das ganze nicht leicht aber ich hielt durch und fühlte mich gut. Nach einem hitzigen Streit mit meiner Partnerin am Montag abend, erwischte ich mich dabei wie ich wieder an Zigaretten dachte, und nach langem Verhandeln auch zu einer Zigarette griff. Seit dem habe ich zirka 5 Zigaretten geraucht. Ich habe Bedenken ob ich meine Motivation wieder komplett verliere und in mein altes Muster zurück falle. Hat von euch jemand schon Erfahrungen gemacht wie nach einem solchen Rückschlag umzugehen ist? wie bleibe ich standhaft? ich fühle mich sehr schlecht und will mir und meiner Familie beweisen das ich es schaffe. Über ein paar Tipps und Ratschläge würde ich mich von eurer Seite freuen. Liebe Grüße

Verfasst am: 04.02.2016, 12:36
hanwidm
hanwidm
Themenersteller/in
Dabei seit: 04. 02. 2016
Rauchfrei seit: 3220 Tagen
Beiträge: 2 Beiträge

vielen dank für den Zuspruch. Ich werde mich sammeln heute und versuchen mit alter Motivation weiter zu machen. Hier zu lesen ist unglaublich hilfreich so kann ich den "Spirit" aufnehmen

Ich habe noch eine Frage. Was haltest du/ihr von nikotinpflastern? man liest ja immer wieder das diese in Zusammenhang mit der Tabaklobby stehen. Sind diese wirklich hilfreich und ist es schwer sie wieder abzusetzen?

Viele Grüße

Verfasst am: 04.02.2016, 21:33
miezhaus
miezhaus
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Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo hanwidm,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns angehenden Nichtmehrrauchern. Schön daß Du hergefunden hast und daß Du dabeibist.

Um gleich mal auf Deine Situation einzugehen: Ein Ausrutscher hat mir Deiner Motivation nichts zu tun. Die Sucht ist stark in uns, und so sehr wir auch aufhören wollen - manchmal stellt sie einem einfach ein Bein. Du willst immer noch aufhören, Du _hörst_ immer noch auf! Du gehst auch sehr reflektiert mit Deinem Ausrutscher um, überlegst Dir schon wie Du vermeiden kannst, in alte Muster zurückzufallen - ich denke, Du bist wirklich sehr motiviert aufzuhören. Ein Ausrutscher kann dabei vorkommen. Bitte mach Deinen Frieden damit und gräme Dich nicht.

Sieh es so: Du hast nun eine Erfahrung, in welcher Gemütslage Dir die Sucht ein Bein stellen kann. Überlege Dir, wie Du diese anders bewältigen könntest, wenn sie wieder einmal eintreten sollte. Es ist ein Lerngeschenk, eine Erfahrung, die Du nun für Deine Zwecke, die Rauchfreiheit, nutzen kannst. Daß Du grundsätzlich den Rauchstopp willst und schaffen kannst, weißt Du, da Du es schon angegangen bist!

Was die Nikotinpflaster angeht, so möchte ich Dir lieber auch eine Beratung anregen, da man diese normalerweise direkt anwenden soll, wenn der Rauchausstieg unmittelbar erfolgt ist, und nicht erst nachdem schon rauchfreie Tage vergangen sind. Denn die körperliche Entgiftung ist eigentlich nach so drei bis sieben Tagen abgeschlossen, da wäre es ja eher kontraproduktiv, dann wieder Nikotin zuzuführen. Was Dich ins Trudeln gebracht hat, waren ja eher die psychischen Erscheinungen des Entzuges. Und diese nehmen die Pflaster Dir nicht ab. Bitte ersuche da eine Beratung unter Angabe aller Parameter.

So oder so, Du kriegst das hin hanwidm. Du mußt es auch nicht alleine hinkriegen, Du kannst auf die Unterstützung dieses Forums zählen, hier stehen so viele Erfahrungen zu Deiner Verfügung, und das Unterhalten ist wirklich hilfreich, ich habe es genauso erlebt und davon profitiert.

Und verlier Deinen Mut nicht, viele sind ins Stolpern geraten. Der gängigste (und auch hilfreichste Rat) ist dann, aufstehen, Staub abklopfen, weitergehen! Nur so gehst Du Deinem Ziel der dauerhaften Rauchfreiheit entgegen. Ich hoffe bald wieder von Dir zu lesen. Bis dahin viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 05.02.2016, 05:47
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
Dabei seit: 18. 06. 2013
Rauchfrei seit: 4183 Tagen
Beiträge: 8988 Beiträge

Hallo hanwidm, herzlich Willkommen.

Solche Ausrutscher sind bei einem Entzug normal und gehören auch irgendwie dazu - sie bieten aber auch eine Chance daraus zu lernen, wie man bestimmte Situationen meidet oder anders bewältigt. Dieser Ausrutscher ist natürlich ärgerlich, aber kein Weltuntergang.

Ich habe damals selber Pflaster genommen und würde sie jeden nur empfehlen, die Entzugserscheinungen werden reduziert. Wichtig ist, sie genau nach Vorschrift zu gebrauchen.

Bei den Pflastern wird dem Körper ständig Nikotin zugeführt. Wenn Du schon eine Zeit rauchfrei bist, wären Kaugummis oder Spray eine echte Alternative, da man diese nur bei Bedarf einsetzt. Auch zuckerfreie Bonbons oder die Freunde des Fischers z.B. erfüllen den gleichen Zweck -der Geschmacksnerv wird bedient!!

Kauf Dir einen Igel- oder Knetball, damit die Hände was zu tun haben und bei Gereiztheit oder Streit hast Du was in der Hand, woran Du Deinen Frust ablassen kannst. Du bekommst so einen Ball in der Drogerie, Sanitätshaus oder rauch in Sportabteilungen von Kaufhäusern. Es geht auch kostenlos, im Starterpaket der BZgA, was Du hier bestellen kannst http://www.bzga.de/botmed_31350100.html

Der Ball ist wirklich Gold wert. Hier hat er bestimmt hunderte von Autofahrern gerettet, die ich im Berufsverkehr vor mir hatte. Ohne Ball, mit Nikotinentzug, im Berufsverkehr....... Oh Mann, das wäre eine Schlagzeile geworden.

Wie sagte Winston Churchill mal so passend „Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“

Schönes Wochenende und viel Sturheit

Andreas