Mein persönlicher Klick (2)
Ich möchte nicht den anderen Thread zutexten, finde das Thema aber sehr wichtig. Ich habe meinen persönlichen "Klick" gespürt am Sonntag, den 14.11. gegen 18 Uhr auf meinem Balkon, wo ich mir noch mal eine ansteckte, dies im Hals wehtat, ich Atemnot hatte und sich kein befreiendes Rauch-Gefühl einstellte. Nach zwei Zügen drückte ich die Zigarette aus und mir war klar, jetzt muss ich mich dem Entzug stellen.
In der Nacht wälzte ich mich im Bett mit der drängenden Frage, ob mich mir am Montagmorgen eine neue Stange Zigaretten oder Nikotinpflaster hole. Tabaklädchen oder Apotheke?
Dem "Klick" waren einige einprägsame Ereignisse vorausgegangen:
Am Donnerstag, dem 12. November eine unangenehme HNO-Diagnose
Am Freitag, den 13. November, die Trauerfeier einer sehr lieben Freundin, die viel zu früh an einer schweren Lungenerkrankung gestorben war - und mit der ich trotzdem gern geraucht hatte
... am Nachmittag ein Stimmtraining, wo ich merkte, wie schwach und kratzig meine Stimme ist...
... am Samstag noch etwas geraucht, am Sonntag kaum geraucht. Das war der "Klick". Es gibt ihn wohl, diesen auslösenden Moment, in dem man umschaltet und man sich kopfüber reinstürzt, sich der nun kommenden harten Zeit auszusetzen.
Gute Idee, Susanne! "Mein persönlicher Klick (1)" sehe ich auch immer als privaten Tröööt unseres Schaafies an.
Vielleicht kann man hier wirklich mal nur die Auslöser sammeln, die das Vorhaben in die Tat umsetzen ließen. Das ist bestimmt hilfreich und ganz spannend.
Diese Gefühl (neben dem Wissen), dass das Rauchen einem wahrhaft nicht gut tut, haben wir bestimmt alle schon lange mit uns rumgetragen.
Ich habe am 1. Juni 2015 beim Intensiv-Step-Training schlapp gemacht und lag mit "Füße hoch" in der Mattenkiste. Man reichte mir Wasser und Traubenzucker und hätte mich nicht wirkliche Panik ergriffen, dann hätte mir so eine Sportstunde gut gefallen. Am nächsten Tag habe ich vormittags mit meinem Außendienst-Besuch noch ein Zigarillo geraucht und dann ganz spontan entschlossen, nichts und nicht mehr zu rauchen. Weil ich doch etwas panisch wurde, habe ich gegoogelt und bin auf dieser Seite gelandet.
Hallo Gluehfix,
du hast das hier auch sehr genau beschrieben, mit dem Schlappmachen beim Sport. Nach einem solchen Erlebnis vergehen noch ein-zwei Tage, wo man nochmal versucht, weiterzumachen wie bisher, und dann macht es "klick".
Es gibt diesen "Klick". Er schützt natürlich nicht 100%ig vor einem Rückfall, aber es gibt ihn. Ich fänd es schön, wenn auch andere hier reinschreiben, was für sie der persönliche Auslöser war, mit dem Aufhören anzufangen.
Liebe Grüße und Dank für deine Antwort
SusanneK
Hallo Susanne,
schöne Idee.
Mein Klick: Am Küchentisch, also am Raucherplatz, abends: "des stinkt so widerlich, ich wünsche mir nichts mehr als mit dem RAuchen aufzuhören" war mein Gedanke. Ausgedrückt, alles weggeworfen.
Am nächsten Morgen: Entzug - Hilfe gesucht - bzga-Programm und Forum gefunden. Das wars.
Entscheidend, dass es diesmal geklappt hat: Die vielen Tipps der bzga und das Rudelgefühl: [color=red]wir [/color]schaffen es.
schönes Adventswochenende wünscht dir und dem gesamten Rudel
Andrea
Liebe Susanne,
hier in diesem Thread die Situationen zu sammeln, die jeden einzelnen zum Aufhören geführt haben, finde ich großartig, also möchte ich mich auch beteiligen:
Als hoffnungsloser Kettenqualmer war bei mir schon seit langem chronische Bronchitis diagnostiziert, aber das schreckte mich nicht ab. Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung war schon längst normal, zu denken gab mir aber langsam der infernalische Husten, durch den ich morgens aufwachte. Das pfennigweise Fallen des Groschens begann bei mir Voll-Suchtie erst, als ich noch nicht einmal mehr lachen konnte, ohne einen grauenhaften Hustenanfall zu bekommen - und ich lache oft und gerne. Ich wusste, dass ich aufhören müsste, aber ich traute es mir nicht zu. Also surfte ich auf der Suche nach Antworten kettenrauchend durchs Internet und traf per Zufall auf diese Seite. Während ich all diese hilfreichen Tipps und großartigen Beiträge las, qualmte ich wie ein Schlot weiter und saß letztendlich vor einem überlaufenden Aschenbecher, während sogar mir durch diese endlose Qualmerei speiübel war - ich hatte mir regelrecht Ekel angeraucht und schlagartig ging mir ein Seifensieder auf: "Morgen früh stehst du als Nicht-mehr-Raucher auf!"
Dieses Ekelgefühl half mir sehr gut über die ersten Tage hinweg. Außerdem sagte ich mir immer wieder, dass ich im Moment nicht rauchen will, denn ein komplettes rauchfreies Leben wäre so eine diffus lange Zeit gewesen, dass ich wieder aufgegeben hätte, weil ich es mir schlichtweg noch gar nicht so richtig vorstellen konnte. Für den Moment zu entscheiden, das war für mich okay und hat mich durch sämtliche Suchtanfälle hindurch schützend begleitet: "Nö, im Moment nicht!"
Bei mir klappt das seit beinahe 1000 Tagen, Niko traut sich so gut wie gar nicht mehr um die Ecke...
Liebe Grüße und allen eine harmonische Adventszeit, Brigitte :
Ja, das mit dem Reisen ist für mich auch so ein Punkt. Dass ich mich selbst so beschnitten fühle in meiner Freiheit: oh je, da darf ich 6 Stunden nicht rauchen. Panik. Und dann mache ich es nicht.
Aber Ela und Aki, diesmal seid ihr nicht im richtigen Thread!
Liebe Ela,
ich wollte hier nicht meinen Thread verteidigen, sondern es ist der Versuch, ein Thema zu diskutieren. Also was der Anlass gewesen ist zu entscheiden, ich höre jetzt auf. Dieser "Klick". Ich finde ihn ganz wichtig.
Meinen persönlichen Thread, mein "Entzugs-Auswein-Tagebuch" habe ich auch, unter "Vom Rauchen Abschied nehmen."
Danke dass du dich gemeldet hast, und das mit dem Reisen, wie gesagt, spricht mich auch sehr an.
Herzlich
SusanneK
Hallo Rumo,
danke für deine Erläuterungen. Ich habe aber den "Klick" auch nicht als ein äußeres Ereignis verstanden, sondern als eine Art Durchbruch, ein An-die Oberfläche gespuckt werden, nach einem längeren untergründig rumorenden Erkenntnisprozess. Dieser Prozess wurde natürlich schon durch Ereignisse angestoßen, wie die ärztliche Diagnose oder der Tod der Freundin.
Ich finde es toll, dass du es mit "Stichtag-Methode" geschafft hast, das haben einige hier. Das hätte ich wohl nicht geschafft. Ich musste zupacken, als der "Klick" hochkam. Noch mal auf einen Stichtag zu verschieben, hätte ich nicht gepackt, den hätte ich wahrscheinlich verstreichen lassen.
Aber ich denke, dass es unterschiedliche Wege gibt und dass das in Ordnung ist.
Herzlich
SusanneK
Hallo,
ich möchte auch einmal schildern warum ich mit dem Rauchen aufgehört habe.
Einen klassischen „Klick“ gab es bei mir auch nicht. Vielmehr war es ein Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum hingezogen hat. Ganz nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Die ersten Überlegungen, ob es wirklich "sinnvoll" ist zu rauchen hatte ich im letzten Winter. Als ich mal wieder draußen in der Kälte meine auch so geliebte Zigarette rauchte und der Rest der Familie im warmen Wohnzimmer saß überkam mich der Gedanke, dass es ohne Sucht auch ganz schön wäre.
Der nächste Tropfen war die Standpauke einer Ärztin, die an meinem Geisteszustand zweifelte, weil ich nach einer Sprunggelenksoperation unbedingt rauchen musste. (Ich wusste gar nicht, dass Ärzte so laut werden können).
So reifte mein Entschluss immer weiter. Nur, da ich wusste, dass ich in den ersten Tagen der Entwöhnung für meine Umwelt nicht unbedingt verträglich bin, schob ich den Termin vor mir her.
Den letzten Schubser, den ich gebraucht habe hat mir mal wieder ein Arzt verpasst. Nach einer erneuten OP war der Narkosearzt recht „verstimmt“ und meinte, dass meine Lunge sehr verschleimt wäre.
Das reichte!!! So habe ich mir erstmal ein paar Filmchen von einer Raucherlunge auf [vom rauchfrei-Team entfernt] angeschaut, um dann voller Ekel meine restlichen Zigaretten meiner Frau zur Vernichtung anzuvertrauen.
Einfach ist es nicht eine Sucht aufzugeben, aber im Moment habe ich das Gefühl das es sich lohnt!!!