Vom Rauchen Abschied nehmen

Verfasst am: 28.11.2015, 21:49
SusanneK
SusanneK
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Lieber Aki,
danke! Ich bin echt ins Wochenende gefahren, ohne Zigaretten mitzunehmen, das ist doch schon mal was!
Und mit der Waage, das soll heißen, dass die Waagschale "Sucht besiegen" bis jetzt noch stärker ist als die Sorge "Oh, was mache ich jetzt ohne meine Zigaretten!"
Herzlich
SusanneK

Verfasst am: 28.11.2015, 21:53
miezhaus
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Nein, keine Angst Susanne. Für den Moment ist es wie es ist, Du hast keine Zigaretten dabei. Gut so. Dir persönlich ist es wichtiger, Deine Freiheit zurückzuerlangen. Derjenige, dem es wichtiger ist, daß Du dem Drang nachgibst, das ist die Sucht, aber das bist nicht Du! Du wünschst Dir Deine Freiheit.

Viele Aussteiger spekulieren auch gar nicht auf die Ewigkeit! Sie denken von Verlangensattacke zu Verlangensattacke. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke auch: Nein, ich rauche jetzt nicht. Jetzt will ich nicht! Und das mach zu Deinem Mantra, jedes Mal, wenn Dich eine Schmacht heimsucht. Nein danke - jetzt nicht. Denn ein Schritt ist überschaubar, das ängstigt nicht. Vor einem Schritt hast Du auch keine Angst. Und weiter denkst Du gar nicht.

Die elf Jahre können wir gern an anderer Stelle erörtern, wenn Du magst, sprich mich ruhig nochmal an (gerne auch auf meinem Thread, wie Du möchtest). Für heute möchte ich Dir einfach die Angst vor dem Druck nehmen, denn sie ist nicht nötig. Du hast Ziele, Motive, das Rauchen aufzugeben, halte Dir diese vor Augen, und lenke Dich ab. Und den Verlangensattacken begegnest Du einer nach der anderen. Nein danke - jetzt nicht! Das kanst Du, das schaffst Du - Mal für Mal für Mal.

Und weil Du sagst, mit der Überwindung der Sucht können nicht alle Träume in Erfüllung gehen - nun, vielleicht nicht die, die Du heute schon hast. Aber vielleicht tun sich neue, ungeahnte Möglichkeiten auf, die Du vorher nicht gesehen hast? Ich meine, hätte vor 553 (oder so) Tagen jemand zu mir gesagt, daß ich mich in anderthalb Jahren hier als Lotsin betätigen würde, daß ich es könnte und dürfte, hätte ich auch gefragt, in welche Glaskugel der denn geschaut hätte! Und ich mache das hier mit großer Freude und Überzeugung - eine Möglichkeit, die ich bis vor nicht allzulanger Zeit nicht in Betracht gezogen hatte. Warum sollst Du nicht im weiteren Verlauf auch neue Möglichkeiten sehen, die sich Dir bis dahin einfach noch nicht erschlossen haben? Und: vielleicht gehen andere Träume ja auch noch in Erfüllung - unabhängig von der Überwindung der Sucht.

Zweifle bitte nicht an dem Weg, der vor Dir liegt. Vielleicht wird er ein wenig holprig, aber unüberwindlich ist er nicht. In diesem unerschütterlichen Glauben grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 28.11.2015, 22:02
SusanneK
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Liebe Lydia,

ich bin stolz, wenn es mir gelingt, eine gute, überzeugte Ex-Raucherin zu werden, und das vielleicht für immer. Weil mein Körper mir gesagt hat, dass es höchste Zeit ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Und auch meine Seele: schlechter Atem, Erkältungen bei der ständigen Raucherei im Freien, meine Ungeduld, bei Veranstaltungen, mich jetzt zum Rauchen zurückziehen zu wollen, statt noch ein wenig zu bleiben, Visitenkarten auszutauschen u.s.w.

Nichtraucherin kann ich nicht werden. Dazu bin ich zu lange Raucherin (gewesen). Mein lieber Partner ist Nichtraucher. Der kennt also weder das Verlangen noch den Genuss.

Aber aus Genuss ist bei mir eine Suchtkrankheit geworden, da muss ich die Reißleine ziehen.

Und dass du hier Lotsin bist, finde ich auch toll.

Viele Grüße
SusanneK

Verfasst am: 28.11.2015, 22:17
miezhaus
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Genuß? Hast Du das Rauchen genossen? Um ehrlich zu sein, ich habe es erst hirnlos getan (so die ersten zehn Jahre), dann zwanghaft und dann hat es mich angewidert. Ich kann mich nicht an Genuß erinnern. Und jetzt im Nachhinein schon mal gar nicht. An die Illusion einer Auszeit ja, den Irrglauben der Entspannung oder des besseren Denkvermögens durch das Rauchen, schon, die Vorstellung der Entschleunigung durchaus. (Was ja auch alles nicht stimmt!) Aber Genuß eher nicht.

Überzeugt bist Du doch schon, das merkt man doch! Du mußt nur noch die Stromschnellen den Entzuges hinter Dich bringen. Das was Dir die Überzeugung verdüstert, sind die Entzugswellen, ist die Sucht, die Dich noch fragt, ob Du Dir sicher bist daß Du es mit ihr aufnehmen willst. Deine Überzeugung steht! Deshalb kann Deine Antwort nur lauten: Nein danke. Ich will jetzt nicht rauchen. Und wenn Du das jedes Mal tust, rauchst Du im Endeffekt auch nie mehr.

Ach ja siehste, mein Mann ist auch Nichtraucher von jeher. Hat aber zwei Entzüge mit stoischer Gelassenheit mit mir mitgemacht (den zweiten jedenfalls, den ersten habe ich ja als trügerisch einfach erlebt, der dürfte ihn kaum beeinträchtigt haben). Nachvollziehen konnte er freilich auch nicht, was dieses Mal mit mir vorging - ich habe es ihm glaubhaft zu vermitteln versucht. Wurde auch vollumfänglich unterstützt und niemals in dem Gefühl gelassen, er glaube nicht an mich. Kannst Du mit Deinem Partner darüber reden? Ihm mitteilen, was Dich umtreibt? Und um Verständnis werben? Auch wenn er es nicht kennt?

Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 28.11.2015, 22:26
SusanneK
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Mein Partner ist ein etwas trockener Typ, redet nicht über große Gefühle, aber ich spüre seine Freude über meinen Ausstiegswillen. Er ist für mich da, auch nachts, wenn ich nicht durchschlafen kann, und tags, dass wir gemeinsam essen, und er entlastet mich viel im Haushalt.

Ich habe ihn vor gut 12 Jahren, als meine Tochter ein Baby und ich eine junge Witwe war, kennengelernt. Mit ihm und dem kleinen Kind wurde das Rauchen bereits auf den Balkon verlagert.

Aber in früheren Jahren hatte ich ganz leidenschaftliche Rauchzeiten, später noch beim Schreiben, da hab ich mich zum intensiven Schreiben in Raucherhotels zurückgezogen. Wie das werden soll, ist mir noch ein Rätsel. Zurzeit bin ich mit meinem Entzug so dermaßen beschäftigt, dass ich weder lesen noch schreiben kann. Und später? Vor dem PC Tee trinken und Süßholz kauen?

Verfasst am: 28.11.2015, 22:50
miezhaus
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Liebe Susanne,

[quote="SusanneK"]
Zurzeit bin ich mit meinem Entzug so dermaßen beschäftigt, dass ich weder lesen noch schreiben kann. Und später? Vor dem PC Tee trinken und Süßholz kauen?
[/quote]

ist ja lustig, dieses Thema hatten wir früher diesen Abend auf einem anderen Thread... ja, also zu Anfang des Ausstiegs ist das Nichtmehrrauchen eine absolute Vollzeitbeschäftigung. Man beschäftigt sich intensivst mit dem Nichtmehrrauchen und damit, nicht mehr zu rauchen! Es nimmt das ganze Denken, die ganze Konzentration in Anspruch. Das läßt aber nach - man merkt es zunächst gar nicht, bis man irgendwann in eine Situation kommt, in der man gar nicht an das Rauchen denkt und einem dies hinterher erst bewußt wird. Das ist dann eines der ersten großen Erfolgserlebnisse.

Später wird es dann zum normaleren Zustand. Dieser Ausnahmezustand, der es jetzt noch ist, bleibt es nicht. Und wenn Du dann vor dem PC Tee trinkst und Süßholz kaust - na warum auch nicht? Ich kaue heute noch auf Kaugummis rum - habe in meinem Leben zuvor nie Kaugummi gekaut, habe ich erst mit diesem Entzug angefangen. Irgendwann hegte ich mal kurz die Überlegung, ob das nicht auch wieder aufhören müsse - aber mei... so schlimm wie das Rauchen ist es definitiv nicht, oder? Und Süßholzwurzel auch nicht. Einig?

Lieben Gruß,

Lydia

Verfasst am: 29.11.2015, 00:09
rhada1
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Hallo Susanne!
Halt weiter durch, es wird besser! Auch Konzentration und Kreativität kommen wieder und zwar: ohne den dauernd wiederkehrenden Suchtdruck! Diese ständigen Störungen und Unterbrechungen sind nach dem Entzug weg. Das lohnt sich doch!
Ich habe 33 Jahre Raucherkarriere und bei mir ist es seit etwas um Tag 50 rum viel besser und kein Problem mehr am Schreibtisch zu sitzen oder zu üben (Musikinstrument).

Das wird bestimmt auch bei Dir vorbeigehn, wir sind ja doch alle Menschen oder?
Alles Gute zu 14 Tagen rauchfrei! o, 9 nach zwöf- also dann zu 15 Tagen!
Rda

Verfasst am: 29.11.2015, 12:22
SusanneK
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Lieber Aki,

danke für diese guten Wünsche. Gern möchte ich stark und stur bleiben.

Heute Nacht habe ich wieder schlecht geschlafen, Entzugserscheinungen, Speichelfluss, Herzklopfen.

Und dann am Morgen diese Enttäuschung, wenn es nur eine Schluck Kaffee gibt und keine Zigarette dazu.

Aber dann wieder mein Leitsatz: Die Sucht zu besiegen ist wichtiger, als dem Verlangen nachzugeben.

So long
SusanneK

Verfasst am: 29.11.2015, 14:56
Lausisen
Lausisen
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Hallo liebe Susanne,



[color=orange]für 2 Wochen = 14 Tagen ohne Rauch[/color]



Immer schön weiter

und zur weiteren Motivation etwas zum Lesen
[quote="rhada1"]
Hallo!

Ich danke euch für eure Besuche hier, fürs glückwünschen und fürs Gedanken austauschen.
Das alles hilft, bewusst daurch den Entzug zu steuern und immer wieder Mut zu fassen!

Ich glaube jetzt dass ich es schaffe:
gestern war ich in einer Raucher -WG, total nett, supernett. Nach einer Aufführung lauter klasse Leute und vor mir lag der Tabak und die Papers, alle rauchten fröhlich als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Sie waren jung und schön, sie waren selbstbewusst und kreativ- also sie hatten alles und sie hatten Zigaretten.
Das war die klassische Situation "mal" eine Zigarette zu drehen.
Der Haken war:
die Mutter des Jungen Mannes kannte ich gut, sie war vor nicht ganz 2 Jahren an Krebs gestorben, sehr schnell, und zu früh- eine sehr starke Raucherin.
Als ich sie das Letzte Mal traf stand sie mit mir vor der Tür, wir rauchten, und sie sagte " ja, rauch ich auch eine. obwohl man das nicht soll. aber jetzt is auch egal."
Wenige Monate später war sie tot.
in den Räumen dieser Frau haben wir gestern ein Theaterstück über den Tod gespielt.
Und als der Tabak vor mir lag, in der Wohnung ihres Sohnes und dieser netten jungen Leute-
Ich sags euch, es war mir so klar, dass ich nicht rauchen will und es nicht mehr tun werde!
Und die rauchenden jungen Leute taten mir einfach richtig leid.
So schön werden sie nicht so lange bleiben wenn sie weiterrauchen...

Herzliche Grüße
Rda
[/quote]

Ganz liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet
und einen schönen 1. Advent wünschen
Gabi + Manfred

Verfasst am: 29.11.2015, 21:22
SusanneK
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Ja, wir stoßen an!