Emotionen regulieren mit/ohne Zigaretten

Verfasst am: 11.08.2015, 12:34
Angelique
Angelique
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Liebe Rauchfrei Community,

wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist.

Nach wie vor habe ich kein Verlangen nach den Drecks-Zigaretten. Im Gegenteil der Gedanke daran ekelt mich zutiefst.

Bin froh, stolz, glücklich und unumstößlich sicher nicht mehr zu rauchen

Und trotz meiner felsenfesten Entscheidung habe ich in den letzten Wochen beängstigende Entzugserscheinungen durchgemacht. Schlafstörungen und/oder mega intensive Träume sowie unkontrollierbare Stimmungsschwankungen haben mir ( und meinen Mitmenschen) das Leben sehr schwer gemacht.

Ich weiß jetzt dass ich zu der wahrscheinlich schlimmsten Sorte Raucher gehört habe.

Ich habe nie sonderlich viel geraucht, konnte in Gesellschaft gut verzichten und auch nach dem Essen habe ich nie einen Bedarf gehabt ,die Verbindung Alkohol/Kaffee und Zigaretten habe ich zwar gesehen aber nicht gebraucht,
ABER ich habe eindeutig meine Emotionen mit Zigaretten reguliert.

Und das ist wohl schwer zu ersetzen.

Obwohl ich eigentlich eine ausgeglichene Frohnatur bin, habe ich meine negativen Emotionen nur noch schwer in den Griff bekommen. Ich hatte plötzlich so viele Unzufriedenheiten in mir, die ich vorher einfach weggequalmt habe.

Das war einerseits schon sehr interessant weil die Dinge wirklich, wirklich, wirklich mal auf den Tisch kommen mussten (vieles war mir gar nicht so bewusst) aber andererseits war ich so geladen dass ich meine Mitmenschen (eigentlich nur einen:oops damit ganz schön überfordert habe.
Ich habe in den letzten Wochen vor allen Dingen meine Beziehung riskiert weil ich einfach nicht mehr Herr meiner Worte war, alle meine negativen Gedanken waren so schnell und ungefiltert ausgesprochen, das hat Schäden verursacht...Früher habe ich ja erstmal eine geraucht wenn mich etwas beschäftigt oder geärgert hat und wen ich dann was gesagt habe, war es gut gewählt und überlegt.. Früher

Und nach jedem Streit, den ich angezettelt habe, habe ich mich hinterher hundeelend gefühlt und mir schwerste Vorwürfe gemacht, weil ich das Gefühl hatte völlig die Kontrolle zu verlieren.

Darunter litt mein Selbstbewusstsein alles war irgendwie aus dem Lot und erschüttert.

Ich treibe viel Sport, das habe ich schon immer gemacht aber seit dem Rauch-stopp noch intensiver, selbst dort ist es mir nur kurzfristig gelungen meine Stimmung auf den Sport zu fokussieren, die Wut auf all das was mich offenbar Jahrelang schon störte, kochte weiter , und machte sich ständig ungebremst Luft.

Gott sei Dank bin ich zufällig (es war wirklich der pure Zuffall) über einen Tee gestolpert der eine stark beruhigende Wirkung haben soll , vielleicht ist es ein Placebo Effekt, aber das ist mir egal, denn es wirkt. Ich habe endlich wieder das Gefühl etwas tun zu können um mich zu beruhigen.

Was ist geblieben bis jetzt?

Ich bin jeden Tag ein kleines bisschen mehr erschrocken über das Ausmaß der Sucht, jeden Tag mehr frage ich mich was ist da alles drin dass Menschen psychisch und körperlich so abhängig werden können, und so wenig Kontrolle habe.

Zeitweilig hat mir das alles echt Angst gemacht, ich dachte ich wäre gezwungen wieder zu rauchen oder Medikamente zu nehmen um psychisch irgendwie wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Das hat Beklemmungen ausgelöst.

Das alles hat mich ganz schön umgehauen.

Ich wünschte ich könnte alle Menschen bekehren, ich könnte jedem rauchenden Menschen die Augen öffnen, das ist alles andere als ein harmloser Genuss!

Ich freue mich über weitere Tipps Emotionen zu regulieren, der Tee wirkt zwar gut, aber macht auch ganz schön müde

Liebe Grüße,
Angelique

Verfasst am: 11.08.2015, 12:54
sporbiene
sporbiene
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Beiträge: 2231 Beiträge

Hallo Angelique.

Deine Zeilen habe ich mit großem Interesse gelesen.

Wie war was Du schreibst, mir ging es Wochen lang auch so. Sicher war ich zu feige auch meine Gedanken auf zu schreiben, aber in deinen Zeilen steckt viel Wahrheit.
Und doch muß ich gestehen habe ich sehr oft riesen schmacht auf eine Zigarette.
Einerseits bin ich verdammt Stolz auf mich was ich geleistet habe auch Sport treibe ich jetzt öfter als sonst, aber ich ertappe mich auch dabei das meine Gedanken sich um die Zigaretten drehen. Das Ärgert mich masslos, komm nicht dagegen an.
Diese Gefühle zu Kontrollieren kann manchmal die Hölle sein.

Ich wünsche Dir weiter viel Sturheit.

GLG. Sporbiene

Verfasst am: 11.08.2015, 13:26
Angelique
Angelique
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Liebe Sporbiene,

ja diese Gedanken drängen sich mir auch immer wieder gern auf, sie sind arg hinterlistig, und tauchen e einfach so auf ach wie schön wär's jetzt...

aber ich sage dir etwas was wirklich auf alle Lebensbereiche zutrifft:

entweder du bist Herr deiner Gedanken oder Sklave deiner Gedanken!

Die Entscheidung liegt bei dir.

Es ist etwas mühsam sich umzuprogrammieren aber es geht wenn du konsequent am Ball bleibst.

Wenn sich diese Gedanken bei mir einschleichen, dann mache ich SOFORT etwas anderes was kurzfristig meine Aufmerksamkeit beansprucht.

Ich weigere mich diesem Gedanken Raum und Gefühl zu geben.

Und so ist es einfach nur ein Satz der in meinem Kopf auftaucht und der einfach vorbeizieht ohne das ich ihn irgendwie bewert, damit hat dieser Gedanke absolut keine Macht.

Verstehst du was ich meine?

Wenn also bei mir der Gedanke an diese Drecksdinger aufgetaucht ist, dann bin ich sofort aufgestanden und habe mir z.B. ein Glas Wasser geholt und mich auf den Gefühl von kühlem Wasser im Mund konzentriert, oder ich schaute aus dem Fenster und zählte die Wolken am Himmel, oder ich habe meine Blumen gegossen und mir die Blätter angesehen, oder oder oder.

Am Anfang ist das zwar etwas mühsam und du musst dich manchmal zwingen aber schon sehr schnell wird es zu einem Automatismus sich einfach etwas anderem zuzuwenden ( ich muss mich dafür nicht mehr anstrengen es passiert einfach das ich etwas anderes denke) und so verliert der Gedanke seine Macht und ohne den Gedanken gibt es auch keinerlei Schmacht.

Das funktioniert bei mir sogar in meinen Träumen, wenn ich die berühmt berüchtigten Rauch-träume träume, dann lehne ich sogar im Traum die Fluppe ab ;-).

darin liegt vermutlich auch mein aktuelles Dilemma, früher habe ich meine negativen Gedanken mit den Fluppen gesteuert so hatten die Gedanken keine Macht über mich und meine Gefühle...nun muss ich einen neuen Weg finden meinen destruktiven negativen Gedanken den raum zu nehmen....