Das Gröbste überstanden?
Hallo an alle Kämpferinnen und Kämpfer!
Ich habe das rauchfrei-Programm von Anfang an (drei Wochen her) mitgemacht und bin zutiefst beeindruckt, wieviel Hilfe man hier erfährt, Zuspruch, Tipps und auch, wie persönlich das Ganze ist (wenn man will). Ich fühle mich schon sehr in einer Gemeinschaft, auch wenn ich bisher "nur" mitgelesen habe.
Ich wollte erstmal abwarten, wie es sich bei mir entwickelt. Seit heute fühle ich mich das erste Mal so, dass ich nix vermisse, soll heißen, dass ich mich "vollständig" fühle. So beknackt es klingt: das Nichtrauchen hat mir einen Teil meiner Identität genommen.Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht und dabei festgestellt, dass ich vor allem aus Trotz geraucht habe und um irgendwie etwas "eigenes" zu haben. Ich wollte frei sein (absolut irre!!!! Dabei raubt einem Rauchen jegliche Art von Freiheit!) Was für ein Selbstbetrug...Ich habe in diesem Programm einiges über mich erfahren, aber tatsächlich fast nix von den Tipps umgesetzt. Aber egal: die tägliche Mail war schon ein Highlight (ab morgen muss ich ohne auskommen...schnief...), wenn ich mich langweilte habe ich mich mit Schmökern im Forum abgelenkt.
Was ich u.a. ganz anders gemacht habe: ich mache nebenbei eine Diät (die ich allerdings vorher schon begonnen hatte, weil ich mich insgesamt sehr habe gehen lassen), denn ich weiß: nix wäre für mich schlimmer, als eine Bestrafung fürs Aufhören: nämlich dass mir nix mehr passt. Das Gute daran: es lenkt mich ab, ich bin den ganzen Tag mit Essen beschäftigt.
Ach, ich könnte jetzt ewig weiter schreiben, aber ich möchte natürlich auch, dass das jemand liest und womöglich antwortet.
Mich interessiert vor allem die psychologische Komponente des Rauchens. Wie war das bei euch? Warum raucht man eigentlich? Überdeckt man wirklich echte Gefühle damit (wurde einmal in den Rauchfrei-mails angesprochen und hat mich sehr berührt) Ich selbst habe vor meiner kleinen Tochter geraucht (wie schäbig!!!), wie kann eine Sucht so groß sein, dass man sich schämt und es trotzdem tut?!?
Genug jetzt.
Bin jetzt ganz aufgeregt, ob das jemanden interessiert...
Grüße von Deli
Hallo Deli,
ich hab jetzt den zehnten Tag überstanden und es geht mir gut.Ich hab immer geglaubt,ich brauch die Zigarette zum Leben,wär ohne sie am Morgen nicht aufgestanden.Ich hab geraucht,wenn ich glücklich war,wenn ich traurig war,wenn ich einsam war und und und jetzt weiß ich,dass die Zigarette einen nicht unterstützt,sondern einen nur fertig macht.Und dass Alles in einem drin ist an Stärke.
Ich hab auch eine Tochter und sie kam auch immer in die Küche,wenn ich geraucht habe,ich fühlte mich dann ganz Elend und hatte immer ein schlechtes Gewissen.
LG
Sissi
Glückwunsch Deli zu Deiner Entscheidung und dem
Schritt ins rauchfreie Leben.
Du kannst Dich jederzeit hier melden und Deine Eindrücke und Gefühle beschreiben.
Man wird von der Gemeinschaft immer toll aufgefangen Das nervt hier auch niemanden,
da wir alle wissen, was du da in Angriff nimmst.
Der Entzug verläuft immer in Wellen, auf guten Tagen folgen schlechte Tage.
Die Abstände zwischen diesen Attacken werden länger und die Intensität wird nachlassen,
bis sie irgendwann so gut wie verschwunden ist.
Ich kann nur dazu sagen, das ich geraucht habe, weil ich sehr süchtig war.
Habe eventuell auch Gefühle damit unterdrückt. Das kann ich nach so kurzer Zeit noch nicht
genau sagen. Ich bin allerdings selbstbewusster geworden und das gefällt mir schon mal ^^
Ich wünsch dir alles Gute!
Ach jetzt hab ich es vergessen,auch von mir Alles Liebe zu 20 Tagen Freiheit
Sissi
Liebe Tina, liebe Sissi,
ach, da wird mir ganz warm ums Herz, vielen Dank für das freundliche Willkommen!
Es ist vor allem ganz furchtbar, sich über den jahrzehntelangen Selbstbetrug hinwegzusetzen. Im Prinzip könnte man ja auch sagen: Scheiß drauf, es ist jetzt eh alles egal. Um die Gesundheit gehts mir tatsächlich zweitrangig...
Ich glaube, jeder, der diesen Schritt macht, ist enorm mutig. Denn zunächst scheint es ja so, als würde man einfach nur viel verlieren. man fühlt sich ja auch so "verloren"
Naja, heute hatte ich einen solchen Glücksmoment, dass ich laut ausrief: Danke! Danke! Danke!
Meine Tochter erklärte mich für verrückt, aber als ich ihr erklärte, dass das letztlich ihr galt (für sie habe ich es gewagt, für mich halte ich weiter durch), war sie ganz süß und drückte mich fest...
Ich kann es eigentlich noch nicht richtig fassen. Ich habe über dreißig Jahre geraucht! (Mit der Unterbrechung in der Schwangerschaft und ein paar Jahre danach)
Jetzt bin ich frei!!!
Danke euch allen!
Ich bin so langsam im Schreiben, dass da zwischenzeitlich schon wieder Neues kam.
Es ist trotzdem so ärgerlich, dass man nun soviel durchmachen muss wegen einer Droge, die ja im Prinzip nicht mal etwas mit einem "veranstaltet" hat...wenn ihr versteht, was ich meine...
Ich habe schon folgendes erfahren: ich bin wesentlich entspannter geworden (bis auf die Gereiztheit-Attacken), meine Hände sind ruhig, ich arbeite effizienter (tatsächlich, fast schon etwas manisch!), ich habe mehr Energie (ehrlich gesagt fühle ich mich aber auch manchmal todmüde und schlapp...)
Also, tatsächlich noch ein Wechselbad und...
es ist fies...es ist, als hätte ich einen Freund verloren. Sorry, aber ist so...
Ja,dieses Gefühl von Freiheit hab ich auch schon erlebt.Endlich mal das zu machen,wonach einem gerade ist und nicht unterbrechen zu müssen,um seine Sucht zu befriedigen.Meine Haltung übers Rauchen hat sich in den letzten Tagen stark geändert.Früher fand ich es cool und fühlte mich auch so,wenn ich rauchte,bis ich merkte,dass nicht ich,sondern die Zigarette über mich bestimmt hat.Das wollte ich nicht mehr,ich will mein Leben selbst bestimmen.Ich fand den ersten Schritt wie einen Sprung,wo ich nicht wusste,wohin er mich führt.Jetzt merke ich,er hat mich zu MIR geführt.
Sissi
Liebe Deli,
ich dachte auch lange Zeit,die Zigarette ist mein Freund.Aber was ist das für ein Freund,der einem nicht guttut und einem nur schadet ?Verabschiede dich von ihm,du kannst auch einen Abschiedsbrief an ihn schreiben,das habe ich getan.
Liebe Deli,
Herzlich Willkommen hier in dieser großen, hilfreichen .
Ich fand es damals auch schade, als ich keine E-Mails mehr bekam. Aber damit ist ja der erste Schritt schon rum.
Komm einfach für gemeinsam mit uns mit.
Liebe Grüße
Helga
Hey Sissi,
das ist mal eine abgefahrene Idee! ich glaube, das mache ich tatsächlich, auch wenn es die Gefahr mit sich bringt, noch mehr in psychische Tiefen einzutauchen...ist aber jetzt eh schon wurscht.
Die ZEIT ist unser Freund! Aber zwischendurch darf man das Leben und GENIEßEN nicht vergessen!!!!