Hilfe es wird schlimmer

Verfasst am: 29.04.2015, 19:42
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Milonka,

Schau mal auf deine Tageszahl, nur noch ein paar Stündchen und du hast deinen 19ten tag geschafft!. Du machst das so super!
Frag dich mal, wer das sagen hat. DU!!! Ganz allein DU!!! Schmeiß den kleinen Fiesling einfach vor die Tür. Was mir in solchen Situationen geholfen hat, war einfach abhauen, raus gehen, laufen, walken, Fahrrad fahren! Die Gedanken bewusst auf etwas anderes lenken. Versuche es mal.

Und denke dran, du hast das sagen!!

Bleib stark.

Vg Bine

Verfasst am: 30.04.2015, 13:37
milonka
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Mir geht es im Moment überhaupt nicht gut. ich will niemanden um mich haben, würde am liebsten nur in der Wohnung bleiben. Ich habe das Gefühl, ich werde alle 20 Minuten vom Zug überfahren. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich weiß nicht ob das noch Verlangensattacken sind oder Angst- Unruhezustände. Ich komme nicht zur Ruhe, muss mich ständig ablenken, immer irgendwas zu tun haben, sonst überrrollt es mich. Ich bin langsam sehr geschafft und müde. Ich kann bald nicht mehr. Ich bin so stur, ich gebe nicht nach. Aber wieviel Kraft es mich gerade kostet.

Verfasst am: 01.05.2015, 10:21
milonka
milonka
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@Trixi1970; Danke für deine Nachricht.

Mir geht es heute wieder etwas besser. Gestern war der bisher schlimmste Tag. Es kann jetzt nur besser werden. An diese drei Tage- drei Woche- drei Monate- Regel glaube ich nicht so richtig, Ich denke man braucht
sowas um sich daran festzuhalten, aber letztendlich ist der Entzug doch sehr individuell. Hier im Forum gibt es doch auch viele Leute bei denen es nach den ersten Tagen schlimmer wird. Niemand kann einem sagen wie der Entzug verläuft. Das ist hart aber ich glaube es ist die Realität. Ich versuche jeden Tag so zu nehmen wie er ist und nicht so viel an die nächsten Tage zu denken. Ich freue mich natürlich, das ich schon so gut wie drei Wochen geschafft habe, aber ich weiß nicht wie es mir morgen oder in drei Monaten gehen wird. Ich hoffe einfach das heute ein leichterer Tag wird. Ich nehme mir vor nicht zu rauchen und ich bin sicher das ich es schaffen werde. Außerdem gratuliure ich mir zu 20 rauchfreien Tagen.

Verfasst am: 01.05.2015, 19:48
Polle
Polle
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Liebe Milonka,

meinen Glückwunsch zu

[color=purple]20 Tagen ohne Qualm!!!!!![/color]

Halte weiterhin so tapfer durch, und nehm jeden Tag an so wie er ist!!!!
DU kanst stolz auf DICH sein, morgen sind es 3 Wochen!!!

Ok, ich lass Dir mal meinen Kater

"Sir Lenny"

zum "Durchhalten" da.

Liebe Grüße
Oma Polle

Verfasst am: 01.05.2015, 20:56
milonka
milonka
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Hallo,
Danke für die Glückwünsche. Ich musste mir heute morgen mal selbst gratulieren. Hat mir gut getan, werde ich noch öfter machen. Ich hatte einen wunderbaren fast schmachtfreien Tag. Wenn der Abend keine Überraschungen bereithält dann habe ich es für heute wieder geschafft. Ich glaube ich bin drauf gekommen warum ich an manchen Tagen so durch die Hölle gehe und an anderen Tagen fällt es mir ganz leicht. Was mir Suchtdruck macht ist das Gefühl das ich etwas leisten muss, das ich funktionieren muss, gut genug sein, adäquat sein, keinen Fehler machen. Das macht mir Druck und ich habe diese Gedanken in so vielen alltäglichen Situationen. Vielleicht muss ich lernen den Druck raus zu nehmen. Mir die Erlaubnis geben zu sein wie ich eben gerade bin. Ich werde das nächste Woche mal angehen, vielleicht wird der Suchtdruck dann weniger.
Herzliche Grüße

Verfasst am: 02.05.2015, 12:55
Barbabo
Barbabo
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Herzliche Glückwunsch zu drei Wochen, liebe Milonka! Du hast natürlich Recht, der Entzug ist sehr individuell, fixe Regeln gibt es dafür nicht.

Ich sehe es so: Der Entzug kommt in Wellen. Am Anfang kämpft man nur damit, den Kopf lang genug über Wasser zu bekommen, um einzuatmen. In der zweiten Phase gibt es auch schon mal bessere Zeiten, doch will man mal tief durchatmen, kommt - schwupps - von einer unvermuteten Ecke eine Welle daher und bringt einen zum Husten. Das ist für viele eine sehr ermüdende Phase.

In der dritten Phase könnte man manchmal schon meinen, es geschafft zu haben. Da sind es schon nicht nur Momente, sondern Stunden und Tage, wo es einem durchaus schon gut geht. Und dann plötzlich rollt eine Welle daher, dass man sich fühlt wie am Anfang, wo man nur mehr versucht, ein bisschen atmen zu können. Und eigentlich ist man darauf nicht mehr eingestellt, es fühlt sich sehr frustrierend an, "hört das denn nie auf".

Es ist auf jeden Fall, wenn du immer gewappnet bleibst, für Überraschungen aus verschiedenen Richtungen. Es kann auch plötzlich aus einer ganz anderen, scheinbar entspannten Ecke kommen - "Jetzt hast du so viel geschafft, großartig. Jetzt hast du dir eine Entspannungsz... verdient". Nein, bestimmt nicht. Nicht mit so miesen Tricks ;-)

Du machst das toll, Milonka. Ein bisschen Druck rausnehmen bei den Erwartungen dir gegenüber, das klingt sehr gut. Mach alles, was dir gut tut, alles, bis auf das eine, das dir nicht gut tut.

Ich wünsche dir ein möglichst entspanntes Wochenende,

Liebe Grüße, Barbabo

Verfasst am: 03.05.2015, 10:01
milonka
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Hallo Barbabo,
Ich stimme dir absolut zu. Im Moment habe ich eine Phase, in der ich sehr erschöpft bin und oft keine Lust mehr habe zu kämpfen. Es gibt immer ein bis zwei Tage zwischen drin, die etwas leichter sind, und dann geht es mir wieder gar nicht gut. Es nervt mich das die Zigaretten ständig in meinen Gedanken sind. Ich mache weiter Tag für Tag, aber es ist gerade nicht einfach, mich weiter zu motivieren. Am Anfang hat mich alles neue motiviert, die neue Luft zum Atmen, die Gerüche, Geschmachsexplosionen, die Fitness. Das ist jetzt schon fast wieder Gewohnheit und ich vergesse schnell, das es ein Luxus ist den ich mir erkämpft habe. Ich weiß wenn ich wieder rauche wird mein Körper zusammenfallen, ich werde mich schrecklich fühlen und das wird nicht aufhören. Ich habe das Rauchen am Schluss so gehasst, aber wenn man dann aufhört dann meint man plötzlich, es war doch gar nicht so schlecht. Seltsam das ich am Morgen immer mit Schmacht aufwache, dabei war die Zigarette am Morgen immer die, die ich am meisten gehasst habe. Ich werde heute nicht rauchen, da bin ich mir sicher.
Herzliche Grüße.

Verfasst am: 03.05.2015, 18:34
Barbabo
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Milonka, das klingt alles so unglaublich bekannt. Gerade das motiviert mich so sehr, bei dir zu schreiben - ich erkenne mich so sehr wieder in dem, was du sagst bzw. schreibst. Ich kann auch deine Kämpfe so gut nachfühlen.

Und ich freue mich unglaublich, wenn du schreibst: "Ich werde heute nicht rauchen, da bin ich mir sicher".

"Ich freue mich bis in die kleine Zehe darüber", hat jemand vom Forum hier, den viele sehr, sehr schätzen, vor einiger geschrieben, Markus Pancosansa. Und ungefähr so geht es mir, wenn ich das bei dir lese.

"Ich werde heute nicht rauchen, da bin ich mir sicher". Auf das kommt es an. Um kein bisschen mehr, auch um kein bisschen weniger.

:-)

Verfasst am: 04.05.2015, 21:23
milonka
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Hallo
Danke für eure Nachrichten, über die ich mich sehr freue. Es ist schön das ich mit meinen Gedanken nicht allein bin. Mir geht es zur Zeit ganz gut, ich habe eine Phase in der die Gedanken an die Zigarette nicht ganz so dringlich sind. Es sind Momente die ich gut überstehen kann. Ich denke mit Grausen an so einige vergangene Tage und hoffe so sehr, das ich das hinter mir habe. Aber ich bin auf der Hut, ich weiß das es immer wieder schwere Zeiten geben kann. Desto mehr genieße ich gerade, wie es ist. Ich habe auch beschlossen, das Nichtrauchen nicht mehr so hoch zu hängen, ich habe etwas das Gefühl, ich sehe es ein bißchen zu existenziell. Ich weiß nicht, vielleicht ist es das ja auch. Aber ich würde es gern etwas entspannter sehen und nicht ganz so viel dran hängen. Ich denke, ich muss jetzt nicht mein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Ich habe nur mit dem Rauchen aufgehört, mehr ist es nicht. Ich hoffe man kann verstehen was ich meine. Ich denke man sollte das Ziel schon ernst nehmen, aber ich neige dazu, mir einen ungeheuren Druck zu machen, da wo eigentlich Entspannung und Selbstvertrauen angesagt wäre.
Herzliche Grüße.

Verfasst am: 05.05.2015, 13:21
Barbabo
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Hallo Milonka,

du machst das weiterhin super!

Ein wichtiger Schritt ist jetzt die Umprogrammierung: Lass das R- und das Z-Wort jetzt einmal ganz weg - beides gibt es für dich nicht mehr. Du bist eine Freiatmerin, du brauchst das nicht.

Die Attacken werden weiterhin kommen, keine Frage. Und sie werden auf unterschiedliche Weise kommen. Sie werden versuchen, dich in ein Drama reinzutreiben. Sie werden versuchen, dich in größte Anspannung zu bringen, bis du irgendwann müde und erschöpft bist.

Wenn eine Angriffswelle kommt, kann man sich dieser tapfer entgegenstellen. Das schaut super-heldenhaft aus, ist aber furchtbar anstrengend. Es gibt aber noch zwei andere Strategien, die weitaus weniger anstrengend sind: Ausweichen, oder, wenn die Welle zu groß ist, kurz abtauchen. Und zu wissen: Jede Welle geht wieder vorbei, das liegt in der Natur der Sache.

Nur eines ist nicht empfehlenswert: Dich von der Welle wieder ganz zurück zum Start schwemmen lassen. Das würde gar nichts bringen. Und gar nichts besser machen.

Lass dich von der Sonne streicheln und geniess den Frühling :-)