Hilfe es wird schlimmer
Guten Morgen,
Ich habe beschlossen hier jetzt jeden Tag ein paar Zeilen zu schreiben, auch wenns niemanden interessiert. Vielleicht mache ich auch einen neuen Thread auf, meine Überschrift gefällt mir nicht mehr so sehr und passt auch nicht. Meine Stimmung geht rauf und runter, je nachdem ob ich gerade Schmacht habe oder ob mir gar nichts fehlt und je nach dem was ich gerade mache. Heute Nacht habe ich geträumt, ich hätte wieder mit dem Rauchen angefangen und ich habe eine Kippe nach der anderen geraucht. Ich hoffe so sehr, das dieser Ausstieg von Dauer ist und das meine gute Stimmung nicht kippt. Ich mag das rauchfreie Leben. Ich habe so viel Energie, manchmal habe ich das Gefühl ich könnte Bäume ausreißen. Ich denke, das ganze Problem sitzt im Kopf. Solange ich nicht zweifle, nicht mit der Sucht diskutiere, mich auf das positive konzentriere, solange geht alles gut. Aber wenn ich anfange die Kippen zu verherrlichen, wenn ich anfange wirklich zu vermissen und hinterher zu trauern, dann wirds gefährlich. Da ist diese Stimme im Hinterkopf die flüstert, war doch schön mit uns...s* auf alles und fang wieder an. Naja, das kennt wohl jeder. Und diese Zweifel obwohl ich mein rauchfreies Leben so super finde. Das beunruhigt mich, das das immer mal wieder durchbricht. In schönen Momenten, wenns mir schlecht geht, im Zusammensein mit anderen, da vermisse ich die Kippen plötzlich.
Herzliche Grüße.
Hallo Milonka, es interessiert schon, wie es Dir geht und was Du für Erfahrungen machst. Leider kann es passieren, das Beiträge schnell nach hinten gerreicht werden.
Das die Gefühle Achterbahn fahren ist eine normale Entwicklung. Du hast ja mit Deinen fast 14 Tagen schon eine tolle Leistung vollbracht, der körperliche Entzug ist geschafft, nun geht es darum die alten Gewohnheiten zu ändern.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und weiterhin viel Erfolg
Viele Grüße
Andreas
Hallo Milonka,
Ich empfinde es genauso wie du, ein Hoch und dann wieder ein tiefer Fall der Gefühle
Ich empfinde es tatsächlich als ein Kampf mit mir selbst. Jeden Tag aufs Neue, muss ich mit mir selbst große gedankliche Diskussionen führen und mich wieder neu motivieren
Und ehrlich gesagt, mir helfen dabei am besten die Berichte die davon erzählen, wie schwierig es ist oder war, dem Rauchen zu widerstehen und wie viel Zeit die Leute trotzdem schon durchgehalten haben.
Das macht mir dann Hoffnung, dass vielleicht auch ich in der Lage bin,trotzdem ich es als so schwer empfinde,endgültig das Rauchen zu lassen. Man das ist doch mal ein Schachtelsatz?!
Wünsche dir und mir noch viel Durchhaltevermögen!
LG Martina
Hilfe, ich kämpfe heute Abend mit einer Schmachtattacke nach der anderen. Ich versteh das nicht, tagsüber gehts mir super, ich bin gut gelaunt und voller Energie, freue mich über mein rauchfreies Leben, kann mir überhaupt nicht vorstellen ein Zigarette zu rauchen, und jetzt am Abend bin ich plötzlich schier am durchdrehen. So schlimm wars zuletzt in den ersten drei Tagen. Ich kaue schon Kaugummi wie eine irre, versuche mich mit allem möglichen abzulenken aber es hilft nichts. Ich bin kurz davor zur Tanke zu rennen. An schlafen ist nicht zu denken. ICH WILL NICHT RÜCKFÄLLIG WERDEN.
Hallo Milonka, Tina hat Recht: in solchen Momenten muss Du dich ablenken - egal wie. Der Entzug verläuft ja immer in einzelnen Wellen. In bestimmten Abständen kommen Attacken, wo man besonders kämpfen muss. Vielleicht kennst Du ja die Regeln von Allan Carr "3Tage, 3 Wochen, 3 Monate". An dieser Regel ist schon was dran.
Natürlich ist es nervig und anstrengend - aber es lohnt sich wirklich stur zu bleiben.
Ich hoffe, heute geht es Dir etwas besser. Falls Du gerne liest, empfehle ich Dir das kostenlose E-Book "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer. Gut zu lesen und gute Ablenkung http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Schönen Sonntag
Hallo,
Danke für die Antworten, danke an Tinalyss für die schnelle Antwort gestern abend. Heute gehts mir schon besser,
ich bin nicht zur Tanke gegangen. Ich glaube ich habe ein spezielles Problem. Es ist immer am
späten Abend, am besten kurz vor dem zu Bett gehen, wenn der Tag wirklich zuende ist, da taucht plötzlich dieser Gedanke auf, ich gehe jetzt raus und hole Zigaretten. Es ist aber nicht so, das ich das wirklich will, es geht mir unglaublich gut ohne das Rauchen, also ich habe gar nicht richtig Schmacht. Ich denke es ist ein Zwangsgedanke. Ich fühle mich tagsüber absoltut wohl, mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr.
Ich habe mal in einem Nichtraucherbuch gelesen, manchmal hat man beim Motorad fahren den Impuls, in voller Fahrt kurz am Lenker zu rütteln. Wahrscheinlich würde einen das umbringen und man tut es natürlich nicht, aber der Gedanke ist da. So ist das mit den Zwangsgedanken an die Zigarette im Moment bei mir. Viel schlimmer
als der Gedanke zu rauchen selbst, ist die Angst, ich könnte es wirklich tun. Die Angst die Kontrolle zu verlieren. Ich weiß nicht ob irgendwer das kennt und ob man das überhaupt verstehen kann.
Vielleicht muss ich es auch eher in der Therapie klären, vielleicht gehts ja gar nicht um die Zigaretten. Insofern weiß ich nicht ob der Post hier richtig ist. Aber vielleicht kennt ja jemand das Problem. Letztlich ist das Rauchen ja nichts anderes als eine Zwangshandlung.
Liebe Milonka,
bei mir waren auch sehr viele Dinge mit dem Qualmen verbunden. Sei es nach dem Aufstehen, Essen, Putzen, Relaxen oder -wie bei dir auch- als Ritual vor dem Zubettgehen. Diese Schmacht-Attacken -wie hier schon häufig beschrieben- kommen bei mir auch, aber vergehen auch schnell wieder. Ich konnte sie getrost unter Entzugserscheinungen abhaken. Grade in solchen Momenten hilft nur Ablenken und neue Einschlafrituale (z.B. lesen, kurzer Spaziergang, bewusstes Atmen am offenen Fenster usw.) zu entwickeln.
Diese Schmachter sind für mich kein Grund zu Besorgnis. Also einfach stur bleiben!
Ich wünsche dir noch einen schönen rauchfreien Sonntag
Mit lieben Grüssen
Dagmar
Es schüttelt mich seit zwei Stunden durch, ich weiß nicht was ich noch tun kann. Ich ziehe alle Register; Atemübungen, Laufen, Musikhören, Kreuzworträtsel, Entspannungsübungen, nichts hilft, es geht immer wieder von vorn los. Dagegen waren die ersten Tage wirklich ein Kindergeburtstag. Wieder Rauchen ist keine Option. Aber ich bin langsam mit meinem Latein am Ende. Da hilft wohl nur noch aushalten.
Herliche Grüße
@Tinalyss; danke für deinen Beitrag heute, es hat mir etwas geholfen.
Ich kämpfe und kämpfe. Ich wünsche mir die Gelassenheit der ersten Tage zurück. Ich komme innerlich nicht mehr zur Ruhe. Alle Strategien der ersten zwei Wochen versagen jetzt. Ich versuche die Gedanken loszulassen, mich zu beruhigen, aber es funktioniert nicht. Ich komme immer wieder in einen Schmacht- Angst- Aufregungszustand. Heute habe ich mich von Ablenkung zu Ablenkung gehangelt. Es hat mich wahnsinnig viel Kraft gekostet. Ich weiß das ich diese s* raucherei nicht mehr will. Ich will Freiheit und Lebensenergie. Ich will genau dieses Leben. Ich zweifle nicht an meiner Entscheidung. Ich diskutiere nicht. Und trotzdem ist es so ungeheuer schwer gerade.
Liebe Milonka,
herzliche Gratulation dafür, dass du standhaft geblieben bist! Jeder Tag, an dem du siegreich bleibst, bringt dich der Freiheit näher.
Du schreibst, "vielleicht gehört das nicht hierher, vielleicht geht es nicht um Zigaretten". Meine Erfahrung ist: Es geht in dieser Phase bei allem um Zigaretten! Ich habe es für mich so gesehen: Es gibt einen Feind in meinem Inneren, der sämtliche Schwächen und Stärken kennt und jederzeit bereit ist, alles hemmungslos gegen mich einzusetzen.
Die gemeinsaten Schläge sind oft die, die über fünf Ecken kommen, wo man länger braucht, um draufzukommen: Aaaaah, von daher weht der Wind!
Die Sucht ist sehr gut darin, künstiche Dramen zu inszenieren. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass es zwei verräterische kleine Worte gibt, an denen man die Sucht-Dramen erkennt: "Immer" und "nie". Es wird ab jetzt "immer" so bescheuert sein, es wird "nie" wieder gut sein.
Und Angst, ja, Angst ist natürlich die stärkste Waffe dabei. Die Angst ist oft um ein vielfaches stärker als die Reaktion, wenn tatsächlich etwas schlimmes passiert. Die Angst kann einen so richtig umklammern.
Bleib stark, bleib hart. Egal, welche Dramen die Sucht dir vorgaukelt: Rauchen würde nichts besser machen. Rauchen löst nie ein Problem. Rauchen vernebelt nur die Gefühle - die positiven wie die negativen.
Ich wünsche dir alles Gute, liebe Milonka!!! :-)