Hilfe es wird schlimmer

Verfasst am: 15.04.2015, 20:30
milonka
milonka
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Ich bin hier schon eine Weile angemeldet und habe schon diverse Versuche hinter mir, die Sucht zu überwinden. Heute ist mein vierter Tag und ich lande sehr unsanft auf dem Boden. Gestern habe ich mich noch phantastisch gefühlt, mir hat absolut nichts gefehlt, dachte schon ich hätte es geschafft. Aber heute beutelt es mich absolut extrem. Ich war schon kurz davor mir Zigaretten zu holen. Konnte mich gerade noch zurückhalten. Ich habe Angst das es morgen genauso terrormäßig weiter geht, das halte ich nicht aus. Kennt das noch jemand, das es nicht besser sondern schlimmer wird? Ich höre und lese andauernd, nach drei Tagen wäre das schlimmste vorbei, aber mir ist das absolut nicht so. Herzliche Grüße

Verfasst am: 15.04.2015, 20:34
Helly
Helly
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Hallo, ich glaube, jeder reagiert da anders! Hast du dir das Starterpaket bestellt? uns frage dich doch mal, warum du jetzt gerade eine rauchen willst! Ist es nicht nur viel Gewohnheit????? Atme dann tief und trinke viel!!!!

Verfasst am: 15.04.2015, 20:50
schaafie82
schaafie82
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Hi Milonka,

Bei mir war die erste Zeit auch total leicht und dann wurde es hart.
Und mich hat das auch verwirrt. Bei mir kam es erst nach und nach, vor allem als bei mir viele emotionale Baustellen anstanden und mein junges Nichtraucher-Dasein auf eine harte Probe gestellt wurde.
Mir hat es damals sehr geholfen, mich hier mit anderen auszutauschen, viel hier zu lesen (in den Threads und dem Info-bereich).
Man fühlt sich dann einfach nicht so allein.
Wie kannst du dich am besten ablenken?
Atemübungen? Eine Runde um den Block laufen? Ein Glas Wasser trinken? Bonbons?
Halte durch!

Gvlg schaafie

Verfasst am: 15.04.2015, 20:54
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Milonka,

Willkommen zurück!

Na du kennst das doch mit dem Entzug. Er verläuft immer in Wellen und nach 3-6 Tagen (das sind Richtwerte) hat man den Körperlichen Entzug geschafft. Dann ist man aber (das muss ich dir leider sagen) noch nicht über den Berg.
Wie hast du den deine letzten Ausstiege in Erinnerung. Was kannst du da positives draus ziehen??

Ich wünsche dir viel Erfolg

Bine

Verfasst am: 15.04.2015, 21:05
Wilma
Wilma
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Hallo Milonka,

der Entzug kann anders verlaufen, aber eins steht fest, es wird besser.
Die drei Tage, drei Wochen und drei Monatsangaben, sind Richtwerte. Es kann durchaus vorkommen, dass es bei dem einen vier, oder sogar fünf Tage dauert, bis es überstanden ist -. Genauso bei der drei Wochen und drei Monatsangaben. Das kann sich auch verschieben.

Ablenkung ist immer gut....Mir hat eine Raucherentwöhnugs - CD gut geholfen. Hatte ich von einer Freundin zum Geburtstag bekommen. Viel trinken - hat mir auch gut geholfen. Ein Spaziergang am späten Abend, war in den Anfangssituationen, sehr hilfreich.

Jeder muss seinen individuellen Weg finden. Du wirst ihn auch finden!

Wünsche dir weiterhin viel Kraft!
Du schaffst das!

Liebe Grüße

Wilma

Verfasst am: 16.04.2015, 13:18
milonka
milonka
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Hallo,
Danke für die vielen Antworten. Mir geht es heute schon etwas besser. Ich hatte eine schlimme Attacke heute Mittag, ansonsten gehts. Ich denke auch das es die Gewohnheiten sind, aber wenn es mich überfällt nützt mir mein ganzes Wissen manchmal nicht. Ich will den Ausstieg unbedingt schaffen aber es ist nicht leicht. Ich kaue Kaugummi wie eine irre, gehe viel Spazieren, mache Atemübungen. Wenn es ganz schlimm wird dann hilft es mir manchmal, wenn ich versuche mich zu beruhigen und dann in mich hineinhorche, mich ganz auf den Schmacht konzentriere und versuche zu registrieren, was genau passiert. Wo im Körper sitzt das Gefühl, was macht das mit mir? Komisch, davon gehts es oft einfach vorbei. Davor flüchten funktioniert ja irgendwie nicht. Ich hoffe ich halte weiter aus bis es besser wird.
Herzliche Grüße

@Tinalyss; Danke für die PN, aber es hat wohl nicht geklappt, der Link funktioniert nicht.

Verfasst am: 16.04.2015, 19:52
leseeule
leseeule
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Hallo Milonka auch ich hab mir das Nichtrauchen leichter vorgestellt.Dachte immer wenn ich die ersten Tage durchsteh ist alles ok.Klappt aber leider so nicht.Hab manche Tage wo ich mich gedanklich nur mit Rauchen beschäftige . Ich diskutiere da richtig mit mir und das finde ich auch wichtig. So eine lange Raucherkarriere löst sich einfach nicht so schnell im Kopf auf.Aber es wird mit jedem Tag besser.Gib nicht auf liebe Grüße Karin

Verfasst am: 19.04.2015, 22:24
milonka
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Hallo,
Mein 8. rauchfreie Tag geht zuende. Ich bin im Moment in der Euphoriephase. Obwohl ich den ganzen Tag an Zigaretten denke und der Schmacht mehrmals am Tag vorbei schaut fühle ich mich phantastisch. Ich verstehe gar nicht, warum mir der Entzug gerade so leichtfällt und ich bin mißtraurisch bzw. auf schlimmere Tage innerlich eingestellt. Ich weiß das es so nicht ewig weiter gehen wird, aber ich genieße die Freiheit gerade sehr. Wenn die Schmacht kommt dann sage ich mir immer, es sind doch nur Gedanken, die keine Macht über mich haben und so schnell wieder gehen wie sie gekommen sind. Und so ist es dann auch. Der Schmacht im Moment ist eher so, als hätte ich Lust auf was Süßes, muss aber nicht sein. Wenn es nur so leicht bleiben würde. Ansonsten lebe ich einfach mein Leben weiter, ich habe mich diesmal entschlossen, die kritischen Situationen direkt anzugehen. Und ich sag mir immer wieder, was kann schon passieren. Und so wird mir mit jedem Tag und jeder überstandenen Situation klarer, das ich die Zigaretten für nichts brauche. Ich weiß das ich trotzdem süchtig bin und ich will die Sucht nicht unterschätzen, wer weiß was noch auf mich zukommt. Aber für heute bin ich nur dankbar, das diese Tage mir so leicht von der Hand gehen.
Herzliche Grüße.

Verfasst am: 21.04.2015, 20:21
milonka
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Hallo,
Mein zehnter Tag neigt sich dem Ende und ich fühle mich weiter gut. Es nervt mich, das ich noch immer so viel an die Zigaretten denken muss, aber ich weiß auch das ich zu ungeduldig bin. Das einzige was ich wirklich schwierig finde im Moment ist, mit anderen Rauchern zusammen zu sein. Ich würde das gern vermeiden wenns ginge. Aber dadurch wirds ja auch nicht leichter. Ich kriege schon ziehmliche Schmachtanfälle, wenn es auch nur die Gewohnheit ist. Von meinem letzten, viel mühsameren Rauchaustieg weiß ich, das die Gewohnheiten sich sehr hartnäckig halten und auch nach Monaten noch zuschlagen, solange bis man doch zermürbt ist. Ich hoffe das ich mich diesmal nicht so schnell geschlagen gebe und das meine gute Laune trotz nervigem Schmacht weiter anhällt. Ich gehe jetzt viel bewusster mit den kritischen Situationen um und was mir dabei aufällt ist, das der Schmacht mir auch noch was anderes zu sagen hat als nur, rauch jetzt eine Zigarette. Oft sagt der Schmacht mir, das ich müde bin, überfordert. gelangweilt, unsicher, nervös. Was man aber erstmal nicht merkt, es kommt nur das Gefühl an, ich muss jetzt gleich eine rauchen sonst passiert was. Ich versuche den Schmacht zu hinterfragen und dann muss ich erkennen, das es ein ganz anderes Problem gibt. Zum Beispiel, was ganz oft vorkommt, wenn ich im Gespräch nichts zu sagen weiß, Schweigepause, ganz unangenehm, dann denke, jetzt eine Kippe. Weil diese Kippe eben doch was ändern würde, ich würde meine Unsicherheit nicht so ungefiltert wahrnehmen. Aber ich bin jetzt fest entschlossen, mich auch den Problemen, die ich alle wegzurauchen versucht habe, in ihrer Absolutheit zu stellen. Mal sehen wie lange es gutgeht.
Herzliche Grüße

Verfasst am: 23.04.2015, 19:39
milonka
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Hallo,
Ich habe heute beschlossen mich nicht mehr so sehr auf die Anzahl meiner rauchfreien Tage zu konzentrieren sondern eher auf den Moment und darauf, immer wieder neu zu entscheiden, nein, ich rauche jetzt nicht. Irgendwie nervt es mich, ständig auf meinen Tageszähler zu schielen. Ansonsten geht meine Stimmung den ganzen Tag hoch und runter. Mal bin ich total glücklich darüber, das ich nicht rauchen muss, im nächsten Mioment trauere ich der Zigarette hinterher und denke, ach, nur die eine...Ich dachte die Trauerphase bleibt mir vielleicht erspart, aber nix da. Ich habe insgesamt recht wenig richtige Schmachtanfälle, aber in sozialen Situationen, ein Gespräch oder Kontakt zu fremden Menschen, da fällt es mir gerade sehr schwer, nicht zu rauchen. Ich werde dann irgendwie so unsicher und weiß nicht was ich sagen soll. Ich habe mit der Kippe immer meine Unsicherheit kaschiert. Schon bescheuert, das man als Erwachsener noch das selbe macht wie ein Jugendlicher. Das waren meine Gedanken heute dazu. Ich werde gerade oft auch trotzig und denke, das kann doch nicht sein, das mein ganzes Sein, wie ich mich fühle, was ich denke und was ich mir wünsche, mein Alltag bis ins kleinste Detail, von den Giftstängeln bestimmt wird? Es ist nicht leicht das zu erkennen.
Gelesen habe ich genug, ich kenne alle gängigen Methoden, jede Herangehensweise, nach der ich angeblich überhaupt keine Schmachtanfälle mehr haben sollte, aber so ist es bei mir leider nicht. Manchmal macht mich das ein bißchen verzweifelt, das es phasenweise eben doch so schwer ist. Dabei ist es schon bedeutend leichter als beim letzten Mal. Bevor ich aufgehört habe hatte ich zwei Gespräche mit langjährigen Exrauchern die beide gesagt haben, es war unglaublich schwer aufzuhören. Komischerweise fand ich das tröstlich und es hilft mir auch jetzt noch, hin und wieder daran zu denken. Ich kann diese Geschichten, wie jemand von heute auf morgen ohne jeden Kummer aufgehört hat, nicht mehr hören. Ich habe dann immer das Gefühl, ich mache was falsch oder mit mir stimmt was nicht.
Herzliche Grüße