Ein dritter Anlauf / Angsterkrankungen vs Rauchstopp?

Verfasst am: 08.02.2015, 13:26
neleschnee
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Hallo zusammen,

den Gedanken mit dem Rauchen aufzuhören habe ich nun seit fünf Jahren, dabei zwei ernsthafte Ausstiege versucht. Einer hat eineinhalb Tage gehalten, einer dreieinhalb Tage. Nun möchte ich gerne weiter am Aufhören arbeiten und hoffe, dass ich es langfristig schaffen kann.

Meine Frage zur Angsterkrankung/Rauchstopp betrifft die Entzugserscheinungen – ich habe immer schlimme Bedenken, dass wenn ich mit dem Rauchen aufhöre "automatisch" Panikattacken oder Angstzustände begünstigt werden können und ich dadurch einfach beruflich ein Risiko eingehe. Ich würde mich sehr freuen, falls jemand hier ist, der da vielleicht selbst Erfahrungen gemacht hat und mir dazu schreiben mag.

Ich bin derzeit in einer zweiten Therapie zu Sozialen Ängsten, werde also – ziemlich gut sogar – begleitet, allerdings explizit nicht im Kontext Rauchentwöhnung. Heute bin ich über das Online-Programm hier im Netz gestolpert und habe mich sehr gefreut hier Tips und Hilfestellungen zu finden, die man im eigenen Tempo anwenden kann. Der Kopf weiß ja, dass man da mit einem eigenen Denk-/Suchtmuster umgehen muss, aber das dann im Handeln zu einem positivem Rauchfrei zu schaffen ist ein großer Wunsch von mir und da hilft einfach auch Unterstützung, denke ich.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag!
– Hier scheint die Sonne und gleich geht es raus zum Laufen.

Nele

Verfasst am: 08.02.2015, 13:54
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Nele,

herzlich willkommen hier bei uns in der Gemeinschaft. Und prima, dass du lernen möchtest, rauchfrei zu leben, das Programm hier ist super! Mir hat es auch zu rauchfreiem Leben verholfen.

Deine Angst, beruflich Nachteile zu erleiden wegen deiner Angsterkrankung kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin (auch) psychisch krank, musste manchmal mitten aus der Arbeit weg ins Nervenkrankenhaus und habe dadurch einmal mittelfristig meinen Arbeitsplatz verloren. Also deine Angst ist durchaus realitätsbezogen, auch heutzutage noch, leider.

Und wenn ich so zurückschaue, dann habe ich mir früher manche Gefühle, gerade Angst und Trauer, weggemacht, weil ich noch nicht gelernt hatte, anders damit umzugehen. Als ich dann hier mit dem Forum und dem Rauchfreiprogramm rauchfrei geworden bin, war ich schon sehr stabil. Und hatte gelernt, mit Panikattacken umzugehen wenn sie auftraten (Füße-Fenster-Telefon) oder sie erst gar nicht entstehen zu lassen (Rechtzeitiger Rückzug bei zu viel Menschenkontakt).

Wie stabil du bist, kannst nur du abschätzen, aber ich weiß, dass man hier sehr viel Hilfe bekommt, im Chat auch von einem supernetten Profi (Moderator) und auch an der Hotline (01805/313131).

Wie wäre es also, wenn du dir das kostenlose Ausstiegspaket bestellst, dich für die Email-Begleitung für die ersten drei Wochen anmeldest, dir einen Lotsen und ein paar "Gleichaltrige" suchst, dich gründlich vorbereitest und dann deinen Starttermin festlegst???

Herzlich
Andrea

Finde ich Klasse, dass du läufst!

Verfasst am: 08.02.2015, 15:06
IchmagEulen
IchmagEulen
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Hallo neleschnee,

also ich bin jetzt eine Zeit lang ohne Zigaretten. Und ich habe auch eine Angststörung, allerdings keine sozialen Ängste, sondern stressbedingt.

Der Entzug war für mich hart, ich hab Probleme gehabt, mich zu belohnen oder mich zu freuen, es schien wohl so zu sein, dass mein Serotoninhaushalt total im Keller war. Die Panik kam auch, aber ich habe von meiner Hausärztin kurzfristig medikamentöse Hilfe bekommen, das hat gut geklappt. Inzwischen hat die Panik wieder stark nachgelassen.

Außerdem empfinde ich alles intensiver. Meine Gefühlswelt war mit Zigaretten irgendwie in Watte gepackt. Damit muss man umgehen lernen. Besonderen Respekt habe ich vor meiner Wut. Das hat was mit meiner Kindheit zu tun. Ich weine auch viel öfter. Erstaunlicherweise kann ich aber auch viel mehr lachen und mich freuen.

Egal, es ist deine Entscheidung. Was willst du? Alles im Leben hat positive und negative Seiten. Wenn du sowieso in einer Therapie bist, dann spreche es offen an. Vielleicht hat deine Sucht etwas damit zu tun und die Entscheidung gegen das Rauchen ist ein Heilungsprozess. Keiner sagt, dass es leicht ist. Und wenn, dann ist es eine Lüge.

Ach und noch was, im Entzug hat nichts funktioniert, außer meine Arbeit, da ging es mir besser. Ich arbeite mit Menschen zusammen, kann mich also nirgends verkriechen. Spreche offen an, dass du mit dem Rauchen aufhörst und dass alle etwas Geduld mit dir haben sollen. Das hat bei mir auch funktioniert. Und ich war echt leicht gereizt.

Ich kann noch nicht feststellen, ob es sich gelohnt hat aufzuhören. Nur gesundheitlich und der Verstand. Dieses Hochgefühl oder dieses Freiheitsgefühl hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Aber für mich gab es keine Alternative. Ich habe mich entschieden und dann ziehe ich das durch. Der Kampf wird jeden Tag leichter. Manche Tage muss ich gar nicht mehr kämpfen.

Wie auch immer, ich wünsche viel Glück
Eule

Verfasst am: 08.02.2015, 16:01
neleschnee
neleschnee
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Hallo Andrea, hallo Eule,

dankeschön für Eure offenen Antworten. Ich bin ganz überwältigt ehrlich gesagt.

@Andrea:
Dankeschön für den Zeitvorschlag – ich werde mein Projekt so angehen. Dann ist auch Zeit sich erstmal ausführlich damit zu beschäftigen, auch wo ich da stehe und es motiviert ziemlich, das man ich hier Ansprechpartner habe! Das tut mir leid zu lesen, dass das mit dem Arbeiten und der psychischen Erkrankung für Dich mittelfristig schon Folgen hatte. Der Umgang damit ist einfach in unserer Arbeitswelt nicht besonders fortschrittlich, finde ich. Da verknüpft sich ja in der Regel viel wie Betriebsklima, Persönliches und hohe Erwartungen. Und ich verstehe auch immer nicht, warum das oft so ein Negativ-Stigma hat, wenn man mit einer Psychischen Erkrankung/Therapie umgeht, weil man sich in der Regel ja einfach nur ordentlich um sich kümmert. Das machen viele Menschen ja gar nicht... insofern finde ich das sollte eigentlich ein Arbeitnehmer-Plus sein!

@Eule:
Ja, ich werde das auch ansprechen in der Therapie. Das gehört sicher mit zu dem ganzen Kopf-Seele-Paket. Und Hut ab, dass Du jetzt eine ganze Weile rauchfrei bist! Ich erwarte sicher auch keinen Spaziergang, aber ich hoffe früher oder später kann ich dann sagen: cool, das ich das gemacht habe.
Das man das bei den Kollegen anspricht ist eine gute Idee, vielleicht um da einfach Missverständnissen vorzubeugen – ich denke, das könnte mit meinem Team auch gehen. Ich denke da auch mal drüber nach und dann werde ich sehen, wie das funktioniert. Und das man mit dem rauchfrei auch mit dem mehr-Wahrnehmen umgehen muss, habe ich schon gemutmaßt, dass das nicht nur positiv ist. Naja...

Also zu meinem Hintergrund noch: ich habe wegen Panikattacken, die stressverzögert aufgetreten bin, eine Therapie begonnen, diese waren aber letztendlich in den sozialen Ängsten begründet. Das war mir bis dahin nicht klar. Ich habe lange Jahre auch einen riskanten Alkoholkonsum betrieben (was bei sozialen Ängsten nicht unüblich ist) und habe, nachdem ich das überstanden hatte, auch geglaubt ich "erhalte" mir das Rauchen. Aber irgendwie mag ich da noch weiter... insofern habe ich schon viel gelernt über mich und auch Bewältigungsstrategien mitgenommen, hab´ aber trotzdem ziemlichen Respekt davor da nochmal weiter zu gehen – Panikattacken hatte ich einfach sehr lange nur noch ganz sporadisch – und muss aber mal sagen, ich find´ das super, das Ihr das so alles in allem hinbekommen habt, bzw. auf einem steten Weg seid.

Was Ihr schreibt mit Gefühle überlagern kenne ich auch sehr gut, bin allerdings wirklich noch auf dem Weg, die Traurigkeit und Wut auszugraben, zuzulassen und damit umzugehen. Und hab´ jetzt gerade den Schritt gemacht, dass ich nicht mehr vor allem kopflos wegrenne, was mir Angst macht. Mh. Puh – große Themen, nich´.
So. Es tut auf jeden Fall gut, mehr man selber zu sein, auch wenn das sicher oft sehr schwierig ist.

Alles in allem: Wirklich ganz vielen Dank Eure Antworten und für das Lesen natürlich. Ich nehme viel mit heute.

Viele Grüße,
neleschnee

Verfasst am: 08.02.2015, 18:07
Aira77
Aira77
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Rauchfrei seit: 3614 Tagen
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Halo Neleschnee,

auch ich kann ein Lied von psychischen Erkrankungen singen und kenne wohl fast die ganze Palette, also auch Panikattacken....ich denke eigentlich, dass diese besser werden sollten, wenn Du nicht mehr rauchst, da auch das Rauchen selber Panik auslösen kann, durch erhöhten Blutdruck, schnelleren Herzschlag etc. ich will Dir jetzt keine Angst machen, im Gegenteil, ich denke, dass rein körperlich den Panikattacken ohne Rauchen sozusagen der Boden entzogen wird....

Nun ja und was die verstärkten Gefühle angeht, da kann ich nur sagen, dass es auch bei mir so ist...ich kann viel mehr lachen, mich fast auf den Boden legen vor Lachen, auf der anderen Seite weine ich sehr schnell und muss auch viel Sport machen um nicht depressiv zu werden....

Dennoch...körperlich liegen Welten zwischen jetzt und vorher, ich bin viel fitter, kann besser riechen, besser schmecken....
Nur meine Seele tut sich schwer...aber ich denke auch langfristig ist es besser für sie, denn Nikotin ist ein Nervengift....

Also, nur Mut, die Leute hier kümmern sich wirklich liebevoll umeinander, wenn man sich mitteilt...

Liebe Grüße von Aira

Verfasst am: 08.02.2015, 18:38
Lizzi
Lizzi
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Hallo Neleschnee,
hallo zusammen,

deine / eure Beiträge haben mich sehr bewegt- und manches erlebe ich selbst- nach nun 10 Tagen rauchfrei sehr intensiv.

Ich war sehr überrascht wie massiv die emotionalen Auswirkungen- auch Angst- Attacken waren- und leider z.T. auch noch sind.

Es fühlt sich wirklich so an, dass alles"Näher ran kommt" - es ist nicht mehr zu " vernebeln"......

Es ist gar nicht immer so einfach...sich spüren können / wollen- und es dann auch aushalten zu können und durch die Emotion durchzugehen...

ABER: Wir sind definitiv damit auf dem richtigen Weg!
Viel Mut und viel Erfolg allen dabei!

Liebe Grüße an alle...ich lese hier schon einige Tage mit und über so manche Versuchung hat es mir schon hinweggeholfen.

Danke!!!

Liebe Grüße
Elisabeth

Verfasst am: 13.02.2015, 05:38
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Nele, wie läuft die Vorbereitung bei Dir? Wäre schön wieder von Dir zu hören. Bei Fragen stehen wir Dir gerne zur Seite.

Viele Grüße

Verfasst am: 13.02.2015, 21:33
neleschnee
neleschnee
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Dabei seit: 08. 02. 2015
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Beiträge: 3 Beiträge

Hallo Andreas, Elisabeth, Aira und Silvia,

@ Andres dankeschön der Nachfrage und @Silvia, Aira und Elisabeth – entschuldigt bitte mein spätes Schreiben. Meine Woche war ziemlich stressig und ich melde mich am Wochenende noch ausführlicher.
– Unter der Woche finde ich meist nicht die Ruhe und Zeit zum Schreiben, deswegen bitte nicht wundern, wenn man von mir nur zeitverzögert liest.

Also heute kurz:
Das Starterpaket ist bestellt, noch nicht angekommen und einen konkreten Termin habe ich noch nicht. Den werde ich dann mit dem Paket zusammen machen und ihn hier einschreiben, falls sich noch jemand anschließen mag.

Einen guten Start ins Wochenende wünsche ich erstmal
und viele Grüße!

neleschnee

Verfasst am: 16.02.2015, 21:36
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Neleschnee,

ist dein Starterpaket mittlerweile angekommen? Hoffe sehr, dass du Geschwister findest, die zur selben Zeit aufhören wie du.

Gute Woche!

Herzlich
Andrea

Verfasst am: 24.02.2015, 13:16
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Nele,

bist du noch dabei?

Wie geht es dir?

Lieben Gruß

Andrea