WIE bereitet man sich vor???

Verfasst am: 22.10.2014, 11:09
blackisbeautiful
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Hallo liebe Community,
ich bin 26 Jahre alt und rauche seit über 13 Jahren.
1 Jahr Pause hatte ich im Alter von 23/24 in meiner Schwangerschaft.
Nun ist vielleicht nicht grad der richtige Zeitpunkt zum Aufhören, da wir uns grad ein 100 Jahre altes Gutshaus gekauft haben und damit viel Stress und Arbeit verbunden ist. Aber wann ist schon der "richtige" Zeitpunkt? Ich will JETZT aufhören. Der Gedanke quält mich schon länger. Durch die viele körperliche Arbeit am Haus merke ich, wie schlecht meine Kondition eigentlich ist. Mir reicht´s! Auf Schlag fallen mir jede menge Gründe ein aufzuhören. Ich will das nicht mehr. Basta!
Am liebsten hätte ich die Zigaretten von einem auf den anderen Tag in die Ecke geschmissen. Nun werde ich mich aber vorbereiten, damit es auch ja klappt!!!
Mein Stichtag ist der 28.10.2014

Nun mal zu meiner eigentlichen Frage:
Wie sieht so eine Vorbereitung denn aus?
Reduziere ich die Anzahl der Zigaretten am Tag langsam?
Momentan führe ich Strichliste. Ich bin immer von durchschnittlich 10 Zigaretten am Tag ausgegangen. Mehr war es meist nicht.
Montag (20.) bin ich auf 8 gekommen, gestern auf 7. Ich habe aber bewusst drauf geachtet und mir auch mal eine "verkniffen".
Nun ist es so, dass ich die Glimmstängel ganz fest in meinen Tagesablauf integriert habe. Jede Zigarette ist wie ein Ritual. Je mehr ich mich dem Thema beschäftige, desto mehr frage ich mich, wie ich das bloß loswerden soll...
Bei JEDER verdammten Kippe denke ich inzwischen (ich gebe es ungerne zu) `wie soll ich darauf bloß verzichten? meine kurze Pause bei der Arbeit. ein mal Durchschnaufen, wenn der Kleine abends im Bett liegt.´
Je näher der Tag rückt, desto lauter schreit der innere Schweinehund "RAUCHE, SOLANGE DU NOCH DARFST!"

Nun mag der ein oder andere vielleicht denken, dass es ja eh schon wenig Zigaretten am Tag sind und eigentlich kein Problem sein sollte...
Ist es aber.
Ich könnte viel mehr rauchen. Tue es aber nicht. Auf meine besagten 10 ( komme ich nur, weil ich mich selbst einfach verabscheuen würde, wenn es mehr wären.
Ich will mein Kind aufwachsen sehen! Ich will alt und grau werden!
Ich werde mir keine Krankheit teuer erkaufen!
Noch bin ich jung und gesund. Das soll so bleiben.

Ich würde mich sehr über eure Tips für die Vorbereitung freuen.

Vielen Dank schon mal fürs Lesen

Verfasst am: 22.10.2014, 14:40
miezhaus
miezhaus
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Hallo blackisbeautiful,

gut daß Du die Entscheidung getroffen hast, aufzuhören. Bravo und herzlichen Glückwunsch!

Hast Du Dich schon zu dem Ausstiegsprogramm auf dieser Seite hier angemeldet? Das kann ich Dir im Vorfeld wärmstens empfehlen. Überhaupt die ganze Seite hier hat mir im Vorfeld geholfen, mich zu motivieren und meinen Entschluß zu konkretisieren. Man erfährt auch ganz viel über den Entzug und Möglichkeiten einer Schmachtattacke zu begegnen. Ich kann Dir empfehlen, die Seite schon zur Vorbereitung richtig zu beackern. Unter den Reitern Informieren und Aufhören findest Du viele Infos.

Dann überleg Dir mal, in welchen Situationen Du immer rauchst. Du hast ja schon mit der Strichliste angefangen, prima! Jetzt vermerk Dir mal die Situation dazu. Man neigt nämlich dazu, immer in denselben Lagen zu rauchen (hast ja schon angedeutet, daß es auch für Dich so ganz bestimmte Situationen zum Rauchen gibt, die kurze Arbeitspause, wenn der Kleine im Bett liegt - die zuletztgenannte war bei mir übrigens auch ganz, ganz wichtig, also die Situation kenne ich auch). Und dann überlege Dir, was Du an der Situation ändern könntest, um sie vom gewohnheitsmäßigen Rauchen zu entkoppeln. Nach dem Zubettbringen des Kleinen z. B. ins Bad und Zähne putzen, hat mir an dieser Stelle geholfen, oder wenn Du z. B. zum Kaffee rauchst, dann entweder Tee trinken oder den Kaffee nicht da, wo Du ihn bisher zum Rauchen getrunken hast. In der Arbeitspause nicht zum Rauchen raus- oder in den Raucherbereich gehen, sondern Fenster auf, scharfes Bonbon rein und zehnmal durch einen o-förmig geöffneten Mund einatmen (danach hast Du keine Lust mehr auf Rauchen). Verstehst was ich mein? Ändere Deine Rauchsituationen.

(Gerade diese Ritualzigaretten sind schwer abzusetzen, aber das sind die, die uns unsere Sucht "vorschreiben" will. Also ändere diese Rituale. Bei mir war es zuletzt genauso, ich hatte "nur noch" (jede einzelne ist zu viel, ich weiß) so sieben am Tag, aber die waren so unglaublich wichtig - und ich so fremdbestimmt, daß ich mir meinen Tagesablauf davon hab diktieren lassen... Das war auch ein ganz wichtiger Aspekt, den ich nicht mehr wollte. Ich bestimme über meinen Tag, nicht das Nikotin. Und es ist egal, wie viele oder wenige man raucht, man muß sich aus dieser Fremdbestimmung befreien, und die betrifft uns alle, egal ob wir vorher viel oder wenig geraucht haben.)

Außerdem kann es auch ratsam sein, sich schon im Vorfeld zu überlegen, was man machen kann, wenn ein Schmachtanfall kommt, und sich da eine Liste zu erstellen (z. B. ein Fenster putzen, ein Regalbrett abstauben, ein Glas Wasser trinken, eine Runde um den Block laufen, Blumen gießen, Zähne putzen, zuckerfreien Bonbon lutschen und was Dir sonst noch so einfällt) - Ablenken heißt die Devise, denn jeder Schmachter geht vorbei. Man muß ihn nur aussitzen.

Und dann natürlich im Forum lesen, auch vorher schon, denn hier beschreiben alle ihre Erfahrungen, sodaß Du Dir ungefähr ein Bild machen kannst, was auf Dich zukommt. Dann kann Dich der nicht mehr so leicht überraschen.

Besorg Dir Tee, zuckerfreien Kaugummi, scharfe Bonbons (die Schärfe hilft bei Schmachtern, wirklich, hab´s ausgetestet!).

Reduzieren hat für mich nicht funktioniert (hatte ich vor meinem Rauchstopp, der mich nun hierher geführt hat, auch schon versucht - vielleicht eine Woche lang, dann war ich wieder da wo ich angefangen hatte und hab mir vorgenommen, nächste Woche wieder weniger zu rauchen. Konntest vergessen). Ich konnte nur von einem Tag auf den anderen aufhören, sonst wäre ich ewig rumgeeiert.

Und ich habe mich im Vorfeld auch bei jeder einzelnen Zigarette gefragt, wie das Leben ohne genau diese an diesem Punkt des Tages funktionieren soll, wie der Tag ohne die ablaufen soll. Das ist ganz normal und das kenne nicht nur ich, sondern viele andere hier. Die Sucht suggeriert uns sowas. Aber weißt Du was? Es funktioniert. Versprochen.

Der Zeitpunkt zum Aufhören ist dann richtig, wenn Du das Gefühl hast, wenn Du endlich loskommen willst. Nicht dann wenn die Arbeit ruht oder die Kinder groß sind (auf die Weise schiebt man es nur auf). Insofern - klar, tu es jetzt!

Ich bin sicher, es kommen noch mehr gute Tips, bzw. Du findest auf dieser Seite noch welche. Auf alle Fälle wünsche ich Dir ganz viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, geh es an, ich find das super.

Oh mann, jetzt hab ich Dir aber einen langen Roman geschrieben. Ich hoffe, Du findest darin was, womit Du was anfangen kannst. Laß mal wieder hören, wie es so läuft! Viel Erfolg und einen guten Start wünscht Dir

Miezhaus

Verfasst am: 22.10.2014, 20:49
blackisbeautiful
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Hallo mizhaus,
Danke für deine Antwort.
Ja, ich habe mich angemeldet. Ich zähle fleißig Zigaretten und lese ganz viel.

Ich habe mir üblerlegt, ob ich meinem Mann von meinem Vorhaben erzählen soll... Bin mir aber unsicher. Er ist selbst strickten Nichtraucher und wir hatten schon öfter mal streit wegen meinem Rauchen. Er hat gesehen' dass ich hier öfter auf der Seite bin und meinte nur, dass er gut fände, dass ich mich informiere. Ich habe bedenken, dass er mich unter Druck setzten könnte. Deshalb habe ich erstmal für mich beschlossen, dass in Ruhe durchzuziehen. Er soll sich lieber freuen, wenn ich nicht mehr rauche, anstatt kritisch auf jede Zigarette zu schauen, die bis 28. noch kommt.

Folgende Strategie habe ich mir nun überlegt.
Ich bin heute bei 7 Zigaretten gelandet. Morgen werde ich mir 6 in eine separate Schachtel stecken. Diese dürfen dann maximal geraucht werden. Übermorgen dann 5, dann 4 USW USW. DAnn bin ich am 28. bei EINER! Ob die dann noch sein muss, wird sich zeigen.

Bonbons werden gekauft und dann überlege ich mir noch eine kleine Belohnung

Du hast absolut recht mit der Fremdbestimmung! Man lässt sich richtig seinen Tag diktieren. In der Schwangerschaft damals habe ich von einem auf den anderen Tag aufgehört. Das ist mir auch schwer gefallen, aber das war irgendwie was anderes. DAMals habe ich gesagt, dass ich nicht mehr rauche, sobald es soweit sein sollte. SO wars dann auch. Auch 1 Monat danach hatte ich noch mal gelüste, bei einer Feier. Ein bisschen weiß ich ja schon, wie es kommen kann..

Danke erstmal und einen schönen Abend.

Verfasst am: 22.10.2014, 22:50
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo blackisbeautiful, herzlich Willkommen. Mit dem reduzieren ist das so eine Sache. Man verlängert den Stress unnötig, weil ständig gegen die Uhr kämpft. Dann freut man sich auf die Zigarette und sieht Sie als Belohnung an - und genau das ist sie ja nicht.

Ich habe mich damals dadurch vorbereitet, das ich einige Bücher zu dem Thema gelesen und mich informiert, in welchen Phasen die Entwöhnung verlaufen kann. Ganz wichtig ist, das man es auch will. Gerade die ersten Tage ist es auch Überwindung. Hier hat mal jemand geschrieben, das auch eine gewisse Leidensfähigkeit nötig ist. Da ist schon was dran.

Schnell wirst Du aber merken, wie richtig Deine Entscheidung war und Fortschritte merken.

Überlege Dir bis zum 28.10. Alternativen zum Rauchverhalten. De tolle Tipps von miezhaus solltest Du auch berücksichtigen, da sie sehr hilfreich sind.

Wünsche Dir viel Erfolg.

Grüße

Andreas

Verfasst am: 22.10.2014, 23:00
blackisbeautiful
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Hallo Andreas,
Danke für deine Antwort.
Also würdest du mir von der Strategie jeden Tag eine weniger zu rauchen abraten???

Ich habe heut zum Abendessen entrecote gemacht... Ich freue mich so auf mein rauchfreies leben und auf meinen Geschmack! Ich. Weiß noch wie ich in der Schwangerschaft nach wenigen Wochen Nichtrauchers total von Geschmack eines kirschjoghurts gefälscht war... Plötzlich hab ich die Lebensmittel ganz anders wahrgenommen" das wird toll *jamjam

Schönen Abend euch.

Verfasst am: 22.10.2014, 23:04
schnucke46
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Hallo,

sorry wenn ich so direkt frage, aber kannst du nicht mit deinem Mann darüber reden, ihn bitten dich nicht unter Druck zu setzen?

Mein Mann ist auch Nichtmehrraucher (seit 20 Jahren)

Ich habe auch stark reduziert, ihn aber gebeten mich einfach zu lassen. Er soll nichts hinterfragen, nicht zählen usw...
Habe ihn um Unterstützung gebeten, meine Launen auszuhalten, mein mögliches Scheitern (ich hoffe nicht) hinzunehmen, nicht enttäuscht zu sein wenn ich den Termin nicht einhalten kann...

Er freut sich, dass ich daran arbeite, egal wie lange ich brauche.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!



Liebe Grüße

Verfasst am: 23.10.2014, 08:32
blackisbeautiful
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Hallo schnucke47,

Das mit meinem Mann ist irgendwie kompliziert für mich. Er würde mich nie absichtlich unter Druck setzen oder doofe Bemerkungen machen. Ich werd mal drüber nachdenken was und wie. Momentan ist eben auch wenig zeit für sowas. Gestern kam er kurz vor 22 Uhr nach Hause von unserer Baustelle. Es gab nur ein Thema... Das Haus. Ist ja auch klar. Ich möchte abends auch informiert werden, was so geschafft wurde und wo sich neue Katastrophen aufgetan haben....
Aber recht hast du. Er sollte es schon wissen.

Danke dir :*

Verfasst am: 28.10.2014, 20:37
Neuesleben1509
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Hallo blackisbeautiful,

meinen Glückwunsch zu deinem Entschluß nicht mehr zu rauchen.
Heute war dein erster Tag. Wie ist es gelaufen?

LG Neuesleben

Verfasst am: 31.10.2014, 13:59
blackisbeautiful
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Hallo neuesleben

Danke, dass du an meinen d-Day gedacht hast. Ich habe schon am 27. und am 25. Gar keine geraucht. Am 26. abends eine..... Bin jetzt schon mitten im 5. Tag und es ist toll. Zwischendurch hab ich verlangen eine zu rauchen, aber immer öfter bin ich froh und stolz, dass ich es nicht mehr muss!
Du darfst auch gerne in meinem anderen threat "ich starte in mein neues Leben" (ich hau mich in die Ecke... ) schreiben.
Liebe Grüße

Verfasst am: 31.10.2014, 15:03
tng
tng
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Beiträge: 3 Beiträge

[quote="blackisbeautiful"]
...Nun ist vielleicht nicht grad der richtige Zeitpunkt zum Aufhören, da wir uns grad ein 100 Jahre altes Gutshaus gekauft haben und damit viel Stress und Arbeit verbunden ist...[/quote]

Kurzer Einwurf:
Dieser Umstand ist für mich kein Kontra, sondern ein klares Pro! Hauskauf und -Sanierung halfen mir beim Aufhören, weil:
- weniger Geld für 'Blödsinn'
- Beschäftigung des Hirns und auch der Hände
- Stärkung des Egos (wenn ich DAS ohne Rauchen überstehe, ist der Rest ein Klacks...)
- die allgemeinen Aufwendungen und die finanzielle Belastung - beide Punkte zwangen mich, mich mit meiner Zukunft zu beschäftigen, was schlussendlich dazu führte, dass ich mein 'Lebeschön-Dasein' aufgegeben hab und endlich Verantwortung für mich, meine Familie und unsere Zukunft übernahm.