Tag 2
Jetzt wollt ich nur einen Fehler ausmerzen und mein ganzer Beitrag ist weg.... Also nochmal:
Hallo allerseits
Ich bin 26 und rauche seit 14 Jahren je nach Tagesform 10-20 oder auch mal mehr Zigaretten pro Tag... Das heißt, bis gestern.
Vor ca. 1 Woche hab ich mich hier einfach aus Spaß angemeldet, seit dem aber jeden Tag mehr und mehr über mein Rauchverhalten nachgedacht. Gestern war mein Aufhör-Termin und ich hab ihn eingehalten, allerdings erstmal mit Nikotinpflastern (weil ich unkontrollierbar in Tränen ausgebrochen bin...). Heute habe ich den Tag ohne Pflaster überstanden, aber leider bin ich seit etwa 3 Stunden fast am Durchdrehen. Ich hab alles probiert, ich hab ewig gekocht, gegessen, Zähne geputzt, Tee getrunken, gestrickt, mit dem Strohhalm 'Luft' geraucht, viel getrunken, usw. aber nichts hilft! Das blöde Pflaster nochmal zu benutzen ist für mich die letzte Lösung, d.h. ich will es eigentlich nicht. Damit würde ich die Entzugserscheinungen ja nur auf morgen verschieben.
Habt ihr vielleicht (bitte bitte) noch mehr gute Tipps?? Ich kann bald echt nicht mehr
LG Johanna
Liebe Johanna,
bitte bleib ganz ganz tapfer und stark!
Was ist Dein stärkstes Vorbild?
Was ist das Stärkste, was Du je geschafft hast?
Du kannst längst ganz viel, sonst wärst Du nicht hier und hättest schon diese schweren tage durchgestanden.
Mir ging es sowas von mies - und ich bin ja auch am Anfang -
aber ich kann Dir bestätigen: es wird WIRKLICH langsam besser; so in Wellen, bei jedem anders ......
Trau Dich!
Liebe Grüsse!
Hallo und danke für deine Antwort
Ich weiß schon, dass die Pflaster nicht der letzte Ausweg sind und es auch nicht schlimm ist, sie zu benutzen. Allerdings hab ich den ganzen Tag ja jetzt schon überstanden und ich denke irgendwie, wenn ich jetzt ein Pflaster benutze muss ich das alles nochmal durchmachen... Oder ist der Gedanke generell Quatsch?
Auf jeden Fall noch Glückwünsch zu 17 Tagen ohne!! Das macht Mut, auch weil du schreibst, für dich wäre es auch sehr schwierig...
Hallo joagwo, natürlich ist der final cut der direkteste Weg zum aufhören. Allerding können Pflaster den Ausstieg erleichtern: die Entzugserscheinungen werden deutlich gemindert und man gewinnt Zeit um sich Alternativen zu überlegen, was man in den bisherigen Rauchermomenten machen kann. Der körperliche Entzug dauert ca. 3-4 Tage, die mentale Abhängigkeit dauert einiges länger. Natürlich kannst Du nach einem Tag noch ein Pflaster nehmen, entscheidend ist aber sie genau nach Packungsbeilage einzunehmen und nicht nebenbei noch zu rauchen.
Ich habe selber die ersten fünf Wochen 24 Stunden-Pflaster genommen, angefangen mit der stärksten Dosierung - bei mir waren es 35-40 Zigaretten am Tag, also hohe Abhängigkeit.
Mit Tee trinken, Ablenkung machst Du alles richtig - nur trotzdem kostet es auch viel Überwindung. Hier hat mal jemand geschrieben, das zum Rauchausstieg auch eine gewisse Leidensfähigkeit gehört, da ist was wahres dran.
Wie sieht es mit Sport als Ablenkung aus? Rad fahren, laufen.... Die perfekte Ablenkung.
Die ersten paar Tage sind immer Scheiße, hier muss man richtig kämpfen. Danach wird es jeden Tag etwas besser, das Unterbewußtsein muss lernen, das es nun ohne Zigge klar kommen muss, man kämpft zunächst gegen alte Gewohnheiten an.
Immer wieder gerne empfehle ich das kostenlose Starterpaket der BZgA, hier sind einige Hilfsmittel drin, wie z.B. der Relaxball. Da hat man immer was zu kneten in der Hand und die Finer sin beschäftigt : http://www.bzga.de/botmed_31350100.html
Für weitere Fragen stehen wir gerne Dir zur Seite.
Wünsche Dir viel Erfolg.
Viele Grüße
Andreas
Liebe Johanna,
dir scheint noch ein wenig ein fester Plan für den Ausstieg zu fehlen. Vielleicht hast du dich selbst ein wenig überrumpelt. ;)
Wenn du Nikotinpflaster "spontan" aufklebst oder wieder weglässt, entfalten die nicht nur nicht ihre gewünschte Wirkung (langfristige gleichmäßige Nikotinzufuhr für die psychische Entwöhnung), ich glaube sogar, dass du es dir durch die Umstellungserscheinungen nach dem Absetzen der Pflaster noch schwerer als nötig machst.
Ist aber kein Drama!!!
Versuche, dir erst einmal klar zu darüber zu werden, wie du deinen Ausstieg konkret gestalten möchtest - mit oder ohne Pflaster, mit oder ohne Nikotinkaugummis/-lutschtabletten, während des Urlaubs oder doch lieber während der Arbeitszeit. Wieviel möchtest du deiner Umgebung von deinem Rauchstopp verraten? Wie kannst du die neu aufkommenden Energieschübe am besten abbauen (z.B. mit Sport)?
Sicherlich geht es auch spontan mit dem Rauchstopp. Mir persönlich hat es aber geholfen, mir erst einmal in Ruhe im Vorhinein eine konkrete Strategie zu überlegen. Wenn du erst einmal IM Entzug bist, biste eh "Matsche in der Brine". Zudem solltest du dann vorher getroffene Entscheidungen nicht spontan wieder in Frage stellen - am wenigsten die, mit dem Rauchen aufzuhören, diese Entscheidung sollte möglichst vorab absolut unumstößlich getroffen sein.
Und falls es mit der ersten Strategie noch nicht geklappt hat, modifiziere deinen Plan für's nächste Mal. Mach es wie die Babys: Wenn die das Laufen lernen wollen, lassen die sich von noch so vielen Rückschlägen nicht unter kriegen!
Viel Erfolg!
LG Chris
Hallo Vielen Dank für eure vielen Antworten... Ich hab den Abend gestern ganz gut überstanden. Als der Drang zu groß wurde bin ich einfach lange Duschen gegangen und das hat geholfen... Jetzt gerade sitze ich völlig entspannt hier rum und trinke sogar ohne jedes Verlangen nach einer Zigarette einen Kaffee Bin gerade sehr zuversichtlich.
Das Starterpaket habe ich mir gestern bestellt, aber danke für den Tipp Andreas! Sportlich ists bei mir eher weniger toll... Mein Fahrrad ist seit langem kaputt und keine Ahnung wann ich da mal die Zeit für finde. Ich gehe viel zu Fuß wenn ich irgendwo hin muss. Auch mal 30-60 Minuten. Gestern hab ich überlegt, ob ich spazieren gehe... Das Problem: Ich rauche sonst dabei und hätte mir gestern Abend sicher Zigaretten geholt. Deswegen hab ich mich lieber im Bett verkrochen
Und wegen meines Planes, CaptainMu: Ich hab wirklich relativ spontan entschieden aufzuhören. Allerdings habe ich mir auch ein paar Tage alles Mögliche überlegt und aufgeschrieben. Also eigentlich bin ich hier schon alle Tipps und Broschüren usw. durchgegangen und hab mich mehr oder weniger Punkt für Punkt daran entlang gehangelt und einen Plan gemacht... Ich hab sogar die wichtigsten Menschen im meinen Leben dazu gebracht ebenfalls Broschüren zu lesen, was sie als Angehörige tun können
Die Pflaster hatte ich mir am Anfang nur gekauft für den Fall dass ich den körperlichen Entzug sonst nicht durchstehe. Das heißt mein Plan war, ohne Pflaster oder Nikotinersatz aufzuhören, allerdings wollte ich nicht nur deshalb scheitern und habe überlegt, lieber ein Pflaster zu benutzen als wieder zu rauchen... (Vor allem wegen des völligen Rauchverbots bei Benutzung der Pflaster klappt das! Ich weiß nicht warum, aber ich würde niemals etwas tun was nach Packungsbelage verboten ist )
Aber wie gesagt, eigentlich waren die Pflaster für den Notfall gedacht, vor allem da ich den körperlichen Entzug nicht lang aufschieben will, ich ehrlich nicht so viel Geld ausgeben will (sind ja teurer als Zigaretten!!), weil die Dinger auch furchtbar jucken und dazu auch noch schlecht riechen (wo doch der bessere Geruch eine meiner Hauptmotivationen zum Nichtrauchen ist). Dass mir dieses "Zu-erst-Pflaster-dann-plötzlich-nicht-mehr" den Ausstieg eventuell schwerer macht, darüber hab ich gar nicht nachgedacht,,, Blöd wie immer
Na genug gelabert jetzt...
Auf jeden Fall noch mal vielen Dank euch allen für eure Anteilnahme und Tipps!
Mir gehts gut und ich werds schaffen!
Na, du klingst doch schon viel "sortierter", und das ist die Hauptsache. ;)
Mach weiter so und dann klappt das schon...
Und was dein Vermeiden von Spaziergängen angeht: Es gibt die, die bewusst auf Konfrontationskurs mit der Sucht gehen und sich bewusst in schwierige Situationen begeben. Ich selbst hab es so wie du gehalten: Wenn ich Angst vor etwas hatte oder mir eine Situation zu viel wurde, schnell weg!
Ich habe damals meine Liegecouch in meinem gemütlichen Arbeitszimmer dauerhaft ausgefahren, Vorhänge zu, Kerze an, Gulaschsuppenvorrat aufgestockt - und Fantasy-Hörbücher gehört ohne Ende. Jedem das seine! ;)
LG Chris
Hallo nochmal Ich wollte mich mal wieder 'rückmelden'.
Heute ist mein 13. Tag als Nichtraucher und ich bin wirklich sehr froh und stolz... Und trotz der fiesen Träume jede Nacht in denen ich doch wieder rauche (ausversehen aus Gewohnheit) und mich furchtbar schäme und ärger, bin ich weiterhin sehr zuversichtlich.
Hattet ihr oder habt ihr vielleicht auch schlimme Nächte? Ich finde sie auf der einen Seite sehr motivierend (wenn ich mich morgens für mein Traumgerauche schäme, fasse ich in real nie eine Zigarette an ) und auf der anderen Seite bin ich ständig müde.
Und noch was anderes: Ist diese halbe bis völlige Motivationslosigkeit normal? Ich tu wirklich nur noch das Nötigste, wenn überhaupt...
Wünsche euch einen schönen Samstagabend