Suchtschübe zum Lesen
„Was zum Teufel geht hier vor sich?“ fragte er sich. Er saß immer noch geknebelt und gefesselt auf dem Boden, an eine Wand gelehnt und wurde nach langer Dunkelheit nun von diesem grellen Licht geblendet. Er wurde unruhig, fing an sich gegen die Fesselung zu wehren und gab Laute von sich, in der Hoffnung, man würde ihn endlich von dem Knebel befreien. Er wollte wissen was das alles zu bedeuten hat. Wut machte sich in ihm breit.
Er konnte weder trinken noch sich bewegen. Mila, bitte! Komm, sagte sie. Mila, wem hast du den Chip gegeben? Sie lachte höhnisch auf. Ich? fragte sie und fügte hinzu: "Ein Mistkerl warst du schon immer, aber das du mir jetzt alles in die Schuhe schieben willst..." Sie schlug ihm hart ins Gesicht.
Er fragte sich weshalb Mila sich so sicher war, dass er den Chip hatte und was sie mit all dem zu tun hatte. "Wer hat sie beauftragt? Für wen arbeitet sie?" grübelte er. Sie hat ihm irgendetwas in den Drink gemischt, er konnte sich nicht auf den Beinen halten, seine Glieder wurden schwer, aber er war bei klarem Verstand. Plötzlich knarrte eine Tür und er hörte Schritte und Stimmen. "Was um Himmelswillen geht hier vor sich?" fragte er Mila. "Der Chip du Idiot!!!!! Ich bete für dich, dass du den Chip hast." zischte sie drohend, dann flog die Tür des Raumes auf.
Andrej hat ihn, sagte Nathan. Mila ließ den Revolver sinken. Andrej? Was redest du da? Er ist tot. Er ist doch tot, oder? Nathan registrierte befriedigt ihre Verunsicherung.
Dazu bist du nicht imstande, grinste Mila und machte einen Schritt auf Nathan zu. Der Schuss traf sie in die Stirn. Bob duckte sich, doch auch der zweite Schuss war tödlich.
Nathan ging ohne sich umzudrehen durch die Tür und verschwand in der Dunkelheit. Erst jetzt meldete sich sein hungriger Magen zurück. Sein Mund wurde staubtrocken, er würgte, aber es kam nichts, es darf auch nichts kommen, es würde den Chip heraufbringen und solange er sich nicht in sicherer Umgebung fühlte, musste der Chip in seinem Inneren bleiben. Er muss ins Hotel zurück und schnellstmöglich aus dem Land verschwinden, um den Chip an seinen Bestimmungsort zu bringen, bevor man ihn aufsprürt und tötet.
Zimmer247, bitte.
Sofort...oh...Ihre Frau ist bereits auf dem Zimmer.
Mila? Er hatte sie doch...
Kann ich einen Kaffee bekommen, Eier und Toast?
Möchten Sie in Ihrem Zimmer...?
Lieber auf der Terasse.
Gerne.
Erst essen.
Er hielt sich beide Hände an die Schläfen. Marc, Nathan, Marc, Nathan.... wer war wer?
Wie konnte er alles wieder ordnen?
Er schaute auf seinen Kaffee in seiner Hand, als wenn darin die Antwort zu lesen stand. Wer war er wirklich?
Wie gut, dass das Bootshaus nur wenige hundert Meter von der Landstraße entfernt war. Der klapprige Lieferwagen in den er einstieg, drohte bei jeder kleinen Kurve auseinanderzubrechen. Der Fahrer war genauso klapprig wie sein Gefährt. „Was gefangen?“ „Nein“ brummte Marc. Schweigend rollten sie dem Hotel entgegen.
Nun war er müde. Der Kaffee und das Frühstück änderten daran auch nichts mehr.
„Die Koordinaten auf dem Zettel könnten auf ein geographische Ziel hindeuten. Mal sehen, was das Notebook nachher ausspuckt.“ Außerdem befindet sich auch sein Pass in dem Geheimfach in seiner Notebooktasche. Dann wird er wissen, ob er Marc ist oder sein Zwillingsbruder Nathan.
Er wollte gerade aufstehen…..