Warum nur schaffe ich den Start nicht
Hallo liebe Community,
ich bin neu hier, habe aber schon mehrere Wochen bei fast allen Themen heimlich mitgelesen.Oft habe ich mich in den Berichten genau wiedererkannt. Leider hat's bei mir bisher immer noch nicht wirklich "Klick" gemacht. An so vielen Abenden habe ich die "letzte Zigarette" geraucht, alle Rauchsachen weggepackt und mir fest vorgenommen am nächsten Morgen zu starten. Und am nächsten Morgen war's dann immer gleich. Wie willenlos ging's ab auf den Balkon - und die nächste Zigarette qualmte. Und wenn ich keine Zigaretten mehr hatte, bin ich halt wie fremdgesteuert zum nächsten Automaten und hab wieder welche geholt. Danach kam jedes Mal das schlechte Gewissen und ein Versprechen, es am nächsten Morgen anzupacken. Doch jedes Mal das gleiche Spiel. Die Gier hat mich so im Griff, dass alle Vernunft im Keller verrottet. Dabei hatte ich es im November schon mal für 4 Monate geschafft und wollte dann "blöderweise" nur mal eine probieren und schon war Alles wieder für die Katz. Dabei viel mir der Rauchausstieg damals wirklich nicht leicht - ich habe das volle Programm durchlebt (Antriebslosigkeit, schlechte Laune, Schlafstörungen usw. usw.). Und dann als es endlich besser wurde - hab ich alles wieder weggeschmissen - schön blöd gell -. Seither bin ich ein Großmeister im Verschieben und Verdrängen. Ich möchte soooooo gerne von dieser Sucht wegkommen - aber ich weiß einfach nicht, was immer bei mir schiefläuft. Meine Familie glaubt in der Zwischenzeit leider auch nicht mehr daran, dass ich es schaffe - würde ich ehrlich auch bezweifeln - bei den vielen vergeblichen Aufhörversprechen. In der Zwischenzeit rauche ich sogar fast nur noch heimlich - richtig armselig - ich steh' nicht mal mehr zu meiner Sucht. Und das Alles - obwohl mir die Zigaretten eigentlich gar nicht mehr schmecken.Ich habs schon mit Laserakupunktur, Nichtraucherkurs, Nie wieder einen einzigen Zug und Stefan Frädrich versucht - bisher hat leider nicht's wirklich funktioniert. Vielleicht könnt Ihr mir mit Ratschlägen helfen - denn Alleine stehe ich hilflos da. Vielen Dank und ich bin gespannt auf Eure Kommentare.
LG
Andrea
Hallo Andrea,
Seit Frühjahr 2013 will ich dringend mit dem Rauchen aufhören und habe nach zwei ernsthaft gemeinten Versuchen gemerkt, dass ich es alleine nicht schaffe. Beide Male hatte ich sowas wie Depressionen und Verzweiflung und das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können. Ich habe ca. 1 Jahr heimlich vor meinen Kindern geraucht, wie jämmerlich !:cry
Im Mai bin ich dann auf einen Artikel in der Tageszeitung aufmerksam geworden - zum Nichtrauchertag- mit Verweis auf diese Seite. Seitdem habe ich alles mehrfach gelesen und angefangen, ein Tagebuch anzulegen. Ganz wichtig waren Alternativen für mich . Dann habe ich mich einfach registriert und den 28.6. als Ausstieg gewählt. Den Tag habe ich total verplant, war ohne Zigaretten unterwegs und fand am Abend, dass es einfacher war als gedacht. Seit dem habe ich wirklich nicht mehr geraucht. Nicht zu rauchen, macht mir im Moment weniger Stress als weniger zu rauchen. Und wenn ich jetzt Lust drauf habe, sage ich mir : Wenn du jetzt rauchst, schaffst du den Absprung nie ! Es ist mind. 10 Jahre her, dass ich mal einen Tag rauchfrei war. Insofern bin ich jetzt nach 3 Tagen schon ziemlich stolz auf mich und vor 4 Tagen hätte ich mir nicht über den Weg getraut, weil ich auch immer dachte , naja, aufhören kannste morgen auch noch . Aber es gab immer ein neues morgen und in der Summe so 1, 5 Jahre ! Und am Freitag vor meinem lettfen Tag habe ich echt Angst davor gehabt ! Lasse die Seite mit den Krankheiten ein paar Mal auf Dich einwirken, dann weißt Du, dass Du das nicht willst. Und bestimmt hast auch Du Bekannte oder Kollegen, denen man an der Haut etc. schon ansehen kann, dass sie rauchen. Ich habe für mich beschlossen, so nichg aussehen zu wollen. Bereite Dich gut darauf vor und denke Dir Alternativen wie Sport usw. aus.
Ganz bestimmt findest auch du einen für dich passenden Weg !
Lg Dulla
Guten Abend Dulla und Olypiasc,
vielen Dank für Eure schnellen Rückmeldungen. Allen Carr habe ich gelesen und bereits mehrfach als Video angeschaut. Im Anschluß war ich immer sehr motiviert, allerdings hat das leider bisher immer nur bis zum nächsten Morgen angehalten - dann war leider immer die Sucht stärker und der Verstand wurde lahmgelegt. Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich noch machen soll. Ihr Zwei könnt mächtig stolz auf Euch sein, Ihr habt das bereits erreicht, was ich mir so verzweifelt wünsche. Mein Verstand weiß ganz genau, dass ich es jetzt endlich ernsthaft angehen muss, sonst verläßt mich noch der restliche Mut. Ich weiß ja - von meinen lezten Versuchen - wie viel schöööner das Leben ohne die Glimmstängel ist. Es war herrlich, frei zu sein und nicht dem Druck nach Rauchmöglichkeiten ausgesetzt zu sein. Mir mangelt es im Moment einfach am Mut zum Anfang. Bei jeder kleinen Hürde knicke ich wie fremdgesteuert ein und verschiebe wieder. Das macht mich ganz kirre, unzufrieden und unglücklich. Aberleider finde ich das Loch zum Ausbrechen nicht. Ich finde einfach nicht den richtigen Moment
LG Andrea
Hallo Andrea,
das kenn' ich gut, die ewige Aufschieberei: Ab nächsten Montag - nein doch nicht, weil am Mi gehe ich ja Abendessen und da rauch ich sicher wieder, am Montag darauf aber ganz sicher - dann doch wieder nicht, weil ein wichtiges Meeting/ eine Prüfung/ sonst irgendwas ansteht oder am WE eine Party geplant ist...und dann ist auch schon der Urlaub nicht mehr weit, und da will ich mich nun wirklich nicht kasteien, also vertagen wir's gleich auf Herbst...
Mein Tipp: Forget it. Den richtigen Moment gibt es nicht, Das "Loch" für den Ausstieg, das Du suchst, existiert nicht von vornherein - das musst Du selbst in die Wand sägen.
Was mir nur nicht klar ist: Was war im November denn anders? Andere Lebenssituation? Weil Du ja schreibst, es da schon auf Anhieb für 4 Monate geschafft zu haben?
Lg Livia
(die in diesen Minuten Tag 1 hinter sich hat, wenn man von 24 Std. Tagen ausgehen will :-)
Liebe Andrea,
suche Dir doch bitte jemanden, den Du magst, der möglichst Nichtraucher ist und mit dem Du einen Tag verbringen kannst . Mache unbedingt etwas , was Dir Spaß macht und verhänge die Balkontür. Dann brauchst Du nämlich " nur " die eine Zigarette morgens nicht rauchen. Beim Rest des Tages bist Du dann abgelenkt !
LG Dulla
Hallo Livia und Alle die mir geantwortet haben,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich habe mich sehr gewundert, dass Ihr Euch trotz Fußball noch mit meinem Problem auseinandergesetzt habt. DANKE, ich finde es toll wieviel Hilfe in dieser Community lebt.
Im November hatte ich eigentlich die gleichen Voraussetzungen wie jetzt, außer dass ich da einen Hypnose-Nichtraucherkurs besucht habe. Dort haben wir den ganzen Tag über die Ursachen der Sucht gesprochen und versucht Verknüpfungen zu lösen. Anschließend bin ich auf die Autobahn und habe an der ersten Raststätte erst mal angehalten, eine gepafft und war anschließend mal wieder total enttäuscht und mutlos. Zuhause hab ich mir dann selbst Druck gemacht und dann hat es irgendwie geklappt. Allerdings hatte ich eine wirklich schreckliche Entwöhnungszeit. Vielleicht habe ich jetzt einfach nur Angst, dass das wieder von vorne los geht mit den Depri..., schlechter Laune und dem ganzen Schlamassel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meiner Familie nochmal das ganze Dilemma zumuten kann und will. LG Andrea