Der "Teufel" im Unterbewusstsein soll verschwinden!
Hallo liebe Rauchfrei-Community,
ich brauche mal MOTIVATION.
Nachdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, habe ich im Dezember 2013 mit dem Rauchen aufgehört. Am Anfang war ich mit anderen Dingen wie Übelkeit, Müdigkeit, Aufregung, Vorfreude und Arbeit beschäftigt. So richtig habe ich den körperlichen Entzug nicht miterlebt.
Habe vorher 17 – 18 Jahre lang geraucht , so täglich eine Schachtel, also 20 und auf Partys mehr. Das ist mein zweiter ernsthafter Versuch, aufzuhören. Beim ersten Mal habe ich etwa 2 Jahre nicht geraucht und bin dann dummerweise in einem unachtsamen Moment (damalige Beziehung ging zu Ende) wieder angefangen und hatte dann weder Kraft noch Lust es ein zweites Mal zu versuchen. Naja, jetzt ist DER GRUND schlechthin da (freu) und ich brauche keine Hilfe, um während der Schwangerschaft „durchzuhalten“.
Jetzt aber zu dem Grund, warum ich hier schreibe: Seit ein paar Tagen oder fast schon Wochen schleichen sich bei mir immer wieder (sehr häufig und hartnäckig) Gedanken aus dem Unterbewusstsein - so nenn ich das jetzt mal - ein, die mich dazu auffordern, nach der Geburt wieder zu rauchen. Mein Bewusstsein wehrt sich heftig! Aber es kommen immer wieder diese „Gedankenblitze“, die mir sagen:
„Eine kannst Du doch am Tag rauchen. Das merkt doch keiner und schadet nicht. Es ist doch so schön! Du willst Dir doch von der Nichtrauchermischpoke nichts sagen lassen. Die sind uncool!“
Wie gesagt, mein Bewusstsein wiedersetzt sich. Ich WILL NICHT MEHR RAUCHEN! Auch nach der Geburt nicht. Aber wie werde ich diesen Teufel in meinem Unterbewusstsein los?
Danke fürs Lesen! VG
Marta
PS: Meinen ersten Beitrag sieht man nicht. Warum nur :-)?
Danke Signe,
es ist genau so, wie Du gesagt hast. Die Sucht macht mir "Angebote". Aber ich will nicht mehr rauchen! Auch nach der Geburt nicht! Ich habe Angst, dass ich nach der Geburt wieder Schwach werde, wenn ich es nicht mal jetzt schaffe, eine gefestigte Einstellung zu entwickeln. Es gibt zu viele schlechte Beispiele von Mütter, die nur während der SS nicht mehr rauchten. Wie gesagt, mein Bewusstsein widersetzt sich und führt alle möglichen Argumente an. Aber wie bringe ich den "Teufel" zum Schweigen?
VG Marta
Halllo Marta!
Schon mal sehr, sehr toll, dass Du für Dein Kind aufhörst. Und super, dass Du stur geblieben bist.
Weißt du schon , ob du stillen möchtest? Dies wäre ein weiterer Grund nicht zu rauchen. Von den anderen Vorteilen des Stillens mal abgesehen. Dann kannst du etwas Zeit schinden und die Entscheidungsfindung hat sich bis dahin vielleicht sogar von selber erledigt.
LG Maja
Hallo Maja,
danke für Deine Antwort!
Ja, ich habe vor, zu stillen. Gerade das Stillen hat einen seher seltsamen „inneren Dialog“ ausgelöst, für den ich mich ziemlich schäme. Aber ich schreibe ihn mal auf. Vielleicht hilft das ja beim Umgang mit dem Teufel:
Unterbewusstsein (UB): „Hast Du gesehen? Die Carmen trinkt schon das zweite Glas Wein an diesem Abend.“
(Carmen ist eine Freundin, die eine etwa 6 Monate alte Tochter hat und stillt.)
Bewusstsein (B): „Hmm ...“
UB: „Sie hat gesagt, dass das nicht so schlimm sei, weil sie ihre Tochter erst wieder stillt, wenn der Alkohol abgebaut wurde und nicht mehr in der Muttermilch ist. Die restliche Zeit überbrückt sie mit der Flasche.“
B: „Ihre Sache“
UB: „Du könntest mal nachsehen, ob es im Internet auch Infos zum Abbau von Nikotin und anderen, in der Zigarette enthaltenen Substanzen gibt. Dann könntest Du vielleicht mal eine Rauchen und solange nicht stillen.“
B: „Bist Du verrückt? Soll das Kind Nikotin schon mit der Muttermilch bekommen?“
UB: „Nein, deshalb sollst Du ja nachsehen, ob es abgebaut wird und wie lange es dauert.“
B: „Halt die Klappe! Teufel!“
Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt eine starke Einstellung entwickeln muss, sonst bin ich verloren, wenn mein Bewusstsein mal nicht aufpasst und ich – rein theoretisch – wieder rauchen dürfte. Als ich das letzte Mal aufgehört habe, genügten einige Stunden, in denen das Bewusstsein ausgeschaltet und nicht auf der Hut war. Da habe ich wieder angefangen, nach zwei Jahren rauchfreier Zeit. Verrückt, oder?
VG Marta
Also, für mich war es klar, dass ich nicht stillen werde, wenn ich rauchen will. Oder das ich nicht rauche, wenn ich stillen werde.
Vieleicht solltest du Dir daraus ein Mantra basteln und dies immer wieder vorsagen. Dein Kopf weiß ja auch, dass es Deinem Kind schaden wird und sicher nichts im Netz zu finden ist, was Dir sagt, dass Du gefahrlos,rauchen und stillen kannst.
Lass Dich bloss nicht vom en: verführen. Bleibe stur. Und das nicht nur für Dein Kind.
GlG Maja
Hallo Marta,
Glückwunsch zur Schwangerschaft.
Hast du schon ein Ultraschallbild deines Kindes? Wenn ja würde ich es überall in meinem Zuhause aufhängen und überall dabei haben (kann man ja kopieren ). Bei jedem Rauchgelüste würde ich sofort das Bildchen angucken. Denke die GESUNDHEIT deines ungeborenen Kindes ist Motivation genug .
Drück dir ganz fest die Daumen.
LG
Ela66
Das is mal ´ne gute Idee, Ela.
LG Maja
Liebe Marta,
herzlichen Glückwunsch zu Deiner Schwangerschaft und zu der Konsequenz, mit der Du Deinem Kind zuliebe das Rauchen eingestellt hast. Vielleicht ist dieses "Deinem Kind zuliebe" momentan auch der springende Punkt, der Dich in Deinem Unterbewußtsein beschäftigt?
So intelligent, wie Du schreibst, hast Du sicherlich schon zu Themen wie "Rauchen in der Schwangerschaft" oder "Rauchen in der Stillzeit" gegoogelt, sehr viel dazugelernt und viele unschöne Fakten erfahren. Wenn Du diesbezüglich weitere wissenschaftlich fundierte Aussagen wünschst, bitte ich Dich, direkt bei den Mitarbeitern der BZgA, die für dieses Forum verantwortlich sind, nachzufragen, Du kannst ein entsprechendes Kontaktformular öffnen, indem Du rechts oben auf dieser Seite auf das graue BZgA-Icon klickst.
Beim aufmerksamen Durchlesen Deiner Posts ist in meinem Hinterkopf allerdings eine Frage immer lauter geworden: Wie intensiv hast Du Dich mit dem Gedanken beschäftigt, dass das Nicht-mehr-Rauchen gerade auch für Dich persönlich ein riesiger Gewinn ist? Du kannst besser riechen und schmecken, richtig tief durchatmen, Dein gesamter Körper wird wieder richtig gut durchblutet, Du hast jede Menge Geld gespart, das Du für viel sinnvollere Dinge einsetzen kannst, usw. usf. Jeder hat so seine - salopp gesagt - persönlichen "Top Ten", was ihm am Nicht-mehr-Rauchen besonders wichtig ist; hättest Du nicht Lust, Deine eigene Liste zusammenzustellen?
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass ich hier immer vom Nicht-mehr-Rauchen schreibe, aber das hat einen konkreten, subjektiven Grund: Durch den Fagerström-Test habe ich über mich selbst erfahren müssen, dass ich im Laufe der Jahrzehnte ein hochgradiges Suchtpotential entwickelt habe. Ich weiß, dass ich mich zwischen "Alles oder Nichts" entscheiden muss, weil es für mich "ein bisschen rauchen" genauso wenig gibt wie "ein bisschen schwanger". Aber, wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du diese Erfahrung auch schon gemacht, ich gehe also davon aus, dass Du Dir der Gefahr durchaus bewusst bist.
Könntest Du Dich mit dem Gedanken anfreunden, einen weiteren Denkansatz in Deine eigenen "Top Ten" aufzunehmen(???):
Der Gedanke an mein Kind hat mir geholfen, über Nacht auf Zigaretten zu verzichten.
Der Gedanke an das, was ich dadurch gewonnen habe, hilft mir, zu dieser Entscheidung zu stehen.
Liebe Grüße, Brigitte
Hallo ihr Lieben, hallo Brigitte,
wow, Du, Brigitte, hast den Nagel auf den Kopf getroffen! So, wie Du es geschrieben hast, ist es.
Mit der Schwangerschaft fiel es mir leicht, von heute auf morgen aufzuhören, weil ich nicht mehr Rauchen kann im Moment. Nein, nicht darf, nicht möchte, sondern ich kann nicht. Es ist für mich im Moment so, als gäbe es auf der ganzen Welt keine Zigaretten mehr. Da kann jeder aufhören (vom Nichtrauchen stirbt man schließlich nicht :-)).
Aber ich darf nicht "nur" wegen des Kindes aufhören, sondern weil ich es selbst will. Wenn ich nicht schwanger geworden wäre, hätte ich nicht im Dezember aufgehört. Dafür war ich zu faul, süchtig, kraftlos, gedankenlos usw..
Ich muss jetzt wieder die Kraft oder Einstellung (oder was das auch immer ist, was einen Aufhören lässt) finden, damit ich für mich aufhöre. Sonst fange ich dann, wenn es wieder Zigaretten gibt, also der Kleine nicht mehr von meinem Körper abhängig ist (nach dem Stillen), wieder an. Gerade gestern noch habe ich mit einer Bekannten gesprochen, die vor 2 Wochen entbunden hat. Starke Raucherin, aber nicht während der Schwangerschaft geraucht. Jetzt, keine 2 Wochen später, raucht sie wieder. Die Statistiken sind auch nicht so toll. Danach fangen die meisten Mütter nach der Schwangerschaft wieder an. Das will ich nicht! Daher muss ich mich jetzt, für MICH selbst, für das Nichtrauchen entscheiden.
Und Brigitte, Du hast auch mit dem "Gelegenheitsrauchen" recht. Das kann ich genauso wenig. Ganz oder gar nicht. Ich bin sehr nikotinabhängig. M.E. hängt der Grad der Nikotinsucht nicht (nur) von der Anzahl der Zigaretten, die man raucht ab, sondern eher davon, wie sehr man es genießt, die Entzugserscheinungen des Körpers zu lindern. Und da bin ich ganz weit vorne! Wenn man die Nikotinsucht mit starkem Durst vergleicht, könnte man auf mich bezogen sagen, dass ich gerne starken Durst leide, nur weil ich das Gefühl des Durstlöschens genieße.
Danke Brigitte, Du hast mir sehr geholfen, mein Problem zu erkennen. Jetzt muss ich die Lösung finden :-).
VG und einen schönen Abend,
Marta