Gestatten, mein Name ist Schmacht....
Hallo Conbria,
Deine "Raucherkarriere" ist meiner vergleichbar - auch ich habe über vier Jahrzehnte zwei Schachteln täglich geraucht, bevor ich den Absprung geschafft habe. Und Verhaltensweisen, die man sich über einen derartig langen Zeitraum tagtäglich antrainiert hat, hören leider nicht "per Kopfbeschluß" von heute auf morgen auf. Die rein körperlichen Symptome (Müdigkeit, Schweißausbrüche, Schlafstörungen etc.) waren bei mir nach noch nicht einmal drei Wochen vorüber, aber die psychische Abhängigkeit ist eine andere Aufgabenstellung. Der Gedanke an eine Zigarette wird immer seltener hochkommen (waren es anfangs etliche Situationen pro Stunde, die mir die Zigarette ins Bewußtsein riefen, so trifft mich dieser Gedanke heute vielleicht noch ein-, zweimal pro Monat), aber es hat schon seinen Grund, weshalb ich mich selbst als "Nicht-mehr-Raucher" bezeichne. Im Laufe meiner Vergangenheit war ich schon dreimal für einige Monat "clean" - z.B. während der Schwangerschaften - habe aber immer aus Leichtsinn ("Nur mal probieren, ob´s noch schmeckt...!" ) wieder angefangen, denn die Suchtkomponente bleibt unterschwellig immer vorhanden (Fagerström = maximale Punktzahl).
Für mich gilt also ein simpler Grundsatz: Ich vermeide die nächste Zigarette...
Dass Ihr beide, Du und Deni Mann, gleichzeitig aufgehört habt, ist doch eine weitere Gemeinsamkeit, die Euch zusammenschweißt: Ihr wißt, was im anderen vorgeht, und Ihr kennt Euch nach all den Jahren bestimmt gut genug, um dem anderen auch einmal zuzugestehen, seinem Äffchen Zucker zu geben...
Krisensituationen (Abende mit Rauchern, Raucherecke in der Firma etc.) habe ich in den ersten Monaten konsequent gemieden, weil ich mich nicht unnötig in Versuchung bringen wollte. Aber es war äußerst spannend, wieviele Menschen aus meiner Umgebung schlagartig registrierten, dass ich nicht mehr rauche - "DUUU rauchst nicht mehr?!?", und das geht ´runter wie Öl!
Ich drücke Dir und Deinem Mann ganz fest die Daumen, TOI, TOI, TOI!
Liebe Grüße, Brigitte
Moin Ihr Lieben,
danke für Eure Ermunterungen und Tips, das tut gut.
Was mir am meisten zu schaffen macht, sind teilweise sehr merkwürdige körperliche Symptome.
Ich merke, dass ich unter einem enormen psychischen Druck stehe daran, dass ich überall auf der Zunge kleine ekelhaft schmerzhafte Wunden habe. Das passiert nachts, Verspannung im Kiefergelenk, und zur Zeit ist es besonders schlimm, selbst mit Aufbissschiene. Und dazu auch so merkwürdige Halsschmerzen, nein, keine Erkältung. Dazu kommt diese innere Unruhe, die kommt und geht und ist grauenhaft, dann noch die Problematik, nicht einschlafen zu können.....
Und ich weiß nicht, ob es gut ist, dass der Geschmackssinn sich verfeinert......viele Sachen schmecken jetzt wesentlich schlechter als vorher, vor allem bitter und sauer in Lebensmitteln, die vorher lecker waren.
Den gestrigen Nachmittag und Abend haben wir ganz gut überstanden. Von den Verwandten meines Mannes raucht keiner, wir waren immer die einzigen, die sich in regelmäßigen Abständen vor der Tür rumgedrückt haben. Diesmal nicht und KEINER HAT ES GEMERKT......sonst jedesmal die bescheuerten Kommentare, diesmal nichts.
Erst als wir meinen Schwiegervater nach Hause fuhren, fragte der "Sag mal, rauchst du gar nicht mehr?" Mein Mann, mit berechtigtem Stolz " seit fünf Tagen nicht mehr." Jetzt hätte die lobende, bewundernde, erfreute........Antwort kommen müssen....nichts. Darauf fragte mein Mann seinen Vater, ob das nicht lobenswert, toll etc. wäre, dann kam ein "doch", das war dann alles.
Von solchen Erlebnissen können bestimmt die meisten hier berichten. Woran liegt das?
Könnte es sein, dass wir als RaucherInnen eine der wenigen verbliebenen Randgruppen der Gesellschaft sind, auf der man noch ungestraft herumtrampeln darf, ohne dass man sich in ethisch moralischer Weise schuldig macht, besonders beliebt deshalb, weil der ertappte Raucher auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nur ein reumütig zähneknirschendes "ja, leider" entgegnen kann.
Und wenn wir dann einfach aufhören, verschwindet dieses wunderbare Ventil kollektiver Empörung.
Apropos Aufhören.... Ab und zu versuche ich mir vorzustellen, wie es ist zu Rauchen. Und es geht nicht, ich kann es mir nicht mehr vorstellen, auch nicht, dass ich jemals geraucht habe. Es ist in der Erinnerung gelöscht. Habe die Hypnose im Verdacht, das getan zu haben, weiß ja nicht, was mir da suggeriert wird, weil ich immer so weit weg bin...
Conbria
Hallo Conbria,
ja auch ich habe es getan. Ich bin einfach in das Lager der Nichtraucher gewechselt.
Die Anerkennung hält sich in Grenzen. Nur meine Frau hält zu mir.
Aber eines Tages wird die Welt jubeln und anerkennend sagen: Ja er hat es geschafft!
Gruß Whiskypapa
Hallo conbria,
Gratulation und dickes Lob für deinen Kampfesgeist!! Toll, wie du dich "durchbeißt" - ich wünsche dir weiterhin gutes Gelingen und bleib dran!
Aber wenn du dir das Rauchen nicht mal mehr vorstellen kannst, ist ja eigentlich schon viel gewonnen, oder? Ich finde das super, wenn dir das gelingt, hätte auch nichts dagegen, diese Vorstellung komplett aus meinem Speicher zu löschen. Das dauert wohl noch ein Weilchen...
Schönen Tag,
lg
Mabelle
Hallo Mabelle,
Danke für Deine netten Worte.
Das paradoxe ist, dass ich´s mir bewusst gar nicht mehr vorstellen kann, aber dass mein Körper trotzdem voll auf Entzug ist. Ich krieg das bloß wegen der ätzenden Symptome mit. Diese Kiefergelenkverspannung habe ich schon öfter gehabt, immer wenn ich unter Megastress stand.
Hab ein bisschen das Gefühl, da findet gerade ein Kampf in mir statt, schwer zu beschreiben, irgendwie auf zwei unterschiedlichen Bewusstseinsebenen....ist irgendwie etwas unheimlich!!!
@Whiskypapa,
...auch von mir einen großen, fetten, glänzenden ...
Ist doch schön, wenn die eigene Frau zu einem hält, das kann hier nicht jeder von sich behaupten. Da gibt es auch einige, die hören auf zu rauchen, während der Partner weiter qualmt. Eine Horrorvorstellung.
LG Conbria
Hallo Conbria,
ganz viel Lob und noch mehr Bewunderung für die Zähigkeit und den Kampfesgeist, den Du gestern gezeigt hast.
Ich hätte mich wahrscheinlich gedrückt - Verwandtengeburtstage sind für mich schon immer ein lästiges Übel gewesen.
Aber Du beisst Dich durch - im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Lästern über andere ist doch eine typische, gruppendynamische Reaktion - Mitglieder, die nicht der eigenen Gruppe angehören, werden schlecht gemacht. Das steigert den eigenen Selbstwert und erhöht den Zusammenhalt der Gruppe.
Durch Euer nonkonformes Verhalten (als Einzige vor der Tür rauchen) hattet Ihr Euch selbst aus der Gruppe ausgeschlossen. Das neue Verhalten (Nichtrauchen) stiftet natürlich erst einmal Verwirrung - wie soll man reagieren, wenn es nichts mehr zu lästern gibt?
Schönen Tag
Angelika
hallo conbria....
für gelenke und -knochen sind teufelskralle kapseln sehr gut
und vielen dank für deine tipps hier immer für mich gebe deiene tips auch weiter wenns recht ist
lg daufi
[quote="daufi"]
hallo conbria....
für gelenke und -knochen sind teufelskralle kapseln sehr gut
und vielen dank für deine tipps hier immer für mich gebe deiene tips auch weiter wenns recht ist
lg daufi
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Hallo daufi,
ich glaube Conbria hat Schmerzen im Kiefergelenk. Teufelskralle eignet sich nach meinem Empfinden
nicht so gut im Mund- und Rachenraum.
LG Whiskypapa
okay aber trotzdem ist es ein guter tip ;-)
Nicht streiten!!!
Bin für jeden Tipp dankbar und auch nicht so blind vor Sucht, dass ich Beipackzettel nicht lese
Gibt´s hier im Forum eigentlich eine Rubrik "Ex-Rauchers Hausapotheke" für all die Gesundheitstipps?
Ich bin hier ja noch nicht so lange hier und habe noch nicht alles gelesen.....
Hier könnte doch ein Standardwerk der Ex-Raucher-Literatur entstehen, das wir veröffentlichen könnten, und dessen Erlös (ich rechne mit einer mindestens 6- stelligen Auflage) wir in Form von Reisen auf echte Trauminseln verlosen könnten.....
Schöne Abend Euch allen, mit viel hellblauer, sauerstoffreicher Luft
Conbria