Schwanger und ich brauche Hilfe!
Hallo!
Ich bin fest entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn ich bin mit dem zweiten Kind schwanger. Bei der ersten Maus habe ich reduziert aber den Ausstieg nicht geschafft:-( darauf bin ich nicht stolz und nun möchte ich es schaffen!
Ich habe aber Angst, dass es wieder nicht klappt und ich zu schwach bin. Daher habe ich mich jetzt hier angemeldet und hoffe, dass ich in dieser Community Unterstützung auf diesem Weg in ein rauchfreies Leben finde:-)
Es muss doch möglich sein, das zu schaffen, oder?
Wie habt ihr das geschafft und was war eure Strategie, wenn das Verlangen zu groß wurde?
Danke vorab!
Diesmal wird hoffentlich alles besser!
hey ich war noch nicht schwanger, aber ich hoffe du schaffst es. und dass du hier unterstützt wirst.
im allgemeinen hilft es schon bei extremem schmachter hier im forum oder auf der seite infos übers rauchen zu lesen und sich mit anderen auzutauschen....
du musst entschieden nicht mehr wollen, das ist wohl der knackpunkt.
du schadest deinem körper und dem deines kindes und das freiwillig?
ja es ist eine sucht, aber das körperliche ist nach wenigen tagen vorbei. und die psyche muss man selber in den griff kriegen.
wie wärs mit der lektüre, die hierim forum immer wieder angepriesen wird? nie wieder ein zug heißt glaube ich das eine davon...
lieben gruß du kannst es schaffen
Liebe Maike
Ja, du hast wahrlich einen besonders trifftigen, aber gleichzeitig wunderbaren Grund aufzuhören. Als glücklicher Familienvater von vier tollen Kindern freue ich mich für dich/euch. Wie schön.
Lass uns nicht drumrum reden: Deine zweite Maus möchte gesund zur Welt kommen, das weißt du selbst. Es gibt also keine andere Alternative, als SOFORT aufzuhören. Reduzieren funktioniert nicht - entweder oder - dazwischen ist alles gelogen, fatale Selbsttäuschung und eine erbärmliche Quälerei. Das ist kein Vorwurf, liebe Maike, keine Besserwisserei und es redet auch nicht der leibhaftige Moralapostel - das ist schlicht und (einfach) eine unabdingbare Notwendigkeit, wenn du dein Kind nicht schädigen möchtest. Aber das weißt du alles ja selbst und deine Anmeldung hier zeigt dieses Wissen und deine Not und Verzweiflung und auch, dass du entschlossen bist - und das ist der wichtigste Punkt.
Mach dich jetzt nicht verrückt und vor allem lege die Angst und die Verzweiflung zur Seite, auch wenn der Druck bei dir nun viel größeren Raum einnimmt, als bei vielen anderen. Hab keine Angst vor dieser Sucht. Sie ist zwar eine hinterhältige, aber sie ist auch eine recht erbärmliche Mogelpackung. Sie tut dir nichts, sie schreit nur manchmal hysterisch in der Gegend rum. Aber sie kommt nicht an dich ran, sie krächzt hinter dem Zaun. Lach diese intensiven, aber letztlich kurzen Momente aus und entscheide dich, sie einfach zu ertragen - Ich versprech es dir: Jeden Tag wird es besser und einfacher.
Je stärker dein Entschluss ist SOFORT aufzuhören, um so leichter wird es dir fallen. Ich wünsche es dir und deinen beiden Mäusen von Herzen. Ja, es ist zu schaffen.
Und nochmal auf deine Frage, was tun, wenn das Verlangen zu groß wird: NICHT RAUCHEN, die Situation ertragen und trotzig aussitzen, ins Kissen schreien, über dich selbst lachen und lustig machen, sich selbst anlügend und wenn es sein muss, die nächste Zigarette mental auf den Abend oder nächsten Morgen verschieben und nochmal neu drüber nachdenken, viel Wasser trinken, viel spazieren gehen oder ans offene Fenster und tief durchatmen, in die Natur gehen und Leben, Farben, Formen und Geräusche bewußt wahrnehmen und wieder genießen. Setze dir kleine Ziele und Etappen und sei offen für die kleinen und schönen Dinge um dich herum. Sei neugierig und suche diese Dinge und trauer dieser elenden Sucht nicht hinterher. Sie hat es nicht verdient. So wirst du das schaffen - Schritt für Schritt.
Du hast ein schönes Ziel und du hast eine große Verantwortung: Freue dich auf das erste Lächeln deiner kleinen Maus und kämpfe dafür, wenn es notwendig wird. Manchmal hilft auch schon das Lesen solch langer und ermüdender Kommentare
Alles Gute und fühl dich sehr wohl verstanden. Vielleicht konnte ich dir in deiner Entscheidung ein Stück weiterhelfen. Das würde den alten Schwätzer sehr freuen.
234artmut
hi,
wohlfühlen wirst du dich mit meinem tipp nicht. Aber es geht ja auch nicht nur um dich sondern um noch jemand anderen: dein kind, also so ziemlich um das wunderbarste, was die natur so hervorbringen kann. Daher gibts von mir keinen kuschelkurs, obwohl ich absolutes verständnis habe, dass ein rauchstopp ne schwere sache ist. Wenn du nicht willst, folge dem tipp halt nicht.mWenn du zart besaitet bist, lies den tipp am besten gar nicht erst. Mein tipp funktioniert nicht auf eine schöne art und weise, aber ich glaube er funktioniert:
konfrontier dich eine halbe stunde lang mit den gesundheitlichen folgen des rauchens für dein baby. Es reicht, wenn du bei google die begriffe "schwanger" und "rauchen" eingibst. Die bilder die man da sieht, machen auch einer nichtschwangeren person soviel angst und trauer, dass einem der ausstieg wesentlich leichter fallen dürfte. Oder klick auf youtube und mach das gleiche. Ich hab das gemacht, und bin jetzt noch dabei mich von den bildern zu erholen. Als mutter hat man schon genug angst um sein kind. Die muss man nicht noch stärker machen indem man raucht und seinem kind fürs leben schadet.
„Im Feingefühl hat das Herz Geist.”
Sully Prudhomme
französischer Schriftsteller
* 16.03.1839 - Paris, Frankreich
† 07.09.1907 - Châtenay-Malabry, Frankreich
Schönen Sonntag
235artmut
Hallo Maike und guten Tag an alle Leser,
ich selber habe meine letzte Zigarette im Oktober 2013 geraucht, allerdings unter Einsatz bzw. Zuhilfenahme von Nikotinkaugummis. Im eigentlichen Sinn "rauchfrei" bin ich daher erst seit dem 5.1.2014. An diesem Tag habe ich den Willen aufgebracht auf die Kaugummis zu verzichten und somit auf das Nikotin.
Wenn es dein Arzt erlaubt dann könntest du in den schlimmsten Momenten darauf zurückgreifen. Allerdings sollte der Gebrauch der Dinger auf ein Minimum begrenzt werden, denn Nikotin wird ja dem Körper weiterhin zugeführt. Bei mir waren es zum Schluss zwei Stück am Tag, allerdings hätte ich schon früher damit aufhören sollen, denn es geht auch ohne !!!
Was hilft mir persönlich: Viel Wasser trinken (auch gut für den Magen, denn dieser muss den den Entzug auch erst verdauen) und Bewegung. Ich habe mir fest vorgenommen 2x die Woche zu joggen und habe dies bisher in die Tat umgesetzt. Bin immer 30 - 40 Minuten unterwegs und wenn die Glückshormone freigesetzt werden fühle ich mich richtig gut !
Das für mich Wesentliche ist allerdings der persönliche Beweggrund das Rauchen aufzugeben. Nur dieser setzt die notwendige Energie frei und macht uns Willenstark auch in kritischen Momenten zu widerstehen. Über so einen wichtigen Grund verfügst du ja, dieser wird dir Motivation sein. Das es nicht einfach wird verspüre ich in vers. Situationen ..., aber das Leben ist kein Ponyhof und wenn etwas gut ist, kostet es meistens etwas, nichts ist für umsonst ...
Meine eigene Raucherkarriere habe ich mit 16 begonnen, mal mehr mal weniger, aber dafür täglich. Mit 30 habe ich das Rauchen zum ersten Mal aufgegeben und 8 Jahre lang nicht geraucht. Blöderweise aus einer Laune heraus und dem plötzlich nicht mehr vorhandenen Motivationsgrund wieder damit begonnen.
Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Zum einen möchte ich sagen, man kann es schaffen, es geht ohne Rauchen. Dies zeigen meine 8 Jahre und beweisen alle Nichtraucher. Zum anderen dein Baby ist ein wichtiger und schöner Grund das Rauchen aufzugeben, aber leider hast du es beim ersten Kind auch nicht ganz aufgeben können, also tue es auch für dich persönlich. Für dein Wohlbefinden, deine Gesundheit, deine Lebensqualität, usw.
So wünsche ich dir und uns allen viel Erfolg bei unserem täglichen "Kampf". Der Weg mag steinig und beschwerlich sein, aber die Aussicht lohnenswert.
Viele Grüße