Neue Selbsterkenntnis

Guten Abend liebe Forumsmitglieder,

ich habe am 5.12. meine letzte Zigarette geraucht und mich hier angemeldet. Am 6.12. dachte ich, ich könnte mich gerade schon wieder abmelden, weil ich doch noch mal meinte, eine rauchen zu müssen ( es waren letztlich 2). Aber seitdem bin ich tapfer rauchfrei geblieben, also mittlerweile immerhin 9 Tage! Das Stöbern und Lesen zwischendurch in diesem Forum hat mir dabei viel geholfen. Es macht mir so deutlich, dass viele den fast gleichen Stress mit dem Aufhören haben wie ich. Oder umgekehrt : Ich habe einen ähnlichen Stress, wie viele andere in dieser Situation auch. Oder noch anders ausgedrückt: Es ist keine individuelle Schwäche von mir, sondern ich erlebe "einfach nur" ähnliche Entzugserscheinungen, wie andere Menschen auch, die von diesem Gift loskommen wollen. Das hört sich vielleicht etwas kompliziert oder "verschwurbelt" an, ist sicher auch keine sonderlich neue Erkenntnis. Aber es hilft mir jetzt gerade, mich aus dem Zentrum meiner Gedanken zu bringen. Im Zentrum meiner Gedanken sind nämlich zunehmend: Eine Zigarette, nur eine! Eine einzige, die ich genüsslich inhalieren könnte, würde, wollte....
Oh Mann, ist das schwer, dagegen anzukämpfen!
Danke übrigens an CaptainMo ( Chris) der mich ermutigt hat, ein eigenes Thema zu eröffnen.
Grüßelenkung:

Liebe Farina,

schön, dass vielleicht auch bei dir ein "Klick" stattgefunden hat. Und Selbsterkenntnisse gehören absolut dazu. Und wie "groß", "toll" oder "neuartig" eine Erkenntnis ist, hängt eigentlich nur davon ab, wie "groß", "toll" oder "neuartig" diese Erkenntnis für DICH war. ;)

Ich finde aber auch, dass die von dir beschriebene Erkenntnis eine wichtige Erkenntnis für viele andere ist, die manchmal noch mit sich hadern. Deshalb ist es schön, dass du sie hier noch einmal aufgeschrieben hast. Solche Erkenntnisse haben nämlich eine zarte Tendenz, ansteckend auf andere zu wirken.

Wenn du das Gefühl hast, dass der Schmacht nach einer "einzigen" Zigarette (die es übrigens NICHT gibt!!!) zunimmt, probier doch mal das Folgende aus:

Treibe eine Runde "intensiven" Sport. Power dich aus! Lauf eine Runde durch den Wald. Bau deine überschüssigen Energien ab. Deine Lunge sollte nach 9 Tagen ohne Kohlenmonoxid schon wieder viel kooperativer sein. Lass so "den Dampf ab"! ;)

blassen:

Wenn das nicht hilft oder du das nicht tun magst, kann ich für akute Anfälle von "innerer Geladenheit" oder "Nervosität" noch wärmstens empfehlen, mal ein paar Tropfen Baldrian einzunehmen. Die entspannen eigentlich fast sofort und führen zu mehr innerer Ausgeglichenheit. Wie gesagt aber nur als Übergangslösung. Du willst ja nicht Baldrian-abhängig werden.

Und natürlich schließe ich mich auch den guten Tipps von Meikel noch an!

Du hattest doch Nikotinpflaster drauf, stand in einem anderen Thread. Trägst du die noch? Welche stärke? Wie lange willst du die tragen?

LG
Chris

Danke an euch für die Aufmunterung und die Tipps. Gestern habe ich wirklich ganz schön geschmachtet!! Heute, auf dem Heimweg nach der Arbeit habe ich mir im Drogerieladen gleich schon mal Baldrian besorgt. Allerdings habe ich nur Tee bekommen und teste ihn gerade. Ich stand auch vor einem Regal mit Massagebürsten und dachte an dich, Elvira und deinen Duschtipp. Hab mich aber dann doch erst einmal nur für Baldrian entschieden. Ja Chris, ich klebe mir Pflaster und habe in deinem Thread über deine Erfahrungen gelesen. Ich habe mit der stärksten Version begonnen. Nach einer Woche habe ich die Pflaster halbiert, dh. heute ist mein dritter Tag mit nur einem halben Pflaster. Vielleicht war diese Reduktion zu drastisch oder nicht sachgemäß ( könnte durchaus sein, dass das Nikotin auf den Pflastern ungleich verteilt ist und ich deshalb gestern diesen Durchhänger hatte). Erstmal mache ich aber jetzt so weiter mit dem reduzierten Pflaster und gucke, wie es mir die nächsten Tage geht.
Das mit dem Bewegen ist mit im Kopf klar, aber noch schiebe ich das ein bisschen vor mir her.
Meikel, du hast nach meiner Raucherbiographie gefragt: Also ich lebe bisher erheblich länger mit, als ohne dieses Gift. Angefangen habe ich mit 15, weil's so cool war. Das ist jetzt 42 Jahre her und ich finde es gar nicht mehr cool. Mein Arzt auch nicht, meine Kinder ebenfalls nicht. Als Kind bin ich in einem qualmenden Elternhaus aufgewachsen - das war die Zeit, als Zigarettenspender auf dem Couchtisch chic waren. Obwohl ich es später besser wusste, haben wir unseren eigenen Kindern auch ein qualmendes Elternhaus zugemutet. Alle bisherigen Aufhörversuche waren zwar von Pathos begleitet, aber nur von kurzer Dauer. Diesmal bleib ich stur!
Gruß Farina