Adios meine kleinen Freunde
Der Zeitpunkt ist festgelegt, nächste Woche Freitag ist es soweit, ihc sage adios zu meinen liebgewonnenen Freunden. Die Motivation ist vor allem die Geldsache. Ich bin jetzt 29, rauche seid meinem 15. Lebensjahr und bin inzwischen auf 18 Zigaretten am Tag runter (es waren auch schonmal 50)
In meinem Umfeld rauchen leider so ziemlich alle und nachdem ich schon 20 erfolglose Versuche hinter mir habe, werde ich dieses Mal wohl auf Hilfsmittel zurück greifen, bin mir aber noch nicht ganz sicher welche die beten sind. Aber ich hoffe mal so engagierte Ex-Raucher können mir da ein wenig unter die Arme greifen. Ich liste mal die Gründe auf wieso es bisher gescheitert ist.
1. Die Verdauungszigarette. Wenn ich gut gegessen habe, habe ich das Gefühl das mir eine Zigarette danach hilft das Völlegefühl zu verdrängen. Ich weiß natürlich das dies nur ein Placebo-Effekt ist, aber was schlagt ihr als alternativen nach den Mahlzeiten vor.
2. Wie bekämpfe ich am besten die Entzungserscheinungen? Ich habe vor allem phasenweise diese Erscheinungen, vor allem wenn ich gestresst bin. Was ist also das beste Hilfsmittel dagegen um meinen Körper langsam vom Nikotin zu entwöhnen? Pflaster, welche mich quasi ständig damit versorgen oder lieber Nikotinkaugummis die ich einnehme wenn mein Nikotinspiegel niedrig ist, also quasi das ich phasenweise die Entzugserscheinungen bekämpfe? Oder gibt es eventuell noch andere Hilfsmittel aus der Apotheke?
3. Ich arbeite nun in einer Firma wo alle rauchen, auch im Büro. Nun möchte ich mich nicht zu diesen Spießern entwickeln die sofort rauchfreie Zonen fordern usw. Womit wir auch wieder beim Punkt des Stresses wären. Was tue ich am besten wenn bei uns mal wieder die Köpfe rauchen und in Folge dessen auch die Zigaretten in Ketten weggeraucht werden, ohne das ich alle bitte doch Rücksicht auf mich zu nehmen?
Soweit der erste Schub an Fragen, die mir auf der Seele brennen.
Hallo quaddel und herzlich willkommen. Auch Glückwunsch zu Deinem Entschluss mit dem Rauchen aufzuhören. Nutze die Tage zu Vorbereitung. Raucherentwöhnung hat auch was mit Änderung der Gewohnheiten zu tun. Feste Rituale müssen beendet werden, typische Situation müssen zukünftig anders gemeistert werden. Überlege Dir Alternativen für diese Situationen und wie Du abgelenkt werden kannst. Ein tollen Vorschlag fand ich, war die Idee ein Glas voll mit Aufgabenzetteln zu füllen und wenn Schmacht kommt einen Zettel zu ziehen und diese Aufgabe sofort erledigen
Gerade die ersten Wochen sind die schwierigsten. Der Entzug verläuft sehr unterschiedlich, jeder reagiert anders. Der Stoffwechsel normalisiert sich, Geschmacks- und Geruchsnerven regenerieren sie ebenfalls. Hierdurch kann es zu vermehrten Hungeranfällen kommen. Statt Süßigkeiten sind Obst und Gemüse gut hiergegen. Gegen Schmachtanfälle hilft viel Wasser und Tee trinken, sowie zuckerfreie Bonbons/Kaugummis.Ebenfalls sehr hilfreich ist Bewegung/frische Luft. Neben diesem Forum findest Du hier auch allerlei nützliche Informationen und Material. z.B. der Kalender für die ersten 100 Tage, sehr nützlich und lustig.
Die Frage ob Pflaster oder Kaugummis besser sind, kann man pauschal nicht beantworten. Den Entzug erlebt jeder anders. Viele schaffen es ohne Hilfsmittel, andere (mich eingeschlossen) haben den Ausstieg sehr erfolgreich mit Pflastern geschafft. Sehr hilfreich ist der Relaxball, den man in Drogerien oder Apotheken bekommen soll. Bei großer Nervosität kann man den drücken und kneten und hat mit den Händen was zu tun.
Ansonsten findest Du hier im Forum alle Hilfe/Informationen und Unterstützung die Du brauchst.
Viel Glück!!
Hallo Quaddel,
auch von mir ein herzliches willkommen hier in der Gemeinschaft. du hast ja noch schön viel Zeit, um deinen Rauchstopp vorzubereiten und hast ja schon sehr gute Überlegungen angestellt. So weißt du, dass die nicht unbeträchtliche Ersparnis dich stark motiviert. Sicherlich wirst du den Zähler einstellen, so dass du dann täglich ablesen kannst, wie viel du einsparst? Und du kannst, wenn du möchtest, dir schon einmal eine Liste der tollen Sachen machen, die du dir nach dem Rauchstopp leisten kannst. Ich habe bisher schon fast 5000.- € eingespart (in gut zwei Jahren).
zu 1. Die Verdauungszigarette: Das Programm Ja, ich werde rauchfrei, empfiehlt, sich nach dem Essen die Zähne zu putzen. Das ist schon einmal ein wichtiges Signal: jetzt gibt es nichts mehr für den Mund. Und dann kannst du ja viel Trinken (Wasser, Saftschorle). Falls du starke Verdauungsprobleme entwickelst, hilft Bewegung und zur Not die ersten Tage auch ein milder(!) pflanzlicher Verdauungstee.
zu 2. Pflaster oder Nikotinkaugummis: da ich ohne Hilfsmittel entzogen habe, kann ich dir nicht aus eigener Erfahrung berichten. Doch im Programmheft der bzga wird das Nikotinpflaster bei starker Abhängigkeit und der Kaugummi bei schwacher bis mittlerer Abhängigkeit empfohlen. Doch Andreas hat ganz recht, das kann jeder nur für sich selbst herausfinden.
zu 3. Also das wird hart: ich selbst habe auch bei Stress noch stärker geraucht und frisch im Entzug in den Rauchschwaden der Anderen auszuharren wird echt eine Herausforderung. Du könntest dir oft Frischluftpausen gönnen, um offene oder zumindest gekippte Fenster bitten und dir einen dicken Zettel in die Hosentasche stecken, worauf deine wichtigsten Rauchfrei-Gründe stehen.
Und wenn du hier viel liest, wirst du aus dem reichen Erfahrungsschatz der Gemeinschaft noch auf weitere Ideen für dich kommen.
Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen, du bist auf einem manchmal harten, aber immer lohnenden Weg!
Herzliche Grüße Andrea
Erstmal danke. Alleine die nette Unterstützung hier bringt mir schon eine gewissen Boost. Klingt wahrscheinlich albern, aber ich denke mir wenn sich Leute die Zeit nehmen hier lange Beiträge zu schreiben bin ich es irgendwie auch schuldig wirklich durchzuhalten.
Besonders auf die Sache, aufzuschreiben wie viel ich spare ist eine gute Idee auf die ihc gar nicht gekommen bin. Ich wollte schon immer mal nach Chile, ich werde das Geld dafür sparen. Das ist auf jeden Fall eine gute Motivation.
Ich denke, du bist es zunächst einmal dir selbst schuldig - oder sollten wir vllt lieber sagen: dir selbst wert?
Aus eigener Erfahrung kann ich dir noch sagen, dass rauchende Menschen um dich herum kein Problem beim Aufhören sind, wenn es bei dir so riiiichtig Klick im Kopf gemacht hat. Bei meinem ersten Rauchstopp - etwa in deinem Alter - habe ich damals plötzlich spontan wegen einer Zigarettenwerbung aufgehört, obwohl abends noch unsere Studentenrunde Doppelkopf anstand, bei der wir immer alle bis in die Puppen gespielt und geraucht haben. Natürlich musste ich mir ein paar Mal anhören, ich müsse doch nicht gerade jetzt aufhören und hielte es ja eh nicht durch. Aber tatsächlich war das sogar eine regelrechte Motivation - so nach dem Motto: "Jetzt erst recht!"
Nachdem damals alle Freunde mitbekommen hatten, dass ich es Ernst gemeint hatte und rauchfrei blieb, wurden die übrigens zum Thema Rauchstopp plötzlich sehr wortkarg bei den nächsten Doppelkopfrunden. ;)
Dass ich so blöd war und nach 7 Jahren wieder eine rauchte, ist übrigens ein anderes Thema. Aber ich hatte damals komplett aufgehört.
Ach ja, noch zum Thema "Völligkeitszigarette". Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit Rauchen dazu neigte, mir meinen bauch über eine gewisse Grenze hinweg vollzuschlagen. War ich dann sowas von pappensatt, wartete ja zum Glück die Zigarette auf mich. Wenn man also ein gesundes Gefühl für die Grenze beim Essen kultiviert, braucht man auch keine Zigarette - umgekehrt kann sich das Gefühl wieder entwickeln, wenn man aufhört.
Aber das ist nur meine Erfahrung. Ich will dir damit nichts unterstellen. ;)
LG
Chris