Nächster Versuch...

Verfasst am: 01.10.2013, 12:33
BettyBlue99
BettyBlue99
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Hallo ihr da draußen,

ich bin 37 Jahre alt und rauche seit meinem 14ten Lebensjahr. 2000 habe ich schon einmal aufgehört und ein ganzes Jahr nicht geraucht. Und aus völlig blöden Gründen wieder angefangen.
Sonntag Abend habe ich dann meinen nächsten Versuch gestartet. Ich hatte mich eigentlich gut vorbereitet, eingekauft, viel frisches Obst, drei Sorten scharfe Pfefferminz-Bonbons, Nerventee.
Und irgendwie habe ich es auch geschafft mich damit ganz gut über Wasser zu halten, trotzdem war der Montag absolut furchtbar und gegen Nachmittag bin ich eigentlich nur noch in regelmäßigen Abständen in Tränen ausgebrochen. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe ich vielleicht insgesamt zwei Stunden geschlafen und war heute morgen vollkommen demoralisiert. Dennoch bin ich aufgestanden, hab geduscht, bin zu meinem Arzt und hab mich akkupunktieren lassen. Dann bin ich zur Arbeit gefahren.
Aber dort musste ich auch immer wieder anfangen zu weinen, deshalb bin ich wieder nach Hause, bin zur Bude und hab mir eine Schachtel gekauft. Jetzt habe ich 4 Stück geraucht und weiß einfach nicht mehr was richtig und falsch ist.
Dieser Zustand in dem ich war ist vollkommen falsch und das Rauchen ist es aber ebenso.
Hat irgendjemand da draußen den Stein der Weisen?
Ich kann gute Ratschläge grad wirklich gebrauchen.

Danke schonmal!
Betty

Verfasst am: 01.10.2013, 13:16
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Betty, herzlich willkommen im Forum. Hier findest Du allerlei nützliche Infos und Unterstützung. Alleine das Du aufhören willst, macht Dich schon unheimlich stark. Mich würden mal Deine Rauchgewohnheiten interessieren, Menge usw.

Du hast es ja schonmal geschafft, was soll Dich diesmal hindern? Raucherentwöhnung bedeutet auch immer gewissen feste Rauchrituale (Morgens Kaffe zur Kippe, Pause mit Kollegen, nach der Hausarbeit...) zu verändern. weil das Unterbewußtsein diese Handlungen fest mit dem rauchen verbindet. Helfen kann z.B.morgens einfach von Kaffee auf Tee umzustellen.

Verfasst am: 01.10.2013, 13:18
blauestern
blauestern
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Hallo Betty,

ich bin 44 und rauche seit dem ich 19 bin. Vor drei Wochen habe ich mich entschieden, am 15.09 meine letzte Zigarette zu rauchen (bin verheiratet und habe zwei kinder). Nun bin ich seit dem 16.09 nicht Raucher obwohl meine Frau weiterhin raucht. Ich habe es geschafft und bin sicher weiterhin zu schaffen weil ich mir nur eine einzige Frage gestellt habe: Warum rauche ich überhaupt???? glaube mir Betty, ich habe keine Antwort bzw. Grund gefunden. natürlich habe ich manchmal Lust auf eine Zigarette, aber ich kann das ganze locker überwinden indem ich mir überlege, welche Nachteile das Rauchen hat und aber auch welche Vorteile das Nichtrauchen hat (das genieße ich doch gerade).
M.E. müsste Man sich als erstes mit den Gedanken vertraut machen, nie nie wieder zu rauchen, nie wieder eine Zigarette in der Hand zu haben. Wichtig ist aber auch, eine eigene Strategie zu finden. Ich z.B. habe bis jetzt ein Päckschen Zigaretten in meiner Tasche, gehe mit meiner Frau auf der Terrasse wenn sie eine raucht.

ich finde es falsch, auf Situationen die mit dem Rauchen verbunden sind, zu meiden. ich finde das Gegenteil ist richtig.
Wenn du auf einmal nicht rauchst, morgens kein Kaffee trinkst, Abends kein Alkohol trinkst, dann wirst du es nie schaffen, weil damit dein Leben/Gewohnheiten auf dem Kopf gestellt wird (das macht die Sache unheimlich schwer).

Ich habe alles bis auf die Zigarette beibehalten und es gelingt mir sehr sehr darauf zu verzichten.

hoffe dir damit geholfen zu haben

Viele Grüße

Verfasst am: 01.10.2013, 14:01
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Blauestern, zunächst mal Glückwunsch zu 15 Tagen. Fnde Deinen Beitrag wirklich interessant. Zeigt er doch, das es den Königsweg nicht gibt. Jeder entwöhnt anders und genau das ist der Vorteil dieses Forums: eine Vielzahl von Erfahrungen.

Verfasst am: 01.10.2013, 14:09
BettyBlue99
BettyBlue99
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Hallo,

vielen lieben Dank für eure Antworten!

Zu meinen Rauchgewohnheiten, sie sind fürchterlich! Im Schnitt rauche ich 20 bis 30 Zigaretten am Tag. Ich bin ein Streß-Raucher. Wenn ich entspannt bin ist es weniger, aber wenn ich privat oder beruflich (was ich meistens bin) unter Strom stehe, kann ich diese Marke auch ganz leicht sprengen.

Was ich in den letzten zwei Tagen gemerkt habe ist, dass mir das Rauchen selbst gar nicht wirklich fehlt. Ich hatte den kompletten Montag gar nicht das Bedürfnis mir eine Zigarette in den Mund zu stecken. Aber die Entzugssymptome haben mich total fertig gemacht.
Ich war so unkonzentriert, das ich mitten im Satz vergessen hab, was ich sagen wollte. Und ich bin sonst wirklich eloquent!
Und dann das Heulen die ganze Zeit. Da bin ich sonst auch nicht wirklich gut drin. Irgendwie hab ich mir vorhin nur eine angemacht, um die Fassung wiederzuerlangen. Und sie hat nicht besonders gut geschmeckt.

Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich nicht einfach eine Packung in meiner Tasche lasse, um mir den Druck zu nehmen?

Liebe Grüße
Betty

Verfasst am: 01.10.2013, 14:14
rauchfrei-lotse-andreas
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Also, ich habe zwar damals den Tagesablauf geändert, hatte aber immer eine Tagesdosis dabei. So konnte ich mir immer sagen "Du kannst ja, aber Du willst nicht" Wie gesagt, jeder entwöhnt anders.

Was spricht also gegen ein Versuch?

Verfasst am: 01.10.2013, 14:24
BettyBlue99
BettyBlue99
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Hi Andy,

ich werde in jedem Fall, den nächsten Versuch starten!
Allerdings geb ich mir jetzt erstmal ein paar Tage, um wieder klar zu kommen.
Am Sonntag hört eine gute Freundin von mir auf, ursprünglich hatten wir das zusammen geplant. Aber dann hat sie um eine Woche nach hinten geschoben und ich wollte nicht verschieben, weil mir die Raucherei derart auf die Nerven geht.
Aber ich denke, ich klinke mich da für Sonntag nochmal mit ein.

Mit einer Packung in der Tasche und noch etwas mehr Nerventee....

Hast du eine Idee, wie man diese Stimmungsschwankungen in den Griff bekommt? Oder muss man da einfach durch?

Liebe Grüße
Betty

Verfasst am: 01.10.2013, 15:01
bohei!!
bohei!!
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Hallo BettyBlue!
Ich drücke Dir für Sonntag die Daumen! Meine Tochter fragt mich immer wieder mal, ob es mir schwer fällt. Gestern hab ich ihr gesagt sie kann sich ja mal überlegen wie es wäre wenn sie nie wieder was naschen dürfte. Das man dann ja erst recht was naschen will. Da hat sie mir gesagt : dann denk doch von Tag zu Tag, dann ist es vielleicht leichter! Jeder Tag ist ein Erfolg!
Viele Grüße

Verfasst am: 01.10.2013, 15:34
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Mir hat Sport sehr geholfen. Wenn ich richtig miese Laune hatte bin ich raus gegangen oder habe an irgendwas positives gedacht (Urlaub planen... :-)). Irgendwie Ablenkung finden: Rätsel lösen, Buch lesen.....

Verfasst am: 01.10.2013, 15:56
tintoyfan
tintoyfan
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Hallo Betty Blue,

hab den Bericht Deines Entzugsversuchs gelesen. Hört sich an, als ob es heftig war.
Dieses Bescheuertsein im Kopf ist völlig normal, denke ich. Ich hab auf Arbeit auch tagelang fast garnix auf die Reihe gekriegt. Ich war völlig unkonzentriert, fahrig, konnte fast nix zu Ende bringen.
Hab angefangen, an mir selbst zu zweifeln
Ich hatte schon mal einen "erfolgreichen" Nikotinentzug hinter mir, bin dann aber leider nach 1,5 Jahren rückfällig geworden. Daher wusste ich, was auf mich zukommt. Ich war beim damaligen Versuch auch richtig wütend und aggressiv meiner Umwelt gegenüber. Das wollte ich mir und meinen Mitmenschen nicht nochmal geben, und hab mir deshalb Nikotinkaugummis besorgt.
Dieses Thema der Ersatzstoffe wird kontrovers gesehen, einige finden es gut, andere lehnen die Ersatzstoffe ganz ab. Ich kann also nur von mir sprechen.
Durch die Nikotinkaugummis war der Entzug insgesamt deutlich leichter für mich, ich war zwar wie gesagt auch bescheuert im Kopf, aber nicht so aggressiv / niedergeschlagen. Nach etwa einer Woche wollte ich die Dinger nicht mehr haben und hab sie dann weggelassen, einen Tag nochmal 2 Stück, nächster Tag keines mehr, und dann war der körperliche Entzug weitgehend überstanden. Alles weitere ist dann Kopf- und Gewohnheitssache. Soll jetzt nicht heißen, alles weitere ist ein Kinderspiel. Aber mit viel Sturheit ist es zu schaffen - zumindest bis heute Und ich bin ehrlich froh um jeden qualmfreien Tag.
Die Idee mit den Zigaretten in der Tasche - für mich würde das nicht funktionieren. Ich hab meine letzte geraucht, goodbye gesagt und dann klar Schiff gemacht. Bude komplett tabakfrei, Feuerzeuge zeitnah entsorgt, Aschenbecher entsorgt. Als angehender Rauchfreier Zigaretten mit mir rumzutragen, ist mir zu masochistisch.
Wie gesagt - meine Meinung. Und immer in kleinen Schritten denken. Heute werde ich nicht rauchen. Ich könnte, aber ich will nicht. Morgen ist ein neuer Tag. Nur für heute.

Liebe Grüsse, Tinto.