Oijeh! ich bin ausgerutscht!
Hallo Grete,
ich habe vor einem halben Jahr aufgehört und kenne das Gefühl sehr gut, was Du beschreibst. Ich habe zweimal aus Frust, Wut und/oder Depression heraus ein Packung gekauft, eine versucht zu rauchen - und war schrecklich enttäuscht, wie wenig es schmeckt, wie wenig es etwas für die Psyche bringt. Ich war noch deprimierter, weil ich festgestellt habe, dass selbst eine Zigarette mir nichts mehr an Freude bringt.
Übel, was?
Naja. Mir ging es erstmal nicht besser. Aber ich wusste wenigstens eins: Zigaretten helfen nicht mehr. Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. Und bei den zwei "Ausrutschern" ist es geblieben.
Heute interessieren mich daher Zigaretten die Bohne. Es können ganze Schachteln auf dem Tisch liegen und rechts und links mich Leute vollqualmen. Ich weiss, es schmeckt nicht, es stinkt und es bringt mir null Stimmungsaufhellung.
Es ist vorbei.
Ich wünsche Dir, dass Du noch ein wenig aushälst und zu dem selben Erlebnis kommst. Dass nämlich die Zigarette - nur eine Zigarette ist. Und weder schmeckt noch hilft noch Freude bringt.
Ein Ausrutscher ist kein Weltuntergang. Du hast ja noch rechtzeitig reagiert. Es zeigt eben wie heimtückisch diese Sucht ist. Wichtiger ist, das Du die Motivation zum aufhören behälst. Die körperlichen Reaktionen sind ganz normal, die werden auch wieder vergehen. Also nicht den Mut verlieren und auf Kurs bleiben. Der Zähler kann so bleiben, das hat mit Niederlage nichts zu tun.
[quote="Grete_P"]
the drugs don't work anymore!!!!!!
und das ist wohl die beste erkenntnis aus diesem ausrutscher!
[/quote]
Genau!
Aber jetzt kommt der schwierige Teil.
Wenn "the drugs don´t work anymore", dann stellt sich die Frage, watt denn wörx ?
Oder anders gefragt: Was brauche ich denn wirklich? Bin ich vielleicht gar nicht depressiv, sondern "nur" scheiss-wütend, dass "the durgs don´t work anymore" - und stattdessen ich selbst worken muss?
Frag Buddha.
Der weiss vielleicht die Antwort.
Ganz liebe Grüße und Daumen hoch!
Ich habe mal im Rahmen einer Burn-Out-Therapie einige Entspannungstechniken gelernt. Diese Übungen können wirklich sehr hilfreich sein, als Ergänzung zum Nikotinentzug. Man kann dadurch abends "runter fahren". Werden zum Teil auch von den Krankenkassen bezahlt. Vielleicht wäre das ja was für Dich.
Hallo Grete,
ich glaube hier können einige Menschen nachvollziehen durch welches Gefühlschaos du dich gerade kämpfst!! Dass du hier so offen zu deinem "Unfall" stehen kannst ist doch ein zeichen dafür dass du es aktiv bereust was dir passiert ist. Du hast vermutlich wie die meisten Exraucher am Anfang einen stark verklärten Blick auf die Vergangenheit mit Kippe.
Und ich glaube, dass diese Schlafstörungen, Verdauungsprobleme etc. psychischen Ursprungs sind. Du hast das gelesen, gehört, vllt. auch im fernsehen gesehen und bist du von sensibler Konstitution nimmst du das nicht nur auf, sondern verbindest das auch noch mit intensiver Grübelei.
Ich kenne das - nur zu gut - wollte anfangs auch nicht hören dass es Kopfsache ist und war überzeugt dass das alles die Zigarette bewerkstelligt hat. Aber das Problem das wir haben ist das falsche Bewusstsein dass wir das Ding bräuchten um gewisse Lebensqualität zu bekommen. Eigentlich haben wir einfach nur Angst einen Verlust zu erleiden, Freude einzubüßen etc....
Lass dich bloß nicht von diesem Abrutscher unterkriegen!! Hat die zigarette denn geschmeckt?? Ne oder?? Normalerweise muss man sich an dieses mistkraut erstmal wieder gewöhnen, so habe ich es zumindest bei meinem letzten Rückfall empfunden. Zuerst ist da nichts, erst nach der 3. - 4. kommt wieder dieser verblödete Hirnkick, der vom Nikotin ausgeht.
Grete, ich will dir eigentlich nur sagen, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen und dass du das schaffen kannst und wirst!! 22 Tage sind doch schon klasse!!!
Mir hat sehr geholfen mir die Gewohnheiten, Unarten und Gesichter von Rauchern zu blicken und diese zu beobachten... braune Flecken auf den Zähnen, hustenanfälle, stinkend im Verkaufsgespräch und und und.... eigentlich richtig widerlich wie wir uns zugrunde richten.
Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg als Nichtraucher - bleib stark und sei stolz auf das was du schon geschafft hast!!!
Liebe Grete,
Du bist auf dem richtigen Weg!!
Denk immer daran!
! versuche auch viel raus zu gehen, Licht, Luft und Bewegung sind superwichtig.
geh doch mal in den Wald und such dir eine schöne Stelle wo du dich wohlfühlst und dann Schrei mal gaaaaaanz laut, so oft Du willst. Das tut Super gut, und dann läßt du deine Schmachter da zurück.
Wir schaffen das doch hier alle gemeinsam.
Hier noch ein paar
Verwöhn dich am Sonntag mal selber und mache nur das was dir gut tut !
Liebe Grüße und immer schön stur bleiben
Qualmnix
Liebe Grete,
Deine Frage mit dem Depri finde ich sehr wichtig, die stelle ich mir auch gerade.
Fühle mich so schutzlos verloren - auch ohne Rückfall.
Schlafstörungen sind bei mir ausgerechnet im Urlaub ganz massiv aufgetreten. Obwohl wir soviel gelaufen und geschwommen und abends in Die Sauna sind.
2 Nächte fand ich keine Ruhe.
So tief im Keller war ich schon lange nicht mehr und Leute die mich nach dem Urlaub wieder sahen, bemerkten, dass ich gar nicht erholt aussehe.
Das stimmt ich fühle mich auch nicht besonders.
Wer weis einen Ausweg?
schlumpfige Grüße
Liebe Grete,
ist mir auch passiert - geschüttelt... und einfach weiter mit Nichtrauchen gemacht.
Was Depressionen angeht, da bin ich leider auch nicht ganz unerfahren mit, erst ist es nur ein schleichendes, diffuses Gefühl dass ich oft zu unterdrücken versuche, dann sucht es sich aber seinen Weg und bricht mit aller Macht aus mir heraus.
Was mir dabei sehr hilft ist in meinem Fall Musik machen, danach fühle ich mich meist deutlich entspannter als zuvor, irgendwie funktioniert mein Gehirn dann wieder in geordneteren Bahnen.
Vielleicht findest Du ja auch irgendetwas Kreatives, in dass Du die Emotionen 'hineinstecken' kannst.
Mir hilft es jedenfalls.
Viele liebe Grüße
Uli