Ich WILL es schaffen, glaube aber selbst nicht dran

Verfasst am: 09.09.2013, 14:17
baggerschaufel
baggerschaufel
Themenersteller/in
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Hallo, ich bin seit heute neu hier und möchte mich kurz vorstellen. In wenigen Tagen werde ich 49 und rauche seit ca. 14 Jahren. Es ist stetig mehr geworden, so dass ich jetzt bei ca. einer reichlichen Schachtel pro Tag angelangt bin. An Tagen, an denen ich frei habe (Urlaub, Wochenende etc.) oder abends weggehe, ist es noch viel mehr.
Ich rauche morgens, bevor ich zur Arbeit fahre, 2 - 3 Zigaretten, dann auf Arbeit keine, aber sobald ich dann zu Hause bin, geht es los. Von da ab bin ich dann fast Kettenraucherin. Manchmal hasse ich es selbst, aber auf der anderen Seite genieße ich es auch sehr und kann es mir absolut nicht vorstellen, nicht mehr zu rauchen.
Trotz allem fände ich es klasse: Man würde nicht mehr unangenehm riechen, seine Mitmenschen nicht belästigen, Geld sparen usw. Ich finde auch nicht den richtigen Zeitpunkt, immer denke ich, ach an dem Tag ist das und das los, den willst du noch rauchend verbringen, vorher macht es keinen Sinn usw.
Vielleicht bin ich hier richtig gelandet und ich schaffe es mit eurer Hilfe. Ich bin auch am Überlegen, begleitend eine Hypnose durchführen zu lassen.
Nun wünsche ich Euch allen noch einen schönen Tag!

Verfasst am: 09.09.2013, 15:36
tintoyfan
tintoyfan
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Beiträge: 382 Beiträge

Hallo baggerschaufel,

Dein Ansatz ist schonmal ganz gut. Für den Start, rauchfrei zu werden, kommt es mir allerdings noch ziemlich dürftig vor.
Wenn Du schreibst, Du bist am Überlegen .. Du findest nicht den richtigen Zeitpunkt .. dann klingt das erstmal für mich nicht sehr überzeugend.
Mach Dir vielleicht erstmal eine Liste: Was stört mich am Rauchen, warum will ich aufhören.
Schreib Dir einfach mal alles runter, was Dich daran ärgert und nervt.
Und dann auch eine Liste, was Du Dir vom Rauchen versprichst. Schreib sie ehrlich. Und schau Dir die Liste dann genau an.
Ich hab mir zum Beispiel immer vorgemacht, ich würde die Zigarette abends auf dem Balkon mit Freunden, gutem Essen, Grillen und leckeren Getränken genießen. War auch schön. Ich hab die Sonne, die guten Gespräche, das leckere Essen und Trinken genossen. Geraucht hab ich, weil ich musste, der Stinker hat es befohlen, und ich musste rauchen. Daran, dass die Situation schön war, damit hatte der überhaupt nix zu tun. Ich hab nur die Nichtraucher rücksichtslos vollgequalmt.
Ich bin ein Süchtiger. Ich bin süchtig nach Nikotin. Seit 46 Tagen oder so bin ich ein nicht rauchender Raucher. Und auf diese Tage bin ich stolz und hoffe, dass es noch viel mehr werden.
Ich will Deinen Wunsch nicht kleinreden, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine gute Basis für den Start ist, wenn Du klar und deutlich sagen kannst: Ich will nicht mehr rauchen. Und deshalb werde ich heute aufhören. Und dann geht es los. Solange Du sagst, Du glaubst selbst nicht dran - ja wer soll es denn dann ?

Du kannst viel gewinnen:
:o Du wirst wieder viel besser Luft bekommen.
:o Das Risiko, eine Herz-Kreislauferkrankung zu bekommen, wird sinken.
:o Deine Durchblutung wird besser werden.
:o Du wirst wieder viel besser riechen können
:o Du wirst auch wieder besser riechen
:o Du kannst Dir Deine Zeit frei einteilen und bist nicht mehr getrieben und getaktet durch die Sucht
:o Du kannst wieder besser alle Ausdauersportarten ausüben.
:o Das Essen wird wieder viel besser schmecken.
:o Du kannst viel Geld sparen.
:o Du brauchst nicht mehr mit stinkenden Kippen und Aschenbechern hantieren.

Die Liste kannst Du beliebig ergänzen.

Am Anfang steht aus meiner Sicht der tiefe Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Du noch nicht soweit bist, dann würde ich warten, bis Du an diesen Punkt kommst. Bestimmt sind hier nicht alle meiner Meinung. Aber ein halbherziger Versuch kann auch dahin führen, dass man scheitert, resigniert und dann sagt: habs probiert, schaff ich eh nicht. Ich glaube: jeder von uns kann das schaffen.

Ich freu mich, hier was von Dir zu Lesen und Dir schon bald zu Deinen rauchfreien Tagen zu gratulieren.

Liebe Grüsse, Tinto.

Verfasst am: 09.09.2013, 15:58
tintoyfan
tintoyfan
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Beiträge: 382 Beiträge

Hab meine Schreibe grade nochmal gelesen:
Ich will Dich ganz sicher nicht demotivieren.

Zum Rauchstopp muss man sagen : ICH WILL

Packs an, hier im Forum gibt's jede Menge Unterstützung

Liebe Grüsse, Tinto.

Verfasst am: 10.09.2013, 05:35
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Beiträge: 8991 Beiträge

Hallo Baggerschaufe, herzlichen Glückwunsch zu Deiner richtigen Entscheidung. Ein Leben ohne Nikotin ist eine Leben ohne Zwang, es bringt Dr viel Lebensfreude zurück.

Eine Hypnose kann helfen, sollte aber nicht überbewertet werden. Die Krankenkasse bieten Kurse an. Eine Hypnose zusammen mit anderen Methoden kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Auch eine ganzheitliche Raucherentwöhnung soll sehr gut sein. Entscheidend ist aber Dein eigener fester Wille. Als Motivation solltest Du an Deine Gesundheit denken, das Geld ist ein tolle Nebeneffekt - aber ein schlechter Motivator. Meist gibt man das Geld dann eh für andere Sachen aus. Sehr hilfreich können Entsspannungsübungen sein wie z.B: Yoga, Autog. Training, progressive Muskelentspannung.... Auch hier bieten die Krankenkasse entsprechende Kurse an.

Wenn Du gerne liest, würe ich Dir die Bücher "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer und "Stop Simply" von Lars Satow empfehlen. Beide Bücher bekommst Du kostenlos im Internet. Weitere gute Bücher sind z.B. "Ich rauche gerne ... und höre jetzt auf" von Andres Joop und "Mit Achtsamkeit zum Nichtraucher" von Vera Kaltwasser. Diese Bücher helfen Dir, das Du vorher weißt was beim Nikotinentzug so auf Dich zukommt.

Ich wünsche Dir alle Kraft.