Die Angst es wieder nicht zu schaffen...
Hey Uli!
Bist du noch da? Wie geht es dir, bzw. wie ist es dir bis jetzt ergangen?
Alles gut?
Liebe Grüße!
Hey Anne,
danke der Nachfrage. Das nenne ich mal Timing - war vorhin auf dem Weg zur Arbeit ganz stark versucht, mir welche zu kaufen. Habs dann aber doch nicht gemacht, fiel aber schwer. Habe mir dann einfach einen Kaffee geholt und "Gelegenheitsraucher" gegoogelt. Weil ich das ja so gerne wäre. Ha ha.
Habe mir dann klar gemacht, dass ich Zigaretten rauchen ziemlich eklig finde. Und wenn ich die sowieso nur anzünde, um mich dann zu ärgern, muss ich auch gar keine haben.
Ganz offensichtlich ist meine Angst, es wieder nicht zu schaffen, berechtigt und ich sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn ich jetzt ein paar Tage schon hatte, in denen ich überhaupt nichts vermisst habe.
Nun ja - so ungefähr sieht es in mir gerade aus. Ziemlich verwirrend.
Wie lebt es sich nach einem Monat damit?
Viele liebe Grüße
Uli
hallo uli,
toll, dass du schon 9 tage geschafft hast und dass du gestern dem schmacht widerstanden hast!
du musst dir immer vor augen halten, warum du rauchfrei sein willst, das ist ganz wichtig!
ich habe mir z.b. ein motivationsposter gebastelt aus bildern von joggenden menschen klingt doof, aber mir hat es geholfen. ich habe am anfang auch immer wieder aufgeschrieben und mich damit beschäftigt, warum ich rauchfrei sein will und was ich dadurch gewinne.
warum willst du gelegenheitsraucher sein? kriegst du dann nur ein bißchen krebs? ist das bein dann nur ein bißchen ab? nur ein wenig gestank und schädigung von dir und deinen mitmenschen?
nein, ich verstehe dich natürlich, jeder von uns denkt mal so, aber halt dir vor augen, dass schmachter normalerweise nur minuten dauern und wieder vorbei gehen.
an den gedanken musst du aber aktiv arbeiten, an dem was du mit den zigaretten verknüpfst, es wirklich bewusst und ehrlich hinterfragen. von alleine geht das nach meiner erfahrung nicht.
was bedeutet dir die zigarette noch? erzähl doch mal, was ist es positives an dem du noch hängst? und wie könntest du dieses positive in zukunft anders bekommen?
wünsche dir ganz viel kraft!
liebe grüße
Hey Uli.
Erstmal natürlich einen 'Herzlichsten' zum Widerstand! Du hast sicherlich in dieser Situation eine Menge Kraft gelassen...
Ich kenne die Suche nach etwaigen Ausreden nur zu gut. (bei dir halt die Flucht zum Gelegenheitsraucher)
Ich habe letztens schon jemandem berichtet, dass ich ja quasi von jetzt auf gleich beschlossen hatte, aufzuhören. Einfach so, weil es gerade abends war, ich am Tag noch keine geraucht hatte, weil es mir nicht gut ging und ich mir dachte 'yeah, da haste ja jetzt quasi schon einen ganzen Tag weg!'.
Aber genau deswegen habe ich dann auch angefangen, mir Ausreden zurecht zu legen, warum ich vielleicht wieder anfangen könnte...
'Ich habe mich nicht genug vorbereitet.'
'Ich habe mir das Starter-Kit noch gar nicht bestellt (bis heute nicht).'
'Ich habe gerade eine Schachtel angefangen, das schöne Geld (diese liegt bis heute unangetastet im hintersten Winkel vom Küchenschrank).'
Dann habe ich irgendwann, das geht jetzt aber leider nur bei mir, weil ich eben die ganzen schlechten Erinnerungen und Schmerzen damit verbinde, angefangen, eben immer daran zu denken, wie schlecht es mir ging, wenn ich geraucht hatte. Wenn ich zum Beispiel Schwindelanfälle bekam, oder Panikattacken!
Vielleicht hattest du ja auch schon so eine miserable Erfahrung und du schafft es, diese beiden zu verbinden, den Gedanken mit der schlechten Erfahrung?!
Ich drücke dir weiterhin alle Daumen, die ich habe!
DieAnne
Hallo Janina und Anne,
danke für die Hilfe - mal wieder ;-).
[quote="Stornoway"]
ich habe mir z.b. ein motivationsposter gebastelt aus bildern von joggenden menschen klingt doof, aber mir hat es geholfen. ich habe am anfang auch immer wieder aufgeschrieben und mich damit beschäftigt, warum ich rauchfrei sein will und was ich dadurch gewinne.
[/quote]
Es ist niemals doof, wenn es hilft ;-).
[quote="Stornoway"]
was bedeutet dir die zigarette noch? erzähl doch mal, was ist es positives an dem du noch hängst? und wie könntest du dieses positive in zukunft anders bekommen?
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Das sind mehrere Dinge, die natürlich alle irgendwo zusammenhängen. Ich versuchs mal:
Meine Eltern waren beide Raucher bis ich 7 Jahre alt war und mein Vater sehr krank wurde - wie könnte es anders sein - durch das Rauchen. Ich habe mich dann statt seiner in der "Mann im Haus" Rolle wiedergefunden und das auch bereitwillig angenommen. Auf diese Weise verbinde ich das Rauchen auf der einen Seite natürlich damit, dass es krank macht, auf der anderen Seite ist der Rauchgeruch für mich sehr angenehm, da er mit der glücklichen Zeit meiner Kindheit verbunden ist. Das sitzt leider sehr tief, aber wenigstens habe ich das jetzt durchschaut.
Normalerweise bin ich nicht sehr kontaktfreudig, eher im Gegenteil. Ich war im Besonderen in der Schule eher der Außenseiter. Da war der Einstieg in das Rauchen zum Kontakt finden recht nützlich, obwohl ich mir eigentlich fest vorgenommen hatte, niemals zu rauchen. Nun ja -bis heute nutze ich diesen Gemeinschaftseffekt, da ich auch mehrfach Arbeitsplatz und Stadt gewechselt habe und so immer ganz gut Anschluss bekomme.
Für mich ist schön am Rauchen, dass man auch einfach mal zusammen mit jemandem herumstehen kann, ohne dass ständig geredet werden muss. Vielleicht ein bisschen verrückt, aber ich finde gemeinsames Schweigen manchmal ganz schön. Wenn aber zwei Menschen ohne Zigarette einfach nur herumstehen, wird es dann doch sehr eigenartig.
Tja. So in etwa. So verbinde ich ganz fürchterliche und eben auch für mich wundervolle Dinge mit dem Rauchen. Wie vermutlich die meisten hier...
Ich weiss ja, dass allein schon die familiäre Vorgeschichte eigentlich reichen sollte, nicht zu rauchen. Und trotzdem ist es immer wieder passiert. Und ich will auch niemals bei (potentiellen) eigenen Kindern als Raucher dastehen. Daher ist sowieso klar, dass ich aufhören muss, und dann konnte ich es ja auch jetzt schon machen.
Hier noch ein paar weitere Gründe, die mir gerade so einfallen - abgesehen von Krankheiten:
- der Mief in der Straßenbahn, keine Angst mehr, frei auszuatmen
- meine Selbstachtung
- Geschmacksverbesserung
- zwanghaftes Durchzählen, ob es noch reicht bis ich wieder welche kaufen kann
Heute habe ich übrigens nicht das Bedürfnis. Aber natürlich habe ich letzt Nacht davon geträumt, dass ich wieder welche hatte. War eigentlich ganz lustig. Habe versucht, eine herauszunehmen und dabei zerbrochen. Hab sie dann weggeschmissen und die nächste genommen, aus der fiel der ganze Tabak einfach so heraus. Produktionsfehler. Im dritten Anlauf war das Feuerzeug alle und mit neuem Feuerzeug habe ich sie dann auf der falschen Seite angezündet.
Anne - ein Starter-Kit habe ich auch nicht. Wenn allerdings bei mir Zigaretten im Haus wären, wär ich sicherlich hochgefährdet. Warum hast Du die noch? Zeigt aber natürlich, dass Du auch widerstehen kannst, obwohl sie zugänglich sind.
Viele liebe Grüße
Uli
hallo ulrich,
na, das ist doch mal ein interessanter traum! ;)
der spricht doch eine ziemlich deutliche sprache! lol
Für mich ist schön am Rauchen, dass man auch einfach mal zusammen mit jemandem herumstehen kann, ohne dass ständig geredet werden muss. Vielleicht ein bisschen verrückt, aber ich finde gemeinsames Schweigen manchmal ganz schön. Wenn aber zwei Menschen ohne Zigarette einfach nur herumstehen, wird es dann doch sehr eigenartig.
kann ich alles sehr gut nachvollziehen. ich war auch oft außenseiterin und habe so meine schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen kontakten.
trotzdem muss ich das hinterfragen, denn wenn du mal ganz genau hinguckst - wer hat denn die kontakte geknüpft, anschluss bekommen und schweigen ausgehalten? du oder die zigarette?
ich will damit sagen, das kannst du alles rauchfrei, weil du es schon vorher konntest, die zigarette gibt allenfalls ein bißchen subjektiv empfundene sicherheit, den rest (also eigentlich alles) hast du selbst geschafft!
und so eigenartig ist das nicht, wenn man zusammen schweigt, nur halt für die meisten von uns sehr ungewohnt und daher manchmal unangenehm. ich finde das auch schwer, mich in redepausen zu entspannen oder eben gemeinsam zu schweigen, aber das geht auf jeden fall auch ohne zigarette! kommt aber auch auf die leute an ;)
das mit deinem vater hört sich ganz schön belastend an, vor allem wenn man schon als kind in so eine erwachsenenrolle reinkommt! ich denke, aller logik zum trotz greift man dann eben später meistens nach den bewältigungsstrategien, die man vorgelebt bekommen hat.
haben deine eltern denn danach aufgehört? das klingt so in deiner schilderung.
wünsche dir ne gute nacht, mach weiter so!
Hallo Janina,
[quote="Stornoway"]
trotzdem muss ich das hinterfragen, denn wenn du mal ganz genau hinguckst - wer hat denn die kontakte geknüpft, anschluss bekommen und schweigen ausgehalten? du oder die zigarette?
ich will damit sagen, das kannst du alles rauchfrei, weil du es schon vorher konntest, die zigarette gibt allenfalls ein bißchen subjektiv empfundene sicherheit, den rest (also eigentlich alles) hast du selbst geschafft!
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Wahnsinn. Danke, dass Du mir das sagst. Ergibt ja absolut Sinn, war ich wohl blind für.
[quote="Stornoway"]
haben deine eltern denn danach aufgehört? das klingt so in deiner schilderung.
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Mein Vater auf jeden Fall - er hat danach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder geraucht. Meine Mutter raucht vielleicht eine Zigarette pro Jahr.
[quote="Stornoway"]
wünsche dir ne gute nacht, mach weiter so!
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Mach ich. Danke!
Viele liebe Grüße
Uli
[color=green]Hallo Uli
auch von mir herzlich Willkommen hier bei uns im Forum
und auch
herzlichen Glückwunsch zur 1 Schnabszahl!!![/color]
[color=red]11 Tage Rauchfreiheit!!!!!!
[/color]
[color=green]Supi,weiterso!!!Immer schön Stur bleiben!!!!
Liebe Grüße Biggi [/color]
Hei Ulrich,
mußte am WE an Dich denken-da ich zweimal ganz intensiv träumte und im Traum wußte das ich nimmer rauche aber "Ausnahmen" gemacht habe und es hab qualmen lassen
Dann dachte ich oh nein und das nun wochenlang da versteh ich wenn man mürbe wird;-) aber egal ob ich es nun versteh oder nicht, dass sind irgendwelche Suchtstrukturen und nachdem wir da rauskommen wollen wird hier überhaupt niemand schwach werden. Denn gemeinsam sind wir stark!
Aber mir erscheinen im Moment auch viele Rauchsituationen wieder sehr anziehend
Und ich kann nachvollziehen, dass Du "Rauch" auch mit was heimeligem verbindest. Mein Vater hat uns immer in Bett gebracht, er ist/war nie richtiger Raucher aber es wurde ja noch in den Büros geraucht und die Kombination aus Rauch u Aftershave ist für mich absolut beruhigend ;-) Ich denk viele von uns haben sowas im Gedächtniss verankert
Aber Du machst das supergut und nehm Dir doch Deine Eltern zum Vorbild, wenn Sie es dann so cool geschafft haben die Sucht abzulegen!!!
Lieben Gruß,
Mine
[quote="Lullyeddy"]
[color=green]Hallo Uli
auch von mir herzlich Willkommen hier bei uns im Forum
und auch
herzlichen Glückwunsch zur 1 Schnabszahl!!![/color]
[color=red]11 Tage Rauchfreiheit!!!!!!
[/color]
[color=green]Supi,weiterso!!!Immer schön Stur bleiben!!!!
Liebe Grüße Biggi [/color]
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Lieben Dank! Einfach Stur zu bleiben hilft ganz gut. Es fühlt sich langsam normal an, nicht zu rauchen. Kann natürlich aber auch wieder eine Falle sein...
[quote="Mine"]
Hei Ulrich,
mußte am WE an Dich denken-da ich zweimal ganz intensiv träumte und im Traum wußte das ich nimmer rauche aber "Ausnahmen" gemacht habe und es hab qualmen lassen
Dann dachte ich oh nein und das nun wochenlang da versteh ich wenn man mürbe wird;-) aber egal ob ich es nun versteh oder nicht, dass sind irgendwelche Suchtstrukturen und nachdem wir da rauskommen wollen wird hier überhaupt niemand schwach werden. Denn gemeinsam sind wir stark!
Aber mir erscheinen im Moment auch viele Rauchsituationen wieder sehr anziehend
Und ich kann nachvollziehen, dass Du "Rauch" auch mit was heimeligem verbindest. Mein Vater hat uns immer in Bett gebracht, er ist/war nie richtiger Raucher aber es wurde ja noch in den Büros geraucht und die Kombination aus Rauch u Aftershave ist für mich absolut beruhigend ;-) Ich denk viele von uns haben sowas im Gedächtniss verankert
Aber Du machst das supergut und nehm Dir doch Deine Eltern zum Vorbild, wenn Sie es dann so cool geschafft haben die Sucht abzulegen!!!
Lieben Gruß,
Mine
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Oh weh, ich hoffe, dass ich diese Idee, davon zu träumen jetzt nicht irgendwie in Deinen Kopf erst hereingesetzt habe.
Bei mir sind allerdings die Träume jetzt auch schon da, ist wieder mehrfach passiert, gerade erst letzte Nacht. Und dann wache ich auf und denke, dass ich Depp ja wieder geraucht habe und stelle dann fest, dass es ja gar nicht stimmt.
Das was einen da echt kaputt machen kann wenn es lange andauert ist, finde ich, dieses Wechselbad aus "Ich rauche" und "ach ne, stimmt ja gar nicht" - ja was denn nun? Bin ich schwach? Bin ich stark? Und das jeden Morgen. Oder jedes Hochschrecken in der Nacht.
Und in der Situation habe ich dem in der Vergangenheit dann immer irgendwann nachgegeben, war auch überzeugt, dass ich das völlig im Griff habe, da ich ja jeder Zeit wieder aufhören konnte, genau wie vorher. Und Rauchen war irgendwie wieder attraktiver geworden (außerdem ist "eine ja schließlich keine"). Und nach dem ersten Geschnorre ("ich würde mir nie wieder welche selber kaufen, das machen ja nur wirklich Süchtige, außerdem habe ich es so ja gut im Griff") war der Zeitpunkt an dem ich dann mit Zigaretten an der Kasse stand eigentlich ziemlich schlimm, auf der anderen Seite hatte ich dann ja immer noch den Vorsatz, dass ich davon aber jetzt nur mal so ein paar pro Woche rauchen würde. Weil ich das ja ach so gut kontrollieren kann. Haha. Pustekuchen. Nix war. Schon war es wieder das alte Schema.
Ne. Diesmal nicht. Diesmal wirds anders. Und zwar gut! So.
Bemerkenswert aber, dass Deine Träume jetzt genau zu dem Zeitpunkt wie bei mir vorher anfangen. Das ist eine ganz, ganz gefährliche Phase. Zumal man ja schon so weit gekommen ist. Hab ich jetzt schon Angst vor. Ehrlich gesagt.
Viele liebe Grüße
Uli