Antwort auf: Wie macht ihr das???

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Verfasst am: 24.11.2013, 17:44
rauchfrei-lotsin-brigitte
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Rauchfrei seit: 4248 Tagen
Beiträge: 4045 Beiträge

Hallo Roan,

du hast einen sehr interessanten Thread eröffnet, also möchte ich auch auf Deinen Beitrag in meinem Thread lieber gleich hier antworten, zumal Du selbst klasse Anknüpfpunkte gegeben hast: Bier statt Schampus, Rock statt Klassik, Klartext statt Schmus - in vielem habe ich mich selbst wiedererkannt.

[quote="Roan"]
Ich will damit nur sagen, daß ich immer schon der Typ war, der eben raucht. War schon früher cool usw....
Wie soll ich mich nun zum Nichtraucher entwickeln ohne mich "zu verlieren"?
Gibt es hier jemanden, der das nachvollziehen und verstehen kann?
Was tut ihr um zu bestehen und woher nehmt ihr die Kraft?
[/quote]

Ichwilles - oder besser: Sara - hat es schon auf den Punkt gebracht: Rauchen ist nicht Teil Deiner Persönlichkeit, sondern lediglich eine Angewohnheit, ohne Zigarette bist du keineswegs ein anderer Typ. Genauso klar hat sich Mine geäußert: Typen, die das Rauchen wie eine alte Lederkutte abgelegt haben, sind die echt coolen Typen. Wenn Du aus beiden Aussagen eine einzige Stellungnahme für Dich selber machen kannst, bist Du schon halber Nicht-mehr-Raucher, ohne dich selbst zu verlieren:



Ein "cooler Typ" ist ein selbstbestimmter Mensch - verträgt sich das überhaupt mit einer Zigarette??? [color=orange][/color]



Oder mach mit bei dem Gedankenspiel "Marlboro-Mann: Zwanzig Jahre danach":
Dank Gurten sitzt er trotz amputiertem Raucherbein immer noch im Sattel. Wenn er keinen seiner häufigen Hustenanfälle hat, kann er in die untergehende Sonne blicken, auch wenn das Abendrot durch den ausgeatmeten Qualm etwas eigenartig aussieht. Und dann das Unerwartete: mitten in der Prärie sind die Zigaretten alle. Keiner seiner Kameraden kann ihm helfen, alle sind Nicht- oder Nicht-mehr-Raucher. Quälende Tage setzen ein, der Horizont hat das Aussehen einer liegenden Zigarette, die Sonne ist der Glühkegel eines Glimmies, sogar der vom Vordermann aufgewirbelte Staub ist angenehm, weil er dann so schlecht atmen kann. Am Ende der ersten Woche, in deren Verlauf er jeden Kameraden angerüffelt und auf den Schlips getreten hat, durchsucht er abends am Lagerfeuer seine Satteltaschen und findet eine leere, zerknautschte Schachtel Marlboro. In Gedanken sinniert er: "Marlboro - the taste of freedom!" Seine Freunde lachen lauthals los, klopfen ihm auf die Schulter und einer antwortet: "Freedom - the taste of saying no!"

Entschuldige bitte den holprigen Stil dieser kleinen Erzählung, aber ich habe sie mir gerade eben für Dich ausgedacht, in der Hoffnung, Deiner Selbstreflektion darüber, wer Du ohne Zigarette sein könntest oder sein wirst, vielleicht noch eine neue Perspektive hinzufügen zu können...

Jetzt aber erst einmal ein dickes [color=red]CHEERS[/color] auf zehn Tage rauchfrei und wer mag, kann mit in die Präriebahn einsteigen, die uns in magischen vierzig Tagen auf die Blümchenwiese fahren wird:



Denk bitte auch an das, was Sandy Dir geantwortet hat: "Also, Nichtrauchen ändert nicht dein Wesen, sondern sorgt dafür, dass du wirklich in jeder Minute du selbst sein kannst."

Alles Gute, Roan, halt´ durch und laß´ bitte bald wieder etwas von Dir hören.

Liebe Grüße, Brigitte