Antwort auf: Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort

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Verfasst am: 31.03.2025, 08:50
rauchfrei-lotse-paul
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Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


von Rainer Maria Rilke.

Das Gedicht passt so gut zu unserer Sucht.
Die Stäbe des Käfigs sind die Zigaretten
(und hinter tausend Stäben keine Welt)

Die Welt ohne Sucht ist schwer vorstellbar solange wir mitten drin stecken. Auch wenn die Erkenntnis, im Käfig der Sucht zu stecken bitter ist, so ist es doch zur Zeit genau das, was eine Sicherheit gibt.
Was ich gerade habe und lebe, das weiß ich aber was kommt wenn ich das alles aufgebe erkenne ich noch nicht.
(wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht)