Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht

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Das rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen-Team startet in eine weitere Runde. Ab April 2025 nehmen wir wieder neue Mentorinnen und Mentoren in das Programm auf. Haben Sie Interesse an einer Tätigkeit als rauchfrei-Lotsin bzw.
rauchfrei-Lotse? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung.

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Die Bewerbungszeit endet am 16. Februar 2025

Antwort auf: Lebe, liebe, lache und vergesse nicht, dieser Tag kommt nie wieder :-)

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Verfasst am: 06.02.2025, 23:38
Nadjaaaa
Nadjaaaa
Themenersteller/in
Dabei seit: 28. 10. 2024
Rauchfrei seit: 3325 Tagen
Beiträge: 355 Beiträge

... Fortsetzung ...

Am 05.02.25 hatte ich mein Dienst.... die ganze Zeit hatte ich es auf dem Herzen diesem jungen Mann zu sagen, dass er sich Zeit lassen sollen, solange er sie braucht... Ich wollte meinen Satz von letzter Woche korrigieren.

Wir hatten Teamsitzung für Ehrenamtliche und Verabschiedung einer Kollegin... sie war 13 Jahre in diesem Amt.
Die nette Dame erzählte uns viele Geschichten aus ihrem Leben unteranderem auch über ihren verstorbenen Mann im Hospiz und die liebevolle Betreuung damals.

Wenn ein Patient bei uns verstirbt, kann jeder der möchte ins Kondolenzschreiben was eintragen.
Und bei ihrem Mann waren div. Texte gestanden unteranderem folgender Text: Ich bin nicht tot, ich wechsle nur die Räume, ich lebe in euch und geh durch eure Träume.

Dieser Text hat mich sehr berührt. Nach der Sitzung hatte ich das Verlangen nochmal mit dem Ehemann zu reden.
Er versucht alles was in seiner Macht für sie zu machen. Das verstehe ich auch. Er hat gebeten ihr eine Infusion anzuhängen, damit sie nicht verdurstet....

Als ich in das Zimmer reingegangen bin, hat sich ein Freund von den Beiden verabschiedet, der Freund war sichtlich froh, dass sein Kumpel jetzt nicht alleine ist, wenn er geht....
Ich fragte höflich, ob ich mich dazugesellen darf und setzte mich neben ihm...

Nach meinem Satz, ob er noch weiß wer ich bin und was ich ihm letzte Woche gesagt habe, sagte er... dass er sich nicht mehr dran erinnern kann.... wir redeten über den Verlauf der Krankheit seiner Frau... er war sehr aufgeregt und hat die Welt nicht mehr verstanden...

Ich versuchte ihm das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihn verstehe, was ich auch aus dem tiefstem Herzen tue.
Danach stellte ich ihm die Frage, was würde seine Frau zu ihm sagen, wenn sie jetzt neben ihm sitzen würde, so wie ich.... er sagte... das würde er gerne wissen wollen... und ich fragte direkt, würde sie so liegen wollen... er sagte NEIN, sie würde sagen, lass mich gehen.... und ihm flossen die Tränen.

Nach unserer Unterhaltung hat er ihr die Infusion abgemacht. Ich versuchte ihm gestern vorsichtig klarzumachen, dass durch die Infusion er "nur" die Organe länger arbeiten lässt, aber sie wird nicht mehr aufwachen... ihre Metastasen sind im Gehirn geplatzt.... ich tröstete ihn und erzählte meine Geschichten, wie ich den Tod von meiner Schwester und meiner Freundin erst mit 31 Jahren verarbeiten durfte.

Machte ihn drauf aufmerksam, dass sein Kind ihn sehr braucht. Wir hatten wirklich sehr gutes Gespräch und plötzlich erinnerte ich mich an diesen Text von vorhin... ich habe ihm diesen Text vorgelesen und da kamen wieder die Tränen.....

Als die Schwestern reingekommen sind, hat er zugelassen, dass sie gepflegt wird und ging raus in die Küche zum Essen. Ich verabschiedete mich von ihm und konnte nicht anders wie ihn zu drücken.

Auf dem Weg nach Hause musste ich weinen.... ja.... manchmal geht es einem doch sehr nah...

Heute Morgen habe ich einen kleinen Bilderrahmen besorgt und diesen Text reingeschrieben.
Wir wurden vom Hospiz aus ins Kino eingeladen. Auf dem Weg nach Hause, hielt ich kurz an und habe ihm den Bilderrahmen abgegeben, er freute sich sehr und ich freute mich, dass er die Infusion weggelassen hat.

So wichtig sind wir im Ehrenamt... wir haben anderen Zugang zu den Angehörigen...

Gute Nacht...