Antwort auf: Rauchen und Lügen
Hallo lieber Samparabini,
Auch von mir noch einmal ein ganz herzliches Willkommen in unserer rauchfrei-community.
Ich darf mich gleich mal Andi's obigen Ausführungen und den super Tipps anschließen.
Vor einigen Jahren habe ich hier so viel Anschluss gefunden, so dass mein Rauchfrei-Weg ganz stabil und mit viel weniger schlimmen Entzugserscheinungen verlaufen konnte.
Zu deinem speziellen Thema darf ich vielleicht aus Frauensicht auch noch einmal etwas beisteuern?
Ich kann euch nämlich beide gut verstehen. Für deine Partnerin freue ich mich total, dass sie es so cool durchgezogen hat, Respekt.
Allerdings ist jeder Rauchstopp anders und jeder Raucher ist auch anders betroffen. Meine Mom hat nach über 40 Jahren von einem Tag auf den anderen aufgehört und bis heute ist sie fest entschlossen, rauchfrei und hat auch kaum Entzugserscheinungen gehabt.
Ich habe auch zweimal aufgehört - Wie man aus meinen Wohnzimmern ersehen kann, bin ich das Ganze immer sehr sehr positiv angegangen - leicht gefallen ist es mir aber nicht. Vielen habe ich es gar nicht erst gesagt, nicht, damit ich jederzeit wieder anfangen kann, nein, sondern damit mich keiner schief anguckt oder beobachtet oder ich mich irgendwie selber unter Druck gesetzt fühlte - dann klappt bei mir nämlich gar nix
Sicherlich kann Willensstärke da einiges ausrichten, aber trotzdem ist der Entzug eben beim einen viel schwieriger als bei dem anderen und kann sogar bei einem selber (sollte man in der misslichen Lage sein, einen Vergleich ziehen zu können) auch ganz unterschiedlich ausfallen.
Du schreibst, du hast dich selber auf 10 Zigaretten am Tag reduziert, da finde ich, ist schon eine ganz erhebliche Willensstärke notwendig, weil du dich ja quasi täglich einschränkst, sehe ich das richtig? Also das hätte schon allein aus Mangel an Willensstärke bei mir nicht geklappt
Durchschnittlich braucht jeder Raucher für den Rauchstopp ca. 7 Anläufe. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass man aus statistischen Gründen den Rauchfrei-Plan erstmal 6 mal wieder über den Haufen werfen sollte
Nun zur Thematik der "Lügerei" - Mir wäre es anstelle deiner Partnerin sehr wichtig, dass du ehrlich zu mir und zu dir selber bist. Die Sucht treibt einen gerne mal dazu, "mies" zu sein, ich habe damals neben meinem asthma-kranken Freund fröhlich im Auto und eigentlich auch überall weitergeraucht, das mag ich mir heute gar nicht mehr vorstellen. Sich selber verurteilen bringt ja auch nicht wirklich etwas, aber es ist gut, sich sein eigenes Verhalten mal realistisch anzusehen, dann kann man ja erst etwas ändern.
Das Ding ist nur - ich würde als deine Freundin davon ausgehen, dass, wenn du bezüglich der Zigaretten nicht ganz ehrlich bist, vielleicht auch andere Dinge dann nicht ehrlich gemeint/gesagt sind und ich denke, darin liegt ein ganz großes Problem. Vertrauen ist so wichtig und es wäre wirklich schade, einen Teil davon zu verlieren, gerade aus so einem Grund.
Ich würde, wie Andi, auch empfehlen, sprich mit ihr. Aus meiner Sicht wäre es toll, wenn sie dir Ort und Zeit des Rauchsstopp überlassen und dich dann dabei ganz aktiv unterstützen könnte? Zum Beispiel?
Außerdem würde ich auch ganz offen zugeben, wie du hier geschrieben hast, warum du nicht ganz ehrlich warst und dass ihr gemeinsam daran arbeiten könnt, dass auch du rauchfrei und happy bist.
Quasi einfach abbiegen und einen neuen Weg einschlagen, mit möglichst wenig Druck und Stress.
Vielleicht kannst du dich dann nach einiger Vorbereitung schon auf den Termin zum Rauchstopp zusammen mit deiner Partnerin richtig freuen und ihr beide das Ganze als euer gemeinsames Projekt ansehen, das ihr dann mit vereinter Kraft bewältigen könnt?
Ich würde mich sehr freuen, wieder von dir zu lesen und drücke fest die Daumen.
xxx
Lix