Antwort auf: Drei Jahre!
Hallo andmeex,
Was passiert zum Beispiel morgens bei der ersten Zigarette zusammen mit einer Tasse Kaffee? Bei mir war das so:
Kaffee kochen, ab auf die Terrasse, eine rauchen. Tief inhalieren- schon machte sich ein gutes Gefühl breit, Entspannung, so kann der Tag beginnen. Auf dem Weg zum Dienst vom Parkplatz zur Dienststelle noch eine. Zur Motivation. Wer weiß, wann es die nächste gibt. In der Frühstückspause- hui, jetzt wird`s aber auch mal Zeit. Ich spüre schon eine Anspannung, fühle mich etwas gestresst, leichte Gier breitet sich aus. Ich rauche. Und- sofort Entspannung, Wohlbefinden, alles gut. Ich esse lieber etwas flotter, dann ist noch Zeit für eine zweite Zigarette, quasi "auf Vorrat". Früher Nachmittag, Dienstschluss. Raus aus der Dienststelle, es wird mal wieder Zeit. Bis zum Parkplatz ziehe ich tief, bis der Hals kratzt und schon fast weh tut. Ok, der Hals kratzt, die Zigarette ist "heiß geraucht" aber ich entspanne mich.
Ich könnte da jetzt noch weiter schreiben, wir wissen alle wie das war. Kennst Du das auch so?
So, und jetzt stelle ich bei mir selbst ganz klar fest, da ist doch auch ein großer Anteil an körperlicher Sucht vorhanden (gewesen). Besonders spürbar war das für mich nach stundenlanger Abstinenz.
Ich glaube da ganz fest an das Zusammenspiel aus beidem- körperliche und psychische Abhängigkeit.
Aber- ganz klar, an der psychischen haben wir in der Regel länger zu knacken.
Die Gewohnheiten waren auch für mich DAS Problem. Und ich glaube, ich hänge mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, das geht uns hier fast allen so. Genau damit beschäftigen wir uns hier ne` ganze Zeit lang. Wir sind hier ein ganz "bunter Haufen", aber das dürfte uns alle einen.
Und Du schreibst es ja auch schon- "Gewohnheiten unterdrücken". Im Grunde geht es auch genau darum.
Dein Rauchverhalten ist angelernt, zum Glück kannst Du es aber auch wieder verlernen. Dazu ist es sinnvoll, Rauchrituale zu verändern. Wenn wir das Beispiel mit der Zigarette und dem Kaffee nehmen, dann würde das bedeuten, sich zum Beispiel woanders hinzusetzen, eine Zeitung dabei lesen, oder den Kaffee durch schwarzen Tee ersetzen.... wie auch immer. Da spielen persönliche Vorlieben natürlich eine große Rolle. Das machst Du immer wieder so und irgendwann sind die Verknüpfungen zur Zigarette gekappt. Das ständige Wiederholen macht es aus.
Vielleicht hast Du ja Lust, mal dienstags in unseren Chat zu kommen. Ab 20:00 Uhr geht`s los. Moderiert durch einen Experten, dem Du auch gerne Fragen stellen kannst. Und man kommt mit anderen Userinnen und Usern in den direkten Austausch.
Du musst dazu auch noch nicht rauchfrei sein, der Wille es werden zu wollen reicht völlig aus.
Ich freue mich auf eine Reaktion von Dir. Und wenn Du starten willst, sind wir auch am Start......
Viele Grüße, Silke