Antwort auf: Ausstieg wegen Gesundheit

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Verfasst am: 13.01.2020, 23:17
Lesirma
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Dabei seit: 10. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1811 Tagen
Beiträge: 1654 Beiträge

Hallo Susi,
ja, ich bin vor etwas mehr als vier Wochen genau in deiner Situation gewesen. Beim Lungenfacharzt bekam ich die Diagnose COPD und Lungenemphysem. Den Tag darauf habe ich die letzte Zigarette geraucht und bin seit 33 Tagen rauchfrei. Inzwischen geht es mir deutlich besser. Das Rasseln in der Brust ist ganz weg, weil die Bronchien nicht mehr so verschleimt sind. Der Husten hat ganz aufgehört. Die Nasennebenhöhlen sind einigermaßen frei. Ich komme die Treppen manchmal besser hoch, nicht immer, aber es gibt richtig gute Tage. Ich bekomme Medikamente, von denen ich eins mit Kortison nicht vertrage. Das andere nehme ich, habe aber nicht das Gefühl, dass es irgendetwas ändert. Ein anderes soll ich nach Bedarf nehmen. Danke, ich kann darauf verzichten. Der Arzt empfahl mir Sport. Das war für mich kein Problem, weil ich bis vor fünf Jahren täglich Sport machte. Also habe ich meine Inline-Skates rausgeholt, und laufe seitdem, wann immer der Asphalt trocken ist, über den Deich. Ich wohne in Hamburg an der Elbe. Ich achte darauf, meine täglichen Wege wieder mit dem Fahrrad zu machen. Das sind manchmal 20 km, die ich radle. Das schaffe ich inzwischen wieder ganz gut. Und wenn wegen des Wetters nix geht, dann gehe ich einfach einmal eine Stunde zu Fuß, wobei ich versuche ein bisschen zu laufen, bis ich nicht mehr kann, dann gehe ich, bis ich wieder genug Luft habe und laufe wieder. Ich habe das Gefühl, meine sportlichen Aktivitäten tun mir sehr gut. Da ich mit dem Essen sehr vorsichtig bin, habe ich es tatsächlich geschafft, bis jetzt nicht zuzunehmen. Ich trinke viel Kräutertee, möglichst auch Basentee, damit ich entgifte. Meine Schmachter haben nachgelassen und selbst wenn ich manchmal sehr gerne rauchen möchte, gebe ich dieser Stimmung nicht nach. Am schrecklichsten finde ich die Gemütszustände, die mich immer wieder einholen, in denen ich unendlich traurig bin. Auch fühle ich mich manchmal, als sei ich der einzige Mensch auf der Erde. Aber dagegen hilft halt auch sehr gut der Ausdauersport. Für mich ist die Lösung auf meinen Siebenmeilenstiefeln mit Rollen über den Deich zu tanzen. Ich höre Musik beim Skaten. Aber jeder muss wohl seinen eigenen Weg mit dieser Krankheit finden. Vielleicht hast du Lust, dich zukünftig mit mir auszutauschen.
Ganz liebe Grüße
Marlies