Antwort auf: Mein Experiment rauchfrei zu werden: Rückfall? Angst!
Hallo Lea,
Schön, dass Du da bist!
Leider verlaufen einige Rauchstops nicht so glimpflich und fröhlich, wie man es sich zunächst vorstellt.
Was unsere Grundsituation angeht sind wir zum Beispiel relativ ähnlich. 10 Jahre Raucherkarriere, noch einen Abend "Gas geben" und dann: Schlussstrich. Außerdem sind wir alterstechnisch nicht so sehr weit voneinander entfernt.
Und trotzdem sind unsere Entwöhnungsgeschichten ziemlich unterschiedlich.
Bei mir kommt der Negativzug gerade erst ins Rollen. Am Anfang fühlte ich mich super. Allerdings hatte ich auch als Raucher schon depressive Episoden und bin damit bei einer Therapeutin. Die professionelle Unterstützung hilft mir auf jeden Fall weiter.
Was ich mir aktuell immer wieder sage: das Nikotin hat 10 Jahre lang deine Rezeptoren für Glück besetzt und umgepolt. Da wird es wohl eine Weile dauern, bis die sich wieder bekrabbelt haben. Und die Zeit sollen sie kriegen. GenauSo die allgemeine Empfindung von allem... Vernebelt und zusätzlich schön verdrängt, runtergeschluckt und im Stillen behalten. Wer das 10 Jahre trainiert hat, muss in der Regel auch trainieren, dass es wieder funktioniert. Oder man hat richtig Schwein. Was auch toll ist. Aber leider wohl nicht der Normalfall.
Bis es wieder besser wird mache ich so viel wie ich kann, konzentriere mich - wenn möglich - auf die guten Dinge des Lebens. Heute scheint zum Beispiel bei uns die Sonne. Das hat zwar nicht direkt etwas mit mir zu tun, aber es ist trotzdem schön. Ganz banal. Aber schön. Depressionen sind einfach richtig k@cke. Mehr kann man da schon gar nicht zu sagen. Aber drüber reden, loslassen, rauslassen hilft.
Rauchst Du denn gerade weiter? Oder hast Du sofort wieder Schluss gemacht?
Ansonsten kann ich mich den beiden lieben Vorschreiberinnen Nomade und Manu nur anschließen. Es gibt Hilfe und Wege, an diese zu kommen.
Viele liebe Grüße und eine fette Umarmung unbekannterweise,
Melanie