Antwort auf: Schlimmste Panikattacken

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Verfasst am: 24.08.2017, 09:32
miezhaus
miezhaus
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Hi Claudia,

aber nein, keiner belächelt hier irgendwas. Egal wie ein jeder aufgehört hat, es ist sein Weg. Und wenn Deiner über die Reduktion führt, dann gehe ihn, keiner lächelt da drüber.

Gerade die Reduktion ist ein anstrengender Weg, finde ich persönlich jedenfalls. Ich habe es versucht, es hat bei mir nicht geklappt. Tatsache ist, daß die Gifte weiterhin zugführt werden, die Sucht nicht ausgehungert wird, sondern am Leben erhalten, aber auf Sparflamme geköchelt wird, sodaß sie sich unaufhörlich umso mehr bemerkbar macht. Jede einzelne Zigarette gewinnt an Wichtigkeit, an Bedeutung. Für mich war die Reduktion daher der größere (und für mich persönlich auch erfolgloser) Kampf als der final cut. Soweit die eine Seite.

Die andere Seite, die ich keinesfalls wegdiskutieren will, ist die, daß sich durchaus manche Aufhörer mit der Reduktion sicherer fühlen. Daß sie leichter klarkommen, wenn sie zumindest vereinzelt noch gegen die Entzugserscheinungen angehen können - oder sich zumindest die Möglichkeit noch geben. Manche bewerkstelligen dies, indem sie zwar ganz aufhören, aber noch Zigaretten vorhalten. Auch das wäre für meine Rauchfreikarriere kontraproduktiv gewesen, aber manche schaffen es genau so! (Vielleicht könnte dies für Dich der nächste anzupeilende Schritt nach Reduktion und Ausschleichen sein...?) Und wenn die Reduktion Dein Weg ist, dann gehe ihn Claudia, ich freu mich ja mit Dir, wenn Du einen Weg gefunden hast, der für Dich gangbar ist!

Natürlich kannst Du auf jede einzelne nicht gerauchte Zigarette stolz sein, jede einzelne zählt. Merkst Du denn auch darauf, wenn Du in einer Verlangenssituation keine geraucht hast? Speichere Dir diese gut ab, hol sie bei Bedarf hervor, vielleicht hilft Dir ja auch mal ein "in dieser Situation ging es ja auch ohne - es geht jetzt wieder!" Und klar darfst, sollst Du stolz sein auf jede einzelne dieser Situationen, die Du ohne Rauch gemeistert hast!

Eine Ersatzhandlung, die völlig ungefährlich, mit jeder Erkrankung und Medikation zu vereinbaren ist, ist auf jeden Fall, Dir einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge zu schneiden und durch ihn Luft zu rauchen. Der körperliche Vorgang ist ungefähr derselbe wie beim Rauchen - das kann auch den Kopf schon mal besänftigen. Bis er merkt, daß da gar nichts mitkommt, ist der Gipfel der Schmacht oft schon abgeklungen. Vielleicht magst Du das mal versuchen?

Ich finde es schade, daß Deine Ärzte eher nicht so auf Deinen Rauchstopp anspringen. Könnte Dir hier höchstens noch anbieten, mal bei Deiner Krankenkasse zu fragen, ob die nicht noch Ideen hätten. Vielleicht haben sie ja auch Mediziner an der Hand, die mit der Materie vertraut sind und Dich unter Berücksichtigung aller Umstände begleiten könnten...? Dabei könnte ich auch verstehen, daß Du den Kanal irgendwann voll hast vom Ärztehopping und es allein schaffen möchtest. Hierfür auch mein ganzer Respekt, das ist ganz großes Kino! Aber vielleicht mal fragen...? Mehr als nein sagen können sie auch nicht...

Komm wieder, wenn Du Zeit und Lust hast, und berichte uns, wie es so läuft auf Deinem Weg. Ich wünsche Dir weiterhin so viel Power und Willen! Viele Grüße sendet Dir

Lydia