Antwort auf: Diagnose COPD
Hallo Agafija,
im letzten halben Jahr habe ich hier in der community so verdammt oft von dieser "sozialen Prägung" der Sucht gelesen, dass es mir richtig Wut macht...
Auch meine Mutter, Kettenraucherin, hat mir das vorgemacht, was sie mir nicht verbot.
Ich habe 12 Jahre lang, nachdem mir die Diagnose COPD um die Ohren gehauen wurde, mit der wohlmeinenden Empfehlung meines Arztes: "Sie sollten weniger rauchen," weitergeraucht. Aus Stadium I wurde Stadium II und schließlich Stadium III. Dann, erst dann konnte ich aufhören, bis jetzt. Inzwischen lebe ich im Stadium II, womit es sich, trotz vieler Einschränkungen gut leben lässt.
COPD verläuft langsam, schleichend. Eskaliert mitunter und mündet in der Exazerbation, der akuten Entzüngung der Bronchien, bzw. Lungen. Massive Sauerstoff-Unterversorgung ist die -mitunter lebensbedrohliche - Folge, ein Fall für den Notarzt. Sofort! Auch ich 'durfte' bereits des Nachts in rotem Auto mit blauem Drehlicht fahren. Schön ist anders.
Nachdem ich rauchfrei wurde, konnte ich mich durch regelmäßige sportliche Aktivität -im Rahmen meiner Möglichkeiten- am eigenen Kragen aus dem Sumpf ziehen, den fatalen Teufelskreis eines COPD'lers durchbrechen:
Wer COPD hat, kriegt schnell Atemnot bei Belastung.
Wer Atemnot hat, vermeidet körperliche Anstrengungen.
Wer Anstrengungen bei COPD vermeidet, ist weniger belastbar.
Wer wenig belastbar ist, gerät noch schneller in Atemnot.
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Meine Lebensversicherung ist der Rauchverzicht. Wer trotz der Diagnose COPD weiterraucht verkürzt sein Leben um viele Jahre und steuert auf einen langsamen, qualvollen Erstickungstod zu. Ich schreibe diesen Satz aufgrund eigener durchlebter Erstickungsanfälle, von Todesangst begleitet. Diese Erlebnisse liegen allerdings in den letzten Wochen meiner Raucherkarriere.
Alles Gute für dich, Agalfija
dein Meikel