Zur Belohnung Blumenwiesen

Der Geruch von Zigaretten war die ersten zwei Jahre nach der letzten Zigarette kaum zu ertragen. Ganz oft habe ich davon geträumt zu rauchen und mich im Traum über mich selbst geärgert.

Hallo, es ist nun ungefähr sieben Jahre her, dass ich mich bei rauchfrei gemeldet habe. In den ersten zwei Jahren habe ich zwei ernsthafte Aufhörversuche unternommen, die aber leider scheiterten. Beim dritten Mal hat es endlich dauerhaft funktioniert. Nun musste ich heute morgen feststellen, dass ich tatsächlich ganze fünf Jahre Nichtraucher bin und möchte einfach kurz allen Aufhörwilligen ein wenig Mut machen.

Ja, der Anfang ist schwer. Mir haben Nikotinkaugummis helfen können. Aber nach den ersten zwei Monaten geht alles ganz wunderbar. Vor allem die Geruchswahrnehmung ist unglaublich intensiv. Leider gilt das auch für den eigenen Körpergeruch, den man all die Raucherjahre nie wahrgenommen hat. Aber Geld für ein gutes Parfum hat man schnell zusammen aus dem Zigarettensparschwein :-).

Die Haut wird rosiger und die Puste geht einem weder beim Treppensteigen noch beim Joggen aus. Und irgendwann traut man sich dann auch wieder, einen Kaffee oder ein Bier zu trinken, ohne das Verlangen nach einer Zigarette zu spüren. Der Geruch von Zigaretten allerdings war die ersten zwei Jahre nach der letzten Zigarette kaum zu ertragen. Ganz oft habe ich davon geträumt, zu rauchen und mich im Traum über mich selbst geärgert.

Das passiert selbst nach vielen rauchfreien Jahren noch. Ansonsten gibt es ganz viele Schlüsselsituationen. Duftende Blumenwiesen, der intensive Duft eines moosigen Waldbodens etc. Und man nimmt die Situationen irgendwann gar nicht mehr bewusst wahr, die einen früher immer zur Zigarette haben greifen lassen: stressige Gespräche, Alkohol, Wartezeiten usw.

Irgendwann sitzt ein Raucher neben dir und es riecht zwar mies, aber ansonsten keinerlei Reaktion im Gehirn, kein Verlangen, einfach nichts. Klingt zwar unspektakulär, aber jeder Ex-Raucher wird nachvollziehen können, wieso das ein Grund ist, stolz auf sich zu sein.
Ich bin wirklich froh, damals den Entschluss gefasst zu haben, aufzuhören. Und ich wünsche allen, die es sich vornehmen, viele schöne Schlüsselmomente im neuen Nichtraucherdasein, die die Strapazen am Anfang ganz schnell vergessen lassen.

eingesendet von Astrid