1972, mit 14 Jahren, gehörte das Rauchen allerdings zum Erwachsenwerden. Irgendwie rauchten alle echten Männer, Zuhause, im Kino, in der Bahn, im Restaurant sowieso und die Werbung verheißte großartige Abenteuer. Mit zwei bis drei selbst gedrehten Zigaretten am Tag fing es an (man konnte damals aber auch kleine Zigarettenschachteln mit drei Stück Inhalt kaufen und ein Kiosk verkaufte die Kippen sogar einzeln!). Mit 16 durfte ich offiziell in der Öffentlichkeit rauchen und tat es auch; der Konsum stieg schnell auf 10 Zigaretten pro Tag, auf Feiern gerne auch mehr. Dabei blieb es viele Jahre und die ersten Selbstbeschränkungen kamen mit der Geburt meiner Kinder.
Die ersten gesetzlichen Einschränkungen erlebte ich in den USA (Kalifornien und Utah), es folgten Nichtraucherflüge und irgendwann die Rauchverbote und Ausnahmen, wie wir sie heute kennen.
1996 war ich für drei Monate rauchfrei, fing aber auf irgendeiner Party wieder an zu rauchen, hielt eisern daran fest bis zum 07.07.2014 und endlich, nach 42 Jahren, habe ich aufgehört zu rauchen! Schlimmer als die körperliche ist die psychische Abhängigkeit. Das Belohnungssystem im Gehirn und die vielen Zeremonien, die man sich in vielen Jahren des Rauchens schafft, funktionieren tadellos unterbewusst.
Bei mir war es also eine reine "Kopfsache" und bewusste Entscheidung aufzuhören - Ratio statt Fremdbestimmung.
Das Belohnungssystem und die vielen liebgewordenen Angewohnheiten müssen nun anderweitig bedient werden - das ist sicherlich individuell, aber es muss ganz sicher keine Schokolade o. ä. sein: Ich habe nicht einmal zugenommen!
* Sport hilft gewaltig, nicht nur durch die dazu gewonnene Fitness, sondern auch durch die Ausschüttung körpereigener Stoffe.
* Neue Zeremonien schaffen - die einfachsten Dinge helfen. Bei mir reicht es z.B. schon, wenn ich mir sage: "Super, früher musstest Du jetzt eine Rauchen und den guten Geschmack vom Essen/Trinken ... verderben, jetzt ich bin Nichtraucher!"
Nicht Rauchen ist Lebensqualität!
Eingesandt von Lucky
