Es hat mich schon gestört dass ich den Gestank nicht mehr aus der Wohnung raus brachte. Aber bevor ich auf das Rauchen in der Wohnung verzichtete, verzichtete ich lieber auf Besuch (weil ich mich so schämte) wegen dem Gestank. Außerdem war es immer sehr kalt weil ich ja andauernd lüften musste.
Nun ja , wie ein jeder begann ich dann vor circa zwei Jahren meine komplette Wohnung zu renovieren und als da alles so schön neu war und relativ frisch roch , wollte ich mir das nicht wieder vermiesen. Ich richtete einen gemütlichen Raucher Balkon her und ging zu meinem eigenen erstaunen vor die Tür um zu rauchen. So weit so gut.
Ich rauchte im Schnitt 27 Zigaretten , die von der ganz starken Sorte. Mal mehr, weniger eher seltener ;).
Vor 2 Monaten fuhr mein Bruder der auch schon sehr lange sehr stark raucht in ein Nichtraucher Seminar. Aus Jux und Tollerei dachte ich mir „Wenn es der tatsächlich schafft , dann schaff ich das aber auch.“ Das und nichts anderes war mein antrieb. Ich rauchte meine letzte Zigarette, las Bücher wie „Endlich Nichtraucher“ von Allen Carr oder „Nie wieder nur einen einzigen Zug“ (den Autor weiß ich leider nicht), ich schaute mir Bilder von Organen von Rauchern an.
All das hatte ich in meiner 24 Jährigen Raucher Karriere erfolgreich verdrängt. Immer mehr motivierte mich der Gedanke Nichtraucher zu werden , weil einfach zu viel Gründe dafür und keiner dagegen stand. Also lud ich mir eine Nichtraucher App herunter, die mir sehr sehr half.
Ich kann immer auf der Statistik sehen wie viel Zigaretten ich in welchem Zeitraum nicht geraucht habe , wie viel Geld und Zeit ich gespart habe , wie sich mein Körper wieder erholt und vieles mehr...
Der Entzug war heftig und zur Unterstützung wurden mir von meiner Apothekerin des Vertrauens 5 Nikotin Pflaster geschenkt. Drei habe ich verwendet, dann wurde ich stur und da jeder Experte rät ohne Hilfsmittel zu entziehen, tat ich das dann um nicht als Memme dazustehen. Würde ich es nochmal so machen?
Um ehrlich zu sein ~ ich glaube nicht. Ich würde mir Hilfe zugestehen und langsam runter dosieren. Die ersten 2 Wochen haben mein Bruder und ich UNUNTERBROCHEN an Zigaretten gedacht. Aber keiner wollte vor dem anderen den Schwächeren miemen und so blieben wir eisern, darauf wartend das einer von und wieder zu rauchen beginnt. Ich glaube DAS war unsere Erfolgsgeschichte.
Sich nicht vor dem anderen die Blöße geben und umfallen. Am Anfang zählt man nicht jeden Tag , aber wieder erwarten wurde es dann besser und die Gedanken an Zigaretten immer weniger.
Ach ja! Ganz wichtig! Ich (auch mein Bruder); wir haben sämtliche Rauch Utensilien verbannt. Ja, keine Zigaretten bunkern!
In schwachen Momenten werden sie geraucht. Das ist beinahe so sicher wie das Amen im Gebet. Also weg damit !!!! Tja, und nun bin ich bereits 45 Tage Nichtmehrraucher und denke auch nicht dran wieder damit anzufangen :) mit einem Teil des ersparten Geldes und der vielen neu gewonnenen zeit habe ich mich im Fitnesscenter angemeldet. Es macht mir Riesen Spaß und die neu gewonnene Energie muss ja sinnvoll eingesetzt werden; ), außerdem neige ich zu Übergewicht und jeder weiß das ein Rauchstopp nicht gerade schlanker macht. Es geht mir wahnsinnig gut.
Das einzige das ich anfangs neben dem krassen Entzug noch hatte, war extreme innere Unruhe. Ich konnte mich nicht mehr entspannen, aber auch das klappt wieder.
Bei Alkohol aufpassen! Das ist vielleicht anfangs zu vermeiden. Später dann riskiert man das nicht mehr. Ich weiß 45 Tage sind nicht viel aber für jemanden wie mich , die Ich bei einem 5-Stunden Flug schon Panik und Schweißausbrüche bekam weil ich ohne meine geliebte Zigarette sein musste....nun will ich sie gar nicht mehr.
Pfui. ...ich wünsche euch das ihr auch euren Weg findet :)
Viel Glück und Erfolg dabei.
Eure luna
