Ganz oder gar nicht!

Ich habe mit 16 das Rauchen angefangen. Wie die meisten war ich damals einfach 'so cool'. Über die Jahre hat mich das Rauchen wenig gestört. An der Uni habe ich auch einen Freundeskreis gefunden, der bis auf eine Kommilitonin nur aus Raucherinnen bestand.

Dass mich diese Angewohnheit einschränkt, habe ich nach durchfeierten Nächten gemerkt. Dem gegenüber stand aber, dass die Zigarette zum Bier/Wein so toll schmeckt. Nur ein paar Tage vor meinem Aufhören habe ich mit einem Freund genau darüber gesprochen, dass ich heute gar nicht versuche aufzuhören. Warum auch? Ich bin jung, gesund und genieße das Leben. Fürs aufhören ist später noch Zeit und außerdem ist Rauchen so schön gesellig.


Zu meinem Aufhören:
Das war Zufall! Ich habe tatsächlich zwei Tage in Folge meine Zigaretten auf dem Weg zur Uni zu Hause vergessen. Am ersten Tag dachte ich mir: Anstatt andere Leute anzuschnorren oder Geld für den Automaten wechseln zu gehen, versuche ich mal einen Tag lang nicht zu rauchen. Kann ja nicht schaden! Hat geklappt, auch wenn ich vertraute Situationen wie Kaffee trinken, Vorlesungspausen, warten auf den Bus als seeeeehr angespannte Situationen wahrgenommen habe. Das hat mir sehr gefehlt! Die Warte-Zigarette.
Nach dem ersten Tag ist es mir dann wirklich passiert, dass ich auch einen weiteren Tag die Schachtel zu Hause liegen lassen habe. Aufhören wollte ich gestern noch nicht. Nun aber nach zwei Tagen überlegte ich, ob ich das nicht als Start für einen Rauchfrei-Versuch nehmen soll. Wenns nicht klappt, ist es mir nicht so wichtig, schließlich ist es nur ein Versuch aus der Laune heraus. Rauchfrei sein war für mich zwar schon ein Ziel. Irgendwann.


Nun schaute ich mich hier auf der Homepage um und bestellte mir einen Rauchfrei-Starterkid. Ich studierte alles genau und hängte meinen Abreißkalender auf. DER war mein größter Freund! Jedes Mal wenn ich kurz vor dem Griff zur Zigarette stand, dachte ich daran, dass dann meine schöne Rauchfreie Zeit, und damit auch die "Wahrheit" über diesen Kalender nicht mehr besteht. Für mich stand fest: Wenn ich rückfällig werde, war ich NIE rauchfrei. Ganz oder gar nicht!
So habe ich es tatsächlich geschafft, ab den Tag an dem ich die Ziggis für die Uni vergessen habe rauchfrei zu bleiben. Meinen treuen Helfer, den 100-Tage Abreisskalender, habe ich nach den ersten 100 Tagen nocheinmal bestellt. Und auch diese habe ich durchgehalten.
Heute sind es 2 Jahre (19.03.2012) seit dem ich komplett, und rückfalllos rauchfrei bin. Geraucht habe ich 8 Jahre lang.

Meine Erfolgsrezepte:
- Unterstützung in der Familie+Freundeskreis suchen
- Informieren!! Über Programme, Möglichkeiten wie rauchfrei-info.de
- Die Gründe zum Aufhören stets vor Augen führen
- Neue Aktivitäten suchen, die vom Rauchen ablenken

Viel Erfolg euch allen!!

eingesandt von Jessica