Dank der Pharmaindustrie die immer wirksamere Medikamente auf den Markt brachte und der Zigarettenindustrie, die stetig an der Verträglichkeit der Zigaretten herumschraubte (vermutlich um Jugendlichen unkompliziert den Einstieg in die Sucht zu ermöglichen) war die Inhalation von Zigarettenrauch kein Problem.
Wie viele andere Raucher, habe ich im Laufe der Zeit mehrere Aufhörversuche hinter mir. Alle Literatur, Spritzen, Pflaster und Kaugummis hatten keinen langfristigen Erfolg. Und so paffte ich munter weiter. Später als ich dann ein Kind hatte und dieses mich irgendwann immer öfter fragte warum ich eigentlich rauche und mir unverblümt und vorwurfsvoll sagte: Mama Du stinkst!, rauchte ich immer öfters mit ungeheurem schlechten Gewissen. Weiß man doch ganz genau das man sich nichts Gutes tut. Aber ich habe ja immer "gern" geraucht. Warum also aufhören und sich selbst seinen "Genuss" verbieten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Insgeheim hatte ich auch einen riesenbammel nicht mehr zu rauchen. Ich und ohne Kippen? Undenkbar. Wie soll mein Leben ohne Zigaretten nur weitergehen? Das ist ja nur ein halbes Leben... Und was ist wenn ich Fett werde, nur weil ich nicht mehr rauche? Nee, nee rauche ich mal schön weiter.
Ich sagte mir dann immer: Jeder hat seinen Zeitpunkt wo es im relativ leicht fällt aufzuhören. Jetzt ist nicht mein Zeitpunkt. Aber meine Zeit kommt und dann schaffe ich es!
Letztes Jahr war es dann soweit. Plötzlich war er da: Mein Zeitpunkt.
Ich plante eine kleine Fahrradtour mit meiner Familie. Nach rund 2 Kilometer auf dem Rad hatte ich plötzlich keine Puste mehr. Ich brach die Radtour ab und wir gingen in eine Straußwirtschaft die ganz in der Nähe war. 10 Minuten später sitze ich da mit der Kippe in der Hand. In dem Moment dachte ich: Bist Du total bescheuert? Was machst Du da? Warum tust Du dir den Dreck an? Hattest eben keine Puste mehr auf dem Rad und jetzt sitzt du da und qualmst!
Danach war jeder Tag den ich dann weiter geraucht habe war eine Qual. Bei jeder der folgenden Zigaretten fragte ich mich warum ich eingentlich rauche. Ich wollte das nicht mehr. Ich wollte nicht mehr das die Zigarette meinen Tagesablauf diktiert. Wollte nicht mehr nach Rauch stinken, nicht mehr nach dem Essen in die Kälte gehen müssen um zu rauchen usw. Alles an einem stinkt nach Nikotin.
Ca. 1 Woche nach der Radtour hatte ich einen Termin zur Hypnose. Ich bin mit wenig Erwartung dort hin gegangen. Sind doch schon so viele Aufhörversuche gescheitert. Nach der Sitzung dachte ich nur: So jetzt heim, schön ab gemütlich auf die Terasse und erstmal eine qualmen. Ich komme heim, sehe die Zigaretten liegen und denke: ach nee, keine Lust jetzt eine zu rauchen...
Ich wollte auch nicht mehr rauchen und war ganz versessen drauf den Status eines Nichtrauchers zu erreichen. Für mich bedeutete dies: Ein Nichtraucher wird nicht nervös weil er nicht rauchen kann. Er hat keinen Leistungsabfall weil der Nikotinpegel fällt. Er muss sich nicht jede Stunde eine Zigarette anstecken um seine Sucht zu befriedigen und "normal" zu funktionieren.
Natürlich waren die ersten Monate trotz Hypnose kein Zuckerschlecken. Ich habe alle Sorgen und Nöte eines angehenden Nichtrauchers durchlebt. Aber in meinem Kopf hatte es nach der Fahrradtour *klick* gemacht und die Hypnose ist war eher unterstützend anzusehen.
Ich kann jedem angehenden Nichtraucher nur mit auf den Weg geben: Haltet durch. Mir hat diese Seite unwahrscheinlich gut in schweren Tagen weitergeholfen. Zu lesen wie es anderen geht und festzustellen, dass jeder mit ähnlichen Nöten kämpft die das Aufhören mit sich bringt, hat mir sehr weitergeholfen durchzuhalten.
Übrigens: Ich habe kein einziges Gramm zugenommen. Zeitgleich mit dem Rauchstopp habe ich meine Ernährung umgestellt und darauf geachtet wie oft und was ich esse. Mittlerweile interessieren mich Zigaretten nicht mehr. Meine Gesundheit dankt es mir. Ich habe seit dem Rauchstopp keinen Asthmaanfall gehabt und seitdem keine Medikamente mehr benötigt. Ich genieße meine neue Freiheit in vollen Zügen und kann nur jedem jedem Aufhörwilligem mit auf den Weg geben: Nutzt Euren Zeitpunkt und haltet durch. Es lohnt sich und das Leben ist 1000 mal schöner und leichter ohne Kippen!
eingesandt von SusiSonnenschein