Einen anderen Weg einschlagen

Nach 50 Jahren mit Rauch stand ich jetzt vor der Frage, ob ich einen ähnlichen Leidensweg gehen will, wie mein Nachbar. Meine Antwort darauf war ein klares NEIN! Mein jetziger Anlauf, Nichtraucher zu werden, ist nicht mein erster, aber definitiv mein letzter.

Der Anlass, mit dem lang gehegten Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, Ernst zu machen, war das lange und qualvolle Sterben unseres Nachbarn. Er war 10 Jahre älter als ich und hatte, als meine Frau und ich vor 9 Jahren in unsere jetzige Wohnung einzogen, schon die gleichen Symptome, die sich bei mir in den letzten Jahren ebenfalls begannen einzustellen: Kurzatmigkeit, Raucherhusten, Durchblutungsstörungen in den Beinen mit Taubheitsgefühl, "Schaufensterkrankheit".

Nach 50 Jahren mit Rauch stand ich jetzt vor der Frage, ob ich einen ähnlichen Leidensweg gehen will, wie mein Nachbar. Meine Antwort darauf war ein klares NEIN! Mein jetziger Anlauf, Nichtraucher zu werden, ist nicht mein erster, aber definitiv mein letzter. Noch nie vorher war mir wirklich klar - so wie jetzt nach dem Tod meines Nachbarn -, dass das Rauchen mich umbringt. Vorher war es eher eine Kopfsache: ja, es ist nicht gut - ja, ich könnte krank werden - ja, ich sollte besser aufhören.

Der erste Anlauf hielt 6 Monate. Ich dachte, ich wäre über den Berg und könnte Genussraucher werden, wie meine Mutter. Sie raucht 4 - 6 Zigaretten im Jahr, z.B. nach geselligen Essen. Fand ich attraktiv - ich dachte, das könnte ich auch; konnte ich nicht. In der Folge hatte meine Sucht mich noch mehr in den Krallen, als vorher. Zwei weitere Anläufe aufzuhören, scheiterten nach wenigen Tagen. Jetzt bin ich 6 Wochen rauchfrei, weiß, dass ich KEINE Ausnahmen machen darf und denke an meine Beine, wenn ich zwischendurch Schmacht bekomme.
Gegen die Durchblutungsstörungen werden Gefäßchirurgen im Juli etwas unternehmen, ich fahre Rad, um mich fit zu halten und meiner Atmung geht es schon jetzt spürbar besser.
Ich habe einfach noch zu viel vor und zu viel Spaß am Leben, um in 10 Jahren den Deckel hinter mir zu zumachen.

Eingesednet von Speichen-Alex