Die unendliche Geschichte

Im Alter von 63 Jahren war ich mit Frau und Bekannten im Winter 2016 für 2 Wochen auf Fuerteventura im Urlaub. Als bekennender Zigarillo-Raucher hatte ich vor, so meinen Lebensabend stilvoll anzugehen. Am 2ten Tag bekam ich eine heftige Sommergrippe.

Aus der Apotheke das richtige Mittel geholt und in der darauf folgenden Nacht
überfielen mich Hustenatacken, sodaß ich mein nahes Ende wähnte. Das Ganze
wiederholte sich, solange die Pillen reichten. Jede Nacht bis ans Ende meiner Kraft
gehustet und ausgespuckt,- während meine Frau himmlisch schlief. Natürlich hatte ich Jetzt 8 Tage auch nicht geraucht,- ich war ja schon froh, überlebt zu haben.- Auch machte keiner einer Bekannten und schon gar nicht meine Frau Bemerkungen, dass ich nicht mehr rauchte, aber rumjammern wollte ich auch nicht.

14 Tage Urlaub gingen vorbei, meine Zigarillos, extra aus Deutschland mitgenommen, traten ungeöffnet Ihre Rückreise an. Zu Hause angekommen wurde am nächsten Tag gleich mal probiert, ob die Zigarillos noch schmecken und so wurden im Laufe von 14 Tagen wieder 2 Packungen á 20 Stck mit schlechten Gewissen "genossen".

Ich war zum Wochenende auf dem Weg zu meiner Firma in Litauen, nachmittags war ich noch als Zwischwenstation auf der Botsmesse in Warschau,- und dann abends im Hotel noch die Allerletzte durchgezogen, ich mochte mich überhaupt nicht mehr leiden, da meine Inkonsequenz nicht mehr zu überbieten war.

Es war dann allerdings auch die Letzte. 3 Monate ging ich durch die Hölle, als wenn alle Untaten meines Lebens zeitnah gesühnt werden sollten. Meine Arbeitsmoral war dermaßen uneffektiv, dass, wäre ich mein Angestellter gewesen, nach 1 ner Woche zum Teufel geschickt hätte. Aber ich war ja tolerant mir gegenüber.

Heute 8 Monate später kann ich vieles selbst nicht mehr glauben. Völlig Grün, auch meine immer-rauchende Frau hat erstmals ihren Mann als Vorbild gesehen - oder sie glaubte : was der kann, kann ich ...

eingesandt von Paul Heinz