mens insana in corpore...

Verfasst am: 28.10.2018, 09:14
nomorespirit
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Liebe Tanja, Dein lustiger Vogel will ich nicht sein; höchstens ein zerfledderter Unglücksrabe am Rande (seiner) Müllkippe.
Und: Heja! Son, sieh her: Ich hab mir auf meinem Kippenkonto bereits 5,12€ erarbeitet. Das reicht für'n Päckchen Tabak- das sind zwei Tage länger ?leben? Ein(er hat )verstanden, wir spielen hier ein bisschen 'Guter Cop und Böser Cop'. Und entwicklungsbedingt habe ich wohl eine Affinität zu dominanten Damen; Hau rein, ich kann's vertragen (wollen müssen).
Doch legen wir jetzt den zweiten (Schleich-)Gang ein, die Ouverture ist beendet. Lassen wir das Geplänkel; den Spaß bei aller Tragik will ich jedoch nicht missen. (Sarg-)Nägel mit Köppe! Mit Sarkasmus komme ich da kaum weiter, auch wenn er sich für meine psychische Gesundheit als ausgesprochen zuträglich erwiesen hat.

Ich habe ein ernsthaftes Problem; vielleicht das sogar entscheidenste in meinem ganzen bisherigen und für mein zukünftiges Leben.
Ich bin froh, dass ich dies nicht nur erkannt, sondern auch als solches angenommen habe. So intensiv habe ich mich bisher noch nie mit dem Thema Rauchen auseinandergesetzt.

Doch zuvor noch ein kleines Intermezzo; so ganz lass ich Euch Eure Feier der Eigenverantwortlichkeit nicht durchgehen:
Seit ca. 17 Jahren bin ich diagnostiziert Bipolar (sic!). Auf Wiki steht hierzu vermutlich nicht, dass diese Erkrankung mit einer erhöhten Sterblichkeit und Komorbidität verbunden ist. D.h. Betroffene neigen dazu, aufgrund ihrer psychischen Labilität (ob nun depressiv, manisch oder dazwischen) markant erhöht (gesundheitliche) Risiken einzugehen, die zu einer erheblichen Verkürzung ihrer Lebenserwartung führen.
Ich bin seit längerem relativ stabil, nicht unerheblich verschuldet von einer weiteren netten kleinen Droge, die der Mensch in seiner Gott-&Hilflosigkeit aus dem Ärmel seines Hexenmeisters gezaubert hat: Lithium. Ich nehm es ununterbrochen täglich seit meiner ersten Diagnose und mindestens vierteljährlich kontrolliert mein Doc den Erhaltungsspiegel im Blut. Bei Bedarf wird dieser erhöht oder es werden ggf. Zusatzmedikamente eingesetzt.
Und nun die entscheidende Frage:
Warum zur Hölle warum kommt den keiner von diesen Säcken auf den Trichter, Nikotinsucht als psychische (substanzinduzierte) Erkrankung einzustufen und dementsprechend zu behandeln? Dopaminrezeptoren. Pah. Alles alte Hüte. Da kann sich doch kein Neurobiologe von verschrecken lassen, oder? Da gäb's doch was von [Markenname wurde vom rauchfrei-team entfernt]. Wenn, ja wenn.
Und warum? Warum, warum, warum stehen wir nicht auf und wehren uns gegen diesen ungeheueren Totalbetrug an der Gesundheit der gesamten Menschheit? Weil wir nur schnell mal eben noch vorher eine Rauchen müssen?
Wer gründet ne Nichtraucherpartei? Die für das Recht auf ein unversehrtes, freies Leben AUCH und GERADE der Raucher eintritt?
Ich nennte sie fNEP - für Nichtraucher, Erstraucher und Protestraucher.
Lieber Gott, bitte lass wieder Sarkasmus regnen. Ich ertrag das sonst echt nicht.

Ich bin verzweifelt. Und warte auf die erste Gelbe Karte in diesem Spiel.
So long.

Verfasst am: 28.10.2018, 09:57
VenezianischerKarneval
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Lieber Roland
bitte nicht verzweifeln: hast du denn schon einen konkreten Plan, wie du dich von der Sucht befreien willst?
Und hilfreich wäre auch für uns, zu erfahren, wie wir dich unterstützen können, was du als Hilfe hier vom Forum für dich empfinden würdest?
Einen schönen Sonntag wünscht dir Claudia, lass von dir hören!

Verfasst am: 29.10.2018, 05:23
feenzauber
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wunderschönen guten Morgen

Zitiert von:
Winkt bitte weiter! Ich find das echt ganz toll hier. Und das mit dem Koffer erklärst Du mir auch bitte bei Gelegenheit nochmal. Aber nix überstürzen. Vielleicht komm ich ja auch von selbst drauf!


Wir alle helfen Dir gerne. Wir winken Dir auch gerne die ganze Zeit zu ;)
Aber wie Claudia schon sagte/fragte, wie können wir Dir denn helfen?

Für viele war es hilfreich zu analysieren, welche Zigarette man wann raucht.
Vielleicht fällt Dir dann eine Gegenmaßnahme ein. Einen anderen Weg nehmen oder Pfefferminzbonbon immer in der Tasche haben usw.
Ist das vielleicht was für Dich?

Nun wünsche ich Dir einen guten Start in die neue Woche

GGLG Manu

Verfasst am: 29.10.2018, 22:41
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Roland,

gerne winke auch ich dir mal zu, von meinem Erfahrungs- und Rauchstopppunkt aus.

Zuallererst: deine Not und deine Verzweiflung meine ich deutlich herauszuhören. Bei mir war auch die Not groß, die Verzweiflung riesig, weil mir meine Raucherei so gestunken hat wortwörtlich und weil ich wegen des Raucherhustens Angst vor einem vorzeitigen Tod hatte.

Meine Rettung: die Menschen hier im Forum und das Starterpaket mit der strukturierten Programmbroschüre zum Durcharbeiten und dem humorigen Kalender für die ersten 100 Tage. Das bzg - Programm arbeitet sehr stark nach verhaltenstherapeutischen Grundsätzen. Mir hat das zum Erfolg verholfen. Du fragtest ja, wie du dein Verhalten ändern kannst - da wird es beschrieben, also die Grundprinzipien. Denn meiner Erfahrung nach gibt es so viele Aufhörwege wie Rauchaussteiger. Niemand hier kann sagen, was zu dir passt, das kannst nur du mit viel Eigenarbeit selber herausfinden. Und es lohnt sich! Ich habe diesen Satz damals den alten HAsen geglaubt, genau so wie den Satz: es wird besser, halt aus.

Es gibt auch noch andere Richtungen: Medikamente, Hypnose, Gruppenkurse im Real Life, Nikotinersatzpräparate, gerade bei starker Abhängigkeit. Du kannst dich also auch darüber informieren. Zu deinen Gedanken, die vielen Tipps hier seien dir zu ...: in den Selbsthilfegruppen des 12-Schritte-Programms gibt es den Satz: Das Programm (die Gruppe, die Tipps...) sind nicht für diejenigen da sie bräuchten, sondern nur für diejenigen, die sie wollen. Es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten. Wie zum Beispiel die von vielen Krankenkassen bezuschussten Rauchfrei-werd-Kursen. Du kannst auf der Startseite unten in der Mitte dich informieren über Angebote zu Kursen, nach Postleitzahl suchbar. Vielleicht ist da etwas für dich dabei?

Zum Schluss dieser Wink hier: ich habe auch seit JAhrzehnten u.a. die Diagnose Bipolar, weiß also, wovon du sprichst. Wie wäre es, wenn du deinen Psychiater zum Thema Rauchstopp mit ins Boot holst? Wir sind hier alle medizinische Laien.

Und noch eine Einladung: träum mal davon, wenn du magst, wie du dich und dein Leben siehst und fühlst, wenn du den Entzug hinter dir hast, es dir ganz leicht fällt, auf Dauer rauchfrei zu leben und du all das Geld und die körperlich-geistig-seelische Energie für ganz andere Lebensdinge einsetzen kannst? Wie fühlst du dich da?

Also mir geht es sehr viel besser als noch zu Rauchzeiten, auch wenn selbstverständlich mir die altersbedingten Malaisen und Lebensunbillen auch nicht erspart bleiben.

Roland, es wäre schade um dich und dein Leben.

VG Andrea

Verfasst am: 30.10.2018, 03:37
Nomade
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Hallo Roland,

ja - Deine Kritik an den gesellschaftlichen, das Rauchen eher befördernden, als verhindernden Zuständen (natürlich - es geht schließlich um viel Geld für 1. die Tabakindustrie, 2. das staatlichen Steuersäckel und 3. die medizinische Industrie.... die Nummer heißt schlicht Kapitalismus) ist uneingeschränkt berechtigt.... das ändert aber nix daran, daß Du für Dich ganz allein aufhören willst und wenn Du das wirklich willst, auch ohne Hilfe der Gesellschaft mußt.... (....obwohl, so als Alibi bieten die Krankenkassen Kurse an - die Dir aber bestimmt nicht entsprechen....: )

Da kannst Du provozieren, räsonieren, phlilosophieren, debattieren, soviel Du willst, besondere Lebensumstände zitieren (apropos zitieren - es heißt "mens sana in corpore..." :wink, angebotene Hilfsmittel abqualifizieren, Hinweise mit der Begründung Deiner Einzigartigkeit ignorieren - es ändert nichts an der schlichten Tatsache, daß wohl keine Pille entwickelt werden wird, die einem Zack-Bum die Nikotinsucht nimmt, welche man sich Zack-Bum vor meist vielen Jahren zugelegt hat.

Wenn Du tatsächlich bereit sein wirst, Dich Deiner Verantwortung für Dich (und vielleicht noch für Dein Kind, das durch Dein "Vorbild" vermutlich auch einst testen will, was da dran ist - wie Du bei Deinem Onkel - und deine Frau - die Dich sonst möglicherweise mal pflegen müssen, viel zu früh verlieren....) ohne wenn und aber und tausend und eine Ausrede, Begründung etc., warum es ja doch alles gerade bei Dir nicht geht, zu stellen, klappt es auch.

Dafür wünsche ich Dir schon jetzt den unbedingten Willen und Erfolg.
Nomade

Verfasst am: 30.10.2018, 05:42
nomorespirit
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es wird.
Ihr seid wirklich alle prima!
Etwas zu wissen, und etwas | : immer wieder : | gesagt zu bekommen,
speziell, wenn sich derart viel BETON im Schädel angesammelt hat, sind zwei verschiedene Dinge.
Und ob dies Menschen versuchen, die mir nahe stehen, die mich gut kennen und Rücksicht auf meine kleine Extravaganzen nehmen,
oder solche, die mir völlig fremd sind und nur aufgrund dieses gemeinsamen Problems/ Ziels Kompetenz (und Leidenschaft) für mein eigenes zeigen und Anteil nehmen,
ist offenbar auch noch mal ne ganz andere Nummer.
(Rolands Weltneueste Erkenntnis Nr.2, RWE#1 hab ich weggelassen, war mir zu peinlich)
Insofern jetzt ein kleines in-mich-gehen.
Fortsetzung folgt!

Verfasst am: 30.10.2018, 08:28
Lucy2108
Lucy2108
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Guten Morgen Roland,

Deine Verzweiflung ist spürbar.
Aber auch deine Hoffnung.

Es hilft schon,etwas immer wieder gesagt zu bekommen,denk ich. Und es sich selbst immer wieder zu sagen.

Ich kenn mich nicht aus mit deiner Erkrankung,...

Aber ich kenn mich gezwungenermaßen aus mit einer anderen Krankheit, und manchmal hilft nur Sarkasmus, wenn nichts anderes hilft,um Dinge aus-zu-halten. Gerade wenn die Medizin nicht mitspielt. Wenn du nach auswegen suchst,wo keine sind.
Meine Wut richtet sich an die Pharmaindustrie, die andere Mittel und Wege klein redet... aber das ist ein anderes Thema.

Neben Sarkasmus gibt's noch einen anderen Pol, der immer und gegen alles hilft. Der vieles aus-halten lässt.
Lass es kitschig klingen, aber Liebe hilft.
Und dabei ist es völlig egal, ob es deine Liebe zu deiner Familie, deinem Partner,deinen Eltern, Kindern, haustieren, zu Gott, oder was weiß ich wem ist.
Die Liebe in dieser Gemeinschaft, vielleicht auch die Liebe zu einem selbst, die manchmal verschüttet ist, tief vergraben unter irgendwelchen Lasten.
Seit 4 Wochen finde ich sie jeden Tag mehr von ihr.
Ich bin es mir mehr und mehr wert, mich nicht mehr selbst zu vergiften.

Sei stark, Roland und mutig und gib nicht auf!
Alles gute für dich.

Liebe Grüße von Lucy

Verfasst am: 03.11.2018, 03:39
nomorespirit
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Sie haben seit 0 Tagen keine Zigarette mehr geraucht.
Sie haben bisher 182 Zigaretten geraucht.
Sie haben bisher bereits 8,96 € gespart.

der blöde stein will nicht rollen.
schwierig auch, wenn man versucht, nen teerklumpen zu treten.
ich gönn mir ne raucherpause.
fühl mich leer. ne erkältung hab ich jetzt auch noch erwischt.
der olle allen carr is ooch zäh wie bitumen. selbstgerecht, hochmütig und langweilig. die seiten mit paste und copy wiederholungen gefüllt. gibt's den spitzer auch als papier? [Name wurde vom rauchfrei-team entfernt] [Markenname wurde vom rauchfrei-team entfernt] oder doch was von [Markenname wurde vom rauchfrei-team entfernt]?
wo sind die jaja-schwestern? tritt mir doch mal jemand so richtig in den a....

nein, ich bin noch nicht am verzweifeln, fühle mich in bester gesellschaft:
Auf einer geteerten Straße kann man den richtigen Weg nicht finden. (Bob Marley)

roland

Verfasst am: 03.11.2018, 10:46
kumulus
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Guten Morgen Roland,
den wünsche ich Dir von Herzen, wenngleich ich durchaus realisiert habe, dass es für Dich kein solcher ist.
Die Gedanken sind frei, 3 Wünsche im Märchen auch :-)
Du wünscht Dir also rauchfrei zu sein ohne Leid. Lauter funktionierende Strategien ohne sie alle mühselig ausprobieren zu müssen, eine Vernunft, die über die Sucht gesiegt hat ohne Widerworte.
Wenn Du lange genug wartest tritt das vielleicht ein?! Wer weiß?!

Wann fängst Du an aufzuhören? Hast Du eine Idee?
Womit könntest Du die Suchtanfälle abfangen? Rauchen durch den Strohhalm, David Bowie, Nikotinpflastern, Rolling Stones, einen Partie Backgammon mit Deiner Tochter, Pink Floyd, ein Spaziergang, Police, die Morgenluft genießen, Beatles, einen Schluck Wasser trinken?!
Schreib Dir selbst Aufgabenzettel wenn Allen Carr Dich nicht anspricht. Beschäftige Dich ein bisschen mit Neuropsychologie. Amüsier Dich selbst, Versuch Dich zu überraschen und Dich selbst in den Hintern zu treten, Du weißt am besten wo es wehtut.

Es macht Sinn, sich sehr gut vorzubereiten.
Für die meisten Menschen hier macht es außerdem Sinn, sich in den verschiedenen Threats zu „besuchen“, zu bestärken, Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen sich zu aufzufangen. Das lenkt nicht nur ab.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es ein Perpetuum Mobile nicht gibt. Vielleicht widerspricht mir Major Tom, aber es sei ihm verziehen im Drogenrausch.
Will ich etwas bewegen liegt der erste Schritt in einer Bewegung von mir.

Wenn Dir diese Sinnhaftigkeit entgeht, abgeht, sie Dich langweilt, dann gibt es auch Kurse (durch die Krankenkasse gesponsert), Hypnosetherapie und zig andere Möglichkeiten sich dem Nichtrauchen zu nähern.

Ich wünsch´Dir also weiter einen guten Tag Roland und bin gespannt, auf welchen Zug Du aufspringst.
Alles Gute,
Tanja

Verfasst am: 04.11.2018, 05:37
nomorespirit
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Oh, Wölkchen mein, wie freu ich mich/ dass Du noch einmal Schatten wirfst/ auf meinen glutverbrannten Boden/
Auch wenn der eis'ge Wind aus Dich/ mir mächtig schrumpft die H[explizite Sprache wurde von der Selbstredaktion entfernt]Du verstehst mich. nicht. willst nicht kannst nicht darfst nicht.
Oder doch, aber.
Ich sammele alles, sauge auf wie ein Schwamm. Kein Wort, das hier geschrieben wird, soll verloren gehen (Dank Deiner mächtigen Serverdatenbank, oh großer Deep Thought der BZgA).
Allein der Wille will sich wohl weiter winden. Zeit? schinden.
Sich nicht binden, an ein Versprechen, dass er sich selber geben soll.
Wir kriegen ihn klein, verlasst euch drauf. Und dann darf er neu wachsen, mit neuen Blüten.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.