Ich will aber kann nicht :-(

Verfasst am: 15.07.2020, 07:36
BD
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Hallo Jirschi, du hast die ersten beiden Tage gut gepackt und genauso machst du auch die nächsten Tage weiter.
Denk nicht so weit im Voraus. Tag für Tag und wenn’s hart kommt auch mal Stunde fur Stunde.
Und warum sollst ausgerechnet du das nicht schaffen???
Ich hab jetzt 2 1/2 Wochen um und es waren ein paar harte Tage dabei, aber guck: ich lebe noch und es geht mir besser...noch nicht gut aber eben besser und selbst wenn es noch den einen oder anderen Hänger gibt, mit jedem Tag wird’s besser.
Ich merke z.B. jetzt schon, dass sich meine Lunge erholt, ich muss morgens nicht mehr husten und das ist doch schon ne Menge
Schreib dir alles von der Seele, das hilft (auf jeden Fall besser als Rauchen) und lies vielleicht noch von Joel Spitzer „nie wieder einen einzigen Zug“.
LG
Bärbel

Verfasst am: 15.07.2020, 08:14
Jirschi
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Hallo BD,

danke für die Ermutigung. Das Buch hab ich gestern schon gelesen :-) War sehr interessant. Wie ich schon geschrieben hab:
Vernunftmäßig spricht NICHTS für das Rauchen, aber mein Hirn sagt mir was Anderes; ihr kennt das sicher. Komme mir oft vor als würde ich unter Schizophrenie leiden...

Es ist schon verrückt was das Gehirn einem hier alles vorspielen kann... man leidet körperlich null (oder fast null) und mental hat man die härtesten Kämpfe... diese sch**** Sucht...

Verfasst am: 15.07.2020, 09:28
ehem-rauchfrei-lotsin-inez
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Moin Jirschi,
du kannst!! Wenn ich das konnte, kannst du das auch.
Was hat sich bei mir verbessert? Körperlich gar nicht so viel - aber im Kopf sehr viel und das war und ist für mich das Entscheidende - das Hirn ist nicht mehr vernebelt. Vorher: mir gehts schlecht: rauchen / habe was tolles erlebt: rauchen / warte auf irgendwas: rauchen usw. Ich denke, du kennst das und nun setze ich mich mehr mit mir auseinander, der "Strohhalm" ist weg, mir tut das gut.
Gehustet habe ich in den ersten Wochen ohne Tabak mehr als zu der Zeit, als ich noch geraucht habe, völlig schräg-
Ich bin in den ersten Tagen immer wieder raus geflüchtet, Schuhe an und um den Pudding gelaufen, aufs Rad, raus an die Luft Bewegung, das hat mir sehr geholfen.
Mir scheint deine Angst vor dem Aufhören momentan sehr groß, als wenn du meinst, du würdest etwas verlieren. Im Grunde verlierst du nichts, du gewinnst unglaublich viel, es ist "nur" die Sucht, die dir einreden will - du kannst das nicht, zeige ihr die Faust!
Weißt du was mir gut geholfen hat? Ich habe die Hotline angerufen und ihr von meiner Angst aufzuhören erzählt, es war ein gutes Gespräch und nicht das Letzte. Wir hatten ausgemacht, dass ich wöchentlich einen begleitenden Anruf bekomme, mir tat das gut, vielleicht wäre das auch etwas für dich?
Hier die Telefonnummer:

Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung

Freue dich auf Montag, es ist ein guter Entschluss.
Viele Grüße
Inez

Verfasst am: 15.07.2020, 09:28
BD
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Mir hat am Anfang jemand gesagt „wenn du wieder rückfällig wirst, wirst du kein glücklicher Raucher mehr sein können“.
„So ein Unsinn“ gab ich gedacht.
Und dann ist es passiert-die erste Zigarette nach fast 6- monatiger Abstinenz und sie hat geschmeckt und ich war glücklich und die nächsten haben auch geschmeckt und ich war immer noch glücklich.
Und nach etwa 10 Zigaretten hab ich gemerkt, dass ich das überhaupt nicht mehr will und mit glücklichen Raucher war’s auf einen Schlag vorbei und zusätzlich hatte ich jetzt den ganzen Entzug nochmal vor mir - ich Idiot!!!
Ich hatte eine Nachbarin, die wirklich elendig an COPD gestorben ist und ich bin voriges Jahr Oma geworden. Die Vorstellung, dass mein Enkelkind irgendwann sagt: „Oma du stinkst“ ist so abschreckend, dass ich mich in kritischen Situationen immer versuche, daran zu erinnern.
Bisher hat’s geholfen.
LG
Bärbel

Verfasst am: 15.07.2020, 09:44
Jirschi
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Hallo Nochmal!

Inez, ich glaub mit der Angst hast du Recht.
Wie ich ja schon geschrieben habe kenne ich gar kein Leben ohne Rauchen und kann mir das noch nicht vorstellen.
Ich glaube das ist mein größtes Hindernis an der ganzen Sache :-/
Auf der anderen Seite kann ich es gar nicht mehr abwarten bis endlich Montag ist und ich überlege den Tag vorzuziehen.. oh man, sch*** Sucht

Verfasst am: 15.07.2020, 09:57
Bolando
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Hallo Jirschi,
bist du ein Mann oder bist du eine Maus? 'Es kommt darauf an, dass du willst' hat Paul dir schon treffend geschrieben. Und dann entscheidest du was du tun wirst. Und es wird dich nicht abhalten, dass deine Frau sich im Moment anders entschieden hat. Und es wird dich nicht abhalten, dass es für eine gewisse Zeit schwierig werden könnte. Eine Priese Optimismus und eine Priese Selbstvertrauen musst du eben dazugeben. Oder willst du dich etwa vor Schwierigkeiten verkriechen die vielleicht auftauchen können. Auch dann, wenn die auftauchen, kannst du Hilfe finden. Aber erst musst du den Anfang wagen. Vertrau auf dich selbst.
Viele Grüße von Bolando

Verfasst am: 15.07.2020, 16:23
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 16.07.2020, 07:02
Jirschi
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Guten Morgen,

lieber Paul, es erschreckt mich was du schreibst. Mir kommt es vor als könntest du meine Gedanken lesen :-D
Mit den negativen Erfahrungsberichten hast du Recht - die ohne Probleme müssen sich ja gar nicht erst irgendwo anmelden und es schildern weil sie da auf Hilfe hoffen. Und sorry für den Ausdruck "Horror-Storries" - ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringen dass jemand übertreibt, ganz und gar nicht. War unglücklich ausgedrückt.

Und Danke für deine persönliche Erfahrung - genau sowas wollte ich lesen :-)
Du hast mir wirklich sehr weitergeholfen.

Bolando, auch an dich danke für deine klaren Worte. Darüber habe ich gestern den ganzen Tag nachgedacht (deshalb hatte ich auch nicht mehr geschrieben).

Generell hatte ich mir gestern nochmal intensiv Gedanken gemacht über das ganze Vorhaben. Ich bin nach allem abwägen zu dem Entschluss gekommen dass am Montag wie geplant der Tag sein soll! Ohne wenn und aber!

Was kann mir passieren?
Körperliche Schmerzen? Wohl eher nicht
Seelische Qualen? Als Qualen würde ich es nicht bezeichnen, "nur" als Kampf mit mir selbst den ich nur gewinnen kann. Ich bin der Einzige der mich "zwingen" kann eine Zigarette anzustecken. Und was ich bisher überall gelesen habe, ist dass es mit der Zeit besser wird.

Ich habe meinen Optimismus und mein Selbstvertrauen von letzter Woche wieder gefunden und werde so an die Sache rangehen. Warum soll ausgerechnet ich es NICHT schaffen? Nein, ich pack das!!!

Habt ihr noch einen Tipp für früh Morgens? Da fällt es mir am schwersten - so die ersten 2-3 Stunden. Ich bilde mir ein ich brauche eine Zigarette um wach zu werden. Cafe trinke ich sowieso schon, der fällt als Alternative weg. Hab mir schon überlebt 30 Minuten früher aufzustehen und kurz um den Block zu laufen.

Danke!

Verfasst am: 16.07.2020, 08:40
Bolando
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Guten Morgen Jirschi,
schön, dass du dich nun entschieden hast. Ich denke, du fühlst dich damit nun auch besser als mit dem hin- und her. Zum richtig wach werden ist ein kurzer Lauf mit anschließender Dusche eine gute Idee. Lenkt auch vom Rauchverlangen ab und wenn du dann noch Spass daran hast, wäre es ideal. Solltest du ausprobieren.
Ich wünsche dir einen guten Tag.
Viele Grüße

Verfasst am: 16.07.2020, 09:14
Jirschi
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Hi Bolando,
da hast du vollkommen Recht. Ich war die letzten 2-3 Tage total neben der Spur. Der Kampf mit mir selber um die Entscheidung hat doch mehr Energie gekostet als ich für möglich gehalten habe.
Ja bzgl. Morgenprogramm lass ich mir auf jeden Fall was einfallen
Dir auch einen schönen Tag!