Ich dachte, mit dem Thema rauchen bin ich durch

Verfasst am: 07.09.2021, 17:59
Mimimi_Marion
Mimimi_Marion
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Hallo Marion

https://www.youtube.com/watch?v=XCEyaGklz0U

gerade höre ich mir Entspannungsmusik an während ich durch dein Wohnzimmer schlendere.
Weißt du, diesen Gedanken mit dem Rauchen durch zu sein hatte ich heute auch auf meinem Spaziergang im Wald.

Heute bin ich wieder 12 km gewandert. Ich kenne diese Strecke gut, aber heute habe ich mir Zeit gelassen und mir den Weg links und rechts genauer angeschaut. Ganz bewusst bin ich durch diesen Wald spaziert und an manchen Stellen habe ich inne gehalten, das Sonnenlicht genossen und den Anblick verschiedenster Überraschungen genossen.

Ich habe bunt bemalte Steine gefunden, und dachte oh wow, hier ist vielleicht eine Gruppe Grundschüler vorbeigekommen, denn in der Nähe ist eine Grundschule. Dann habe ich eine Blindschleiche getroffen und habe sie eine Weile beobachtet. Tiefer im Wald ist ein Froschsee und auf dem Weg dorthin ist mir ein Babyfrosch auf dem Weg aufgefallen.

Während den ersten paar Kilometer habe ich Musik gehört und mich ganz auf den Weg konzentriert. Ich wollte das Ziel erreichen. Ich wollte es bis zum Froschsee schaffen und zurück. Nicht mehr und nicht weniger. Ehrlich gesagt, ging es mir bei den ersten paar Kilometer gar nicht darum, den Wald oder den Weg zu genießen. Ich wollte einfach nur meinem Ziel fitter zu werden ein Stückchen näher kommen, Ablenkung vor der Sucht finden und "Its my life" auf dem Handy hören.

Mit dem Rauchen durch sein.... das war auch mein Gedanke, als ich so vor mich hinspazierte... und ich sagte mir immer wieder its my life...

https://www.youtube.com/watch?v=4zHm_6AQ7CY

nach ein paar Kilometer nahm ich die Kopfhörer raus, und schaute mich um und begann den Moment zu genießen. Ich genoss es mich umzuschauen und stolz auf mich zu sein. Wieder ein Tag mehr, wieder ein Spaziergang mehr, wieder ein Stück mehr Zufriedenheit.

Ich merkte, dass ich niemals mit dem Rauchen durch sein werde. Denn es ist meine Einstellung, meine Lebenshaltung die ich ändern muss. Ich stellte fest, ich bin selbst ganz alleine dafür verantwortlich ob ich heute glücklich und zufrieden bin, oder ob ich niedergeschlagen bin. Ich stellte fest, dass ich mich selbst in den letzten Jahren massiv vernachlässigt habe und mich gewundert habe, warum andere mich vernachlässigen. Ich habe mich gewundert warum ich für andere unsichtbar war / bin. Warum andere auf mich keine Rücksicht nehmen,.... das hat mich alles so traurig gemacht. Aber heute habe ich etwas gelernt, was ich vor vielen Jahren schon mal gelernt habe, und dass ist in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten.

Wenn ich für mich selbst unsichtbar bin, wenn ich für mich selbst nicht wichtig bin, wenn ich mir selbst nicht zuhöre, wie soll dann jemand anderes mich sehen, mir zuhören, mir die Hand reichen?

Ich lernte heute, dass ich mich mehr um mich selbst kümmern muss, und dass ich andere Dinge / Belange anderer Menschen auch mal hinten anstellen darf. Ich muss lernen wieder tiefer in mich hineinzuhorchen und das tun was mir gerade gut tut. Ich muss lernen öfter meine Zeit zu genießen und nicht in jeder Aktivität "Arbeit" zu sehen.

Das Thema Rauchen wird für mich ein sehr wichtiges Thema bleiben. Es wird mich immer daran erinnern, dass ich mich selbst vernachlässigt habe. Das ich mich selbst zu einer unsichtbaren, unglücklichen, ungeliebten Gestalt gemacht habe, die in sich gekauert zur Zigarette gegriffen hat, weil ich Trost suchte. Es war sonst niemand da, der mir Trost spendete, als ich anfing zu Rauchen war ich noch ein junger Teenager. Aber jetzt bin ich erwachsen und muss lernen mir selbst Trost zu spenden.

Mir hilft der Gedanke, dass ich hier in diesem Forum nicht allein bin.
Ich schicke dir jetzt ganz viel Kraft, Trost und Hoffnung.

Viele Grüße

Marion

PS: Sieh mal am Wegrand! Hier ist ein wundervoller Blumenstrauß und der ist nur für Dich! Für dich ganz alleine





Verfasst am: 07.09.2021, 17:38
Tscheakki
Tscheakki
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Hallo Marion,

also ich muss dir ehrlich sagen Hut ab! Deine Geschichte oder dein Leidensweg hat mich sehr berührt. Ich kann deine Situation in sofern nachfühlen, da sie mir sehr bekannt vorkommt. Als Hauptdarstellerin habe ich allerdings nicht die Marion, sondern meine Mutter gesehen. Seit Jahren Alkoholikerin, starke Raucherin, noch stärkere Depressionen. Phasenweise hat sie es raus geschafft, aus dem Alkoholsumpf und den Depressionen...
Ich will da jetzt keine große Story draus machen. Ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich deine Stärke bewundere und du dir hier im Forum Hilfe suchst und durch hälst! Wirklich...mega toll!

Weiter so!!!

Verfasst am: 07.09.2021, 17:04
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Marion,

heute kann ich dir nur kurz gute Besserung wünschen für deine Depression.

Bei allen Unterschieden haben wir auch viele Gemeinsamkeiten. Ich bin seit über 30 Jahren trockene Alkoholikerin ( auch dank AA), ich hatte vor vielen Jahren auch eine schwere Depression und bin aber dank guter Medikamenteneinstellung und sehr viel Therapie meist in richtig guter Verfassung.

Vielleicht hilft dir das, ein wenig Mut zu schöpfen und feste daran zu glauben, dass es dir eines Tages auch wieder so richtig gut geht.

Und den Spruch kenne ich auch: es ist ganz einfach, aber nicht unbedingt leicht. Ich wünsche dir weiterhin feste Schritte, einen nach dem Anderen. Du machst das sehr gut!

Herzliche Grüße nur für Heute
Andrea

p.s. Heute Abend ist wieder Chat von 20:00 bis 22:00. Vielleicht magst dich einfach dazu gesellen und mitlesen, wenn dir eigene Beteiligung grad nicht möglich ist? Bitte vor dem Öffnen des Chats einmal kurz abmelden, wieder neu einloggen, damit umgehst du technische Schwierigkeiten.

Verfasst am: 06.09.2021, 23:17
Bonadea
Bonadea
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Danke Andrea, danke Mona,

Zuversicht für die nächste Woche habe ich, trotz meiner Depression. Ich stapf einfach immer weiter.
Keiner hat gesagt, dass es einfach wird oder dass ich mich stets gut fühle auf dem Weg. Aber das ist dann nur ein schlechtes Gefühl. Tatsache ist, es ist gut für meinen Körper und meine Seele mit dem Rauchen aufzuhören.

Liebste Grüße Marion

Verfasst am: 06.09.2021, 17:45
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Marion,

herzlichen Glückwunsch zur ersten Woche rauchfrei! Die hast du dir hart erarbeitet und du kannst sehr stolz auf dich sein. Wie ist deine Zuversicht, auch die nächste Woche zu schaffen? Auf jeden Fall wünsche ich dir gute 24 Stunden.

Herzliche und daumendrückende Andrea

Verfasst am: 06.09.2021, 00:06
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Marion,

ja, das ist bei mir auch so gewesen. Ich hatte einen ganz starken Raucherhusten und es hat einige Monate gedauert, der der besser geworden ist, bis ich lachen konnte ohne zu Husten.

Dir als Ärztin brauche ich ja wohl nicht von Cilien zu erzählen, den Flimmerhärchen, die in unserer Lunge für den Abtransport von schädlichen Bestandteilen verantwortlich sind.

Ich wünsche dir eine gute Schleimproduktion. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/corona/das-corona-blog/25-juni-ein-bild-sagt-mehr-als-tausend-worte-teil-2/ Das hier verwendete Bild von der Schmutzmatte vor der Haustüre gefällt mir auch gut.

Super, dass du den Tag heute wieder geschafft hast, Morgen kannst du bereits eine Woche feiern.

Beste Grüße
Andrea

Verfasst am: 05.09.2021, 22:34
Bonadea
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Hey liebe Wegbegleiter,

ich habe mehr Husten und produziere Schleim als Auswurf.
Ich denke mir, meine Lunge fängt an sich zu reinigen und schmeißt den ganzen alten Schmodder raus. Was meint ihr? Ist es bei euch auch so gewesen?

Liebste Grüße Marion

Verfasst am: 05.09.2021, 16:21
Bonadea
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Heute ist wieder ein Sch...Tag, mimimi.
Immer diese Wellen. Gestern der Tag war so schön.
Heute bin ich wieder allein und fühle mich traurig und leer.

Hier sind gerade Kunsttage und ich habe mich aufgerafft in einige Galerien zu gehen. In der letzten gab es sogar selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Dann habe ich mit meiner Bonnie noch eine kleine Runde gefragt an der frischen gesunden Seeluft.

Gerade rief meine Tochter mich an und fragte, ob ich sie nächstes Wochenende besuchen komme. Ich weiß, sie hasst es, wenn ihre Mutter raucht, weil sie sich dann Sorgen um meine Gesundheit macht. Also weiter durchhalten.

Liebste Grüße Marion

Verfasst am: 04.09.2021, 20:16
Bonadea
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Hallo ihr Lieben,

nach dem schweren Tag gestern bin ich heute froh aufgewacht. Der Tag war viel leichter und sehr schön.

Ich hatte ein erstes Treffen mit meinem Schulfreund, nach 40 Jahren, der stärker Raucher ist. Er hat Rücksicht genommen und ich bin stark geblieben. Darauf bin ich richtig stolz und sehr dankbar.

Liebste Grüße Marion

Verfasst am: 04.09.2021, 20:07
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Marion,

also an meine Müdigkeit erinnere ich mich noch sehr genau. In Kopf und Körper war ich flau. Und meine Laune mau.

Im Ernst: Während der allerersten Tage habe ich mich gefühlt wie grippekrank und geschlafen wie ein Ratz. Das war gut und ich finde es auch gut bei dir, dass du deinem Schlafbedürfnis nachgibst. Erstens: Wer schläft, sündigt nicht. Zweitens gibst du deinem Körper die Möglichkeit, sich von den Strapazen des Umbaus im Körper zu erholen. den Alkoholentzug hast du ja vermutlich auch nicht einfach so weggesteckt. Und drittens musst du dann nicht so viele Stunden leiden. Was machen bei dir die sonstigen Möglichkeiten, den körperlichen Entzug abzumildern?

Und - gaaanz wichtig - super, dass du schon 5, in Worten fünf, cleane Tage hinter dir hast. Du bist klasse!

Ich wünsche dir einen erholsamen Schlaf und eine gute Nacht
Andrea