Ich bin total begeistert!

Verfasst am: 08.03.2016, 10:17
Mauschel
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Liebe Community,

der Thread, der genutzt wird ist: Ich bin total begeistert vom 25.02.2016 um 23.11 Uhr.

Hier bitte nicht mehr schreiben.

Oben stehender Post wurde von mir kopiert und in meinem aktuellen Thread eingefügt. Die Antwort darauf, wird dort zu lesen sein.

Liebe Grüße,
Leni

Verfasst am: 25.02.2016, 22:22
Mauschel
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Hallo Sabine,

Danke für deine lieben Worte.

Das war dann wohl Gedankenübertragung, denn ich habe gerade meinen Zähler eingestellt, wobei ich mir einen Augenblick lang nicht sicher war, welchen Tag ich nehmen sollte. Habe mich aber nun für den Tag entschieden, an dem ich meine „Galgenzigarette“ geraucht habe.

Ja, ich hoffe auch sehr dass ich es schaffe und würde mich natürlich freuen, wenn ich andere mit meiner Energie anstecken könnte und somit helfe.

Du hast ja auch bereits 25 Tage geschafft. Mein Glückwunsch auch an dich!!!

Verfasst am: 25.02.2016, 22:02
Mauschel
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Hallo zusammen,

nun bin ich auch ein Teil von rauchfrei, und nach 5 Tagen stillen mitlesen, traue ich mich endlich, mich vorzustellen sowie meine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse mit euch zu teilen.

In diesem Jahr werde ich dreiunddreißig und seit circa achtzehn Jahren bin ich (war ich) Kettenraucherin. Das Minimum einer Tagesration Zigaretten lag bei einer Schachtel. Ich rauchte zu jeder Gelegenheit; in all den Augenblicken, in denen ich „fünf Minuten“ abschalten konnte oder wollte. Ständig. Immer. Meine Zigaretten bestimmten den Tagesablauf. Ich rauchte gerne. Ich rauchte aus Überzeugung. Ich rauchte wann immer ich konnte, wollte, MUSSTE.

In meinem Umfeld (Familie und Freunde) war ich fast die einzige Raucherin. Mein Partner ist Nichtraucher, deswegen hatte ich auch nie im Haus geraucht, sondern nur und ausschließlich auf der Terrasse. Jedoch gehört er nicht zu den penetranten Nörglern, die einen stets versuchen, davon zu überzeugen, dass es besser wäre, aufzuhören oder der ständig an deine Gesundheit appelliert. Vielmehr ist er ein Typ, der besorgt ist, nach dem Warum fragt, also warum rauchst du, was gibt dir das? Meine Antwort darauf: ich brauche das.

In der Vergangenheit hatte ich ein paar Mal versucht aufzuhören. Es hatte jedoch nie geklappt. Warum? Weil ich eigentlich nicht wollte. Die Zeit war noch nicht reif.

So rauchte ich also vor mich hin, bei Wind und Wetter draußen auf der Terrasse, allein. Egal ob früh oder spät, hell oder dunkel, Sonne, Schnee oder Sturm – die Zigarette musste sein. Manchmal war ich so vertieft in das Rauchen, dass es nicht nur bei einer blieb und ich einfach die Nächste anzündete und die Nächste und die Nächste.

Selbst Krankheiten konnten mich nicht davon abschrecken, damit aufzuhören. Zuletzt wurde ich im November 2015 operiert. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, aber ich möchte zu verstehen geben, dass auch schwere Schicksalsschläge mich nicht davon abbringen konnten den Glimmstengel weiter in Ehren zu halten. Krankheitsbedingt bin ich nun seit einem Jahr unter die Hausfrauen gegangen, sodass ich neben der Hausarbeit viel Zeit hatte die Zigarette zu ehren.

Als ich eines Abends rauchend auf der Terrasse vor mich hin philosophierte, fragte ich mich, warum ich das eigentlich mache. Warum rauche ich? Das ist doch ekelig. Ich weiß nicht woher meine Gedanken kamen, aber ich kann mich gut an das Gefühl erinnern, als ich wieder auf dem Sofa saß und ich mich echt selbst angestunken habe. Es hatte mich regelrecht angewidert. Ich roch überall nur noch kalten Rauch.

Auch am nächsten Morgen beschlich mich dieses Gefühl des Ekels. Aber der Kaffee konnte ohne die Zigarette nicht runter. Also raus rauchen. Es war widerlich. Ich dachte jetzt oder nie!

Ich sah mich also im Internet nach Hilfe um. Ich stieß auf einen Coach (ich möchte keine Namen nennen), der Menschen in 90 min mental auf das Nichtrauchen vorbereitet. Ich dachte so ein Mist! Schaute das Video und war teilweise überzeugt. Nach weiteren Recherchen stieß ich dann auf euch. Rauchfrei.

Das Anmelden ging ganz schnell. Ebenso die Festlegung des Tages, mit dem Rauchen aufzuhören. Es sollte der 21.02.2016 sein!

An den Mentalisten dachte ich nicht mehr. Bis zum 21. rauchte ich wie bisher, ohne wenn und aber. Als dann der Tag des Aufhörens kam, war ich schon nervös und aufgeregt. Am Morgen gönnte ich mir noch die eine Zigarette. Noch die Eine! Dann Mittags noch die Eine und Abends und noch die Eine bevor zu Bett gehen. Und ehe ich mich versah, waren es auch schon wieder 6 Zigaretten, die ich an meinen Tag zum Nichtraucher werden geraucht hatte. Na gut, dann muss es eben langsam gehen, so zusagen entwöhnen Zigarette um Zigarette. Dachte ich.

Am 22.02. lief bis zum Nachmittag das gleiche Spiel. Ich war schon fast am verzweifeln, ob dass den alles Sinn macht, mit dem Rauchen aufzuhören. Ich schaute auf die Schachtel und mir wurde bewusst, dass, solange noch Reserven hier im Haus sind, ich mir Tage setzen kann mit dem Rauchen aufzuhören so viele ich will, ich werde es nicht schaffen.

Angewidert von dem ganzen Mief tat ich eins, was ich nur all zu gut konnte: ich rauchte! Ich rauchte 16 Zigaretten am Stück, wobei ich mir zwei aufhob. Die eine für die Nacht und die andere für den nächsten Morgen. Vor dem zu Bett gehen, rauchte ich die eine, mir war speiübel. Aber ich war ruhig wie noch nie.

Am 23.01.2016 stand ich wie immer um 7.15 Uhr auf. Mein Mann fährt zur Arbeit und gewöhnlich trinke ich dann meinen Kaffee mit meiner Zigarette, mach den Geschirrspüler voll, danach eine Zigarette, widme mich anderen Aufgaben im Haushalt, danach eine Zigarette. Eben nach allem eine Zigarette. An diesem Tag sollte es jedoch anders werden.

Ich verabschiedete also meinen Mann und trank den Kaffee, anders als sonst, nicht auf der Terrasse sondern dass erste Mal seit Jahren wieder am Küchentisch. Danach widmete ich mich dem schmutzigen Geschirr und entschied, es nicht in den Geschirrspüler zu geben, sondern per Hand zu spülen. Danach widmete ich mich dem Schlafzimmer, dem Bad, dem Flur, bis ich eben durch war, mit dem grundlegenden Hausarbeiten (Aufräumen ohne Putzen, wenn man das so sagen kann). Und die Zeit verging schneller als ich dachte. Nachdem ich mich „zur Ruhe setzen“ konnte, machte ich mir einen Tee und setzte mich im Wohnzimmer vor den Laptop. Das 90 min Video wartete auf mich.

Konzentriert schaute ich es mir an und wie ich bereits aus dem ersten Video-guck wusste, wird man in den letzten 2 min vor Ende des Videos aufgefordert, seine letzte Zigarette zu rauchen. So tat ich auch. Ich rauchte mit Genuss, aber irgendwie wollte sich dieser nicht einstellen. Ich drückte die Zigarette zum Schluss aus und entsorgte sowohl die leere Kippenschachtel, als auch das Feuerzeug und den Aschenbecher. Danach ging ich zurück an meinem Laptop und schaute das Video zu ende. Loggte mich bei Rauchfrei ein, um mich noch einmal bestätigt zu fühlen, dass ich alles richtig gemacht habe.

Den Nachmittag verbrachte ich damit, auf meinen Körper zu hören... Entzugserscheinungen? Aber nein! Nur die Leere machte sich breit. Und mir wurde bewusst, dass in all den Momenten der Leere, ich geraucht habe. Also musste ich ja so ziemlich leer gewesen sein, hallte es in meinem Kopf. Ich brauchte eine neue Beschäftigung, etwas was mir Spaß macht und mich erfüllt...

Sport. Ich muss euch sagen, ich bin so begeistert und hätte es selber gar nicht glauben können, aber es gibt mir ein ganz neues Lebensgefühl und das auch nur nach 2,5 Tagen! Meinen Tagesablauf bestimme ich jetzt endlich selbst und nicht die Sucht nach den Glimmstengeln!

Ich habe 2 Stunden Sport (Pilates und Dancing total Workout) in meinem Tagesablauf integrieren können, ganz ohne Probleme. Und es stellte sich mir ganz schnell die Frage, warum konnte ich das vorher nicht? Na klar, da stand ich permanent qualmend auf der Terrasse und mir ging wertvolle Zeit vom Tag verloren.

Schon am ersten Tag war ich so geflasht von mir selbst, dass ich einfach nur in den Spiegel geschaut habe und wusste, du bist auf dem richtigen Weg.

Natürlich kommen in gewissen Abständen auch die Gedanken an die Zigarette (vor allem beim Einkauf im Supermarkt), aber nun eingeführte Tagesrituale helfen mir, damit umzugehen. Und es motiviert mich schon sehr, jeden Morgen vor dem Training bei Rauchfrei vorbei zu schauen und meine Tagesmotivation zu lesen.

..gerne halte ich euch auf den Laufenden.

Auf bald,
Leni