Aufhören mit Depressionen und großen Sorgen

Verfasst am: 30.11.2022, 20:26
Marcia24
Marcia24
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Liebe Community,
ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben.
Ich rauche seit 20 Jahren und will nicht nur aufhören zu rauchen sondern ich muss.
Mir steht im nächsten Jahr eine künstliche Befruchtung bevor.
Jetzt könnte man sagen, dass ist ja ein Grund der mich antreiben und pushen kann.
Leider ist das nicht so und ich rauche sogar mehr als zuvor.

Die letzten 3 Jahre waren hart und mein Kinderwunsch lässt sich definitiv nicht anders erfüllen. Das hat mich in eine tiefe Depression getrieben. Ich habe mir mittlerweile Hilfe für das Thema geholt.
Es wird jetzt wohl auch auf Antidepressiva hinaus laufen.

Ich habe einfach nicht genug Kraft um das Rauchen aufzugeben. Und auch Angst dass ich es nicht schaffen kann.
Mein Partner hat auch schon sowas gesagt. Er wüsste nicht wie ich das hinkriegen sollte und zweifelt.
Richtig schlimm. Und ich hab jetzt schon Dauerhusten.
Apps und Hörbücher von Allen Car habe ich probiert. Ich hatte schon das Gefühl, dass es im Unterbewusstsein etwas anregt. Aber ich habe es nicht geschafft, mein aufhördatum zu halten.
Ich schäme mich so dafür, dass ich aus diesem Teufelskreis nicht raus komme.

Verfasst am: 30.11.2022, 23:36
Wusch1st
Wusch1st
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Hallo du Liebe. Bist du noch da? Bist du noch bei uns? Ich hoffe sehr

Verfasst am: 01.12.2022, 07:12
Jutta M
Jutta M
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Liebe Marcia,

du schreibst, dass du dir für dein Thema Hilfe geholt hast. Am besten besprichst du auch mit dieser Person, ob in deiner Situation ein Rauchstopp Sinn macht und wie er gestaltet werden könnte. Ein Rauchstopp kann depressive Phasen auslösen ("Entzugserscheinungen") bzw. kostet es Energie und Kraft, das Verlangen nach einer Zigarette auszuhalten und neue Strategien zu erproben. Ich persönlich hätte es mir nicht zugetraut, mit schweren Depressionen einen Rauchstopp durchzuziehen. Könnte es eine Alternative sein, wenn du erst Antidepressiva nimmst, wartest, bis diese anschlagen und dann erneut entscheidest?

Alles Gute für dich!

Verfasst am: 01.12.2022, 08:53
Marcia24
Marcia24
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Hallo Jutta,
ich habe schon davon gehört, dass Rauchstopp auch Depressionen auslösen kann.
Davor hab ich auch großen Respekt. Aber andererseits ist das Warten das Problem.
Ich habe einfach nicht viel Zeit und als Raucherin kann ich die Kinderwunsch Behandlung nicht machen. Bzw. Nur mit großen Risiken.
Es hängt alles miteinander zusammen ...
Und ich habe auch das Gefühl, dass Rauchen meine Gemütslage verschlimmert.

Es ist ja so: ich sitze oft da und grüble und rauche dabei viel.

Verfasst am: 01.12.2022, 10:52
Eichel
Eichel
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Beiträge: 1184 Beiträge

Liebe Marcia,

du bist sicher in einer verzwickten Lage. Aber momentan scheint mir dein größtes Problem deine Angst zu sein, Angst es nicht zu schaffen, Angst vor Entzugserscheinungen. Hinzu kommt, dass sich wohl auch dein Partner/dein Umfeld nicht vorstellen kann, dass du es schaffst.

Deiner Angst kannst du nur begegnen, indem du dich umfassend informierst. Hier im Ausstiegsprogramm findest du Informationen zu möglichen Entzugserscheinungen und wie man sie abmildern kann. Und für eine individuelle Beratung steht dir die Hotline zur Verfügung.

Du solltest dir aber immer vor Augen halten, das Rauchen macht krank, nicht der Rauchstopp. Der Rauchstopp löst definitiv keine Depression aus, allerdings sind depressiver Verstimmungen durchaus möglich. Und egal wie heftig und langwierig Entzugserscheinungen sind, sie werden schwächer und vergehen ganz. Du solltest dich zumindest über Nikotinersatz, dessen Anwendung, Wirkung und Dauer der Anwendung informieren. Mir haben Pflaster geholfen, ich habe jetzt keine mehr geklebt, weil ich ohne genauso gut zurecht komme.

Ich sehe keinen Grund, warum du es nicht angehen solltest. Das Einzige was passieren kann ist, dass du doch weiter rauchst. Aber das machst du ja jetzt auch noch, also kann NICHTS passieren. Und wenn du mehrere Versuche brauchst, dann wirst du hier alle Unterstützung, aber niemals einen Vorwurf bekommen.

„Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du den Sprung in die Rauchfreiheit wagst!

Liebe Grüße Ela

Verfasst am: 01.12.2022, 12:37
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 01.12.2022, 21:12
rauchfrei-lotsin-monika
rauchfrei-lotsin-monika
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Beiträge: 839 Beiträge

Hallo Marcia,
Wie geht es dir?
Du möchtest aufhören zu rauchen, hast aber Angst, dass es nicht klappt und alles noch schwerer für dich wird?
Zunächst möchte ich dir sagen, dass Rauchen niemals für irgendetwas heilsam ist oder Problemlösungen bietet.
Ich empfehle dir die Seite für Frauen mit Kinderwunsch, die aufhören wollen zu rauchen. Hier ist der Link dazu:

https://www.iris-plattform.de/

Es gibt auch eine Telefonberatung, bei der sich professionelle Berater*innen um deine Anliegen zum Rauchausstieg kümmern und dich unterstützen:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchstopp/unterstuetzung-beim-rauchstopp/telefonberatung/

Die BZgA-Telefonberatung Zeiten:
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter0 800 8 31 31 31

Depressionen sind Erkrankungen, die in die Hände von Ärzten gehören.
Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und schlechter Schlaf gehören leider öfter mal in den ersten Wochen der Rauchfreiheit dazu. Diese lassen sich aber sehr gut selbst in den Griff bekommen durch Selbstliebe wie z. B. Kleine Belohnungen (ein Buch, ein warmes Bad, ein Tasse Melissentee), Achtsamkeit, denn schnell verbessern sich Riech- und Geschmackssinn.
Du siehst, nichts ist aussichtslos mit einer guten Vorbereitung.
Auch du kannst den Ausstieg ohne Angst und mit Vorfreude schaffen, um dich von einer krankmachenden Angewohnheit befreien.
Ich hoffe, ich konnte dich ermutigen , Schritte, die sich für dich gut anfühlen, zu gehen.
Hier im Forum bist du jederzeit herzlich Willkommen
Liebe Grüße von Monika

Verfasst am: 03.12.2022, 03:52
Marcia24
Marcia24
Themenersteller/in
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Rauchfrei seit:
Beiträge: 9 Beiträge

Hallo zusammen,
Danke fürs Lesen und eure Antworten.
Ich bin momentan wirklich an einem Punkt der Verzweiflung.

Zur Depression:
Es ist so, Ich hatte früher schon depressive Episoden. Medikamente habe ich nicht genommen, aber 2 Jahre lang eine Therapie gemacht. Der unerfüllte Wunsch nach Familie war der Grund.
Seit diesem August wissen wir, dass wir nur mit künstlicher Befruchtung ein Kind haben können.

Und seither ist diese Depression auch richtig schlimm wieder gekommen. Ich funktioniere im Alltag, aber sonst ist es nur grübeln und Angst im Wechsel.
Und rauche eben auch echt viel, wenn ich grüble. Selbst als ich erkältet war. Meistens sitze ich einfach dar und rauche mehrere Zigaretten hintereinander.

Und ja ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe aufzuhören. Rauchen hat direkten Einfluss auf die Behandlung. Embolien, Fehlgeburt Risiko, Eizellen Qualität.
Das weiß ich alles.

Vor uns liegt noch ein steiniger Weg mit Spritzen und Punktionen ... Und ich rauche mehr als vorher. Das ist so paradox.Ich fühle mich als totaler Versager, dass ich es nicht schaffe mit dem Rauchen aufzuhören.
Ich hab mir ein Aufhördatum gesetzt am ersten Urlaubstag im Herbst. Dann musste ich meinen Urlaub verschieben wegen meinem Job. Ich habe einen sehr stressigen Management Job und dachte es wäre eine gute Idee das so zu machen: letzte Zigarette und dann erstmal mind. 1 Woche Abstand zum beruflichen Stress.

Die Plattform Iris hatte ich mir auch schon angesehen. Aber blöd ist das man da angeben muss, in welcher Woche der Schwangerschaft man ist. Und dann kommt auf der Startseite immer die Anzeige wie groß das Baby in der Schwangerschaftswoche ist. Das war mir ehrlich zu viel Salz in der Wunde.

Ich hatte diese Woche den ersten Beratungstermine bei einer Einrichtung zum Thema unerfüllter Kinderwunsch. Einen Therapeuten zu bekommen dauert sonst überall ewig. Die Beraterin meinte aber, dass ich über Antidepressiva nachdenken sollte. Jetzt suche ich einen Arzt, der mich medikamentös einstellt.
Mir rennt die Zeit jetzt davon.

In der Zwischenzeit versuche ich es mit Johanniskraut als Notlösung.

Ich glaube auch, dass ich nicht genug an mich selbst glaube. Ich bin so mutlos geworden.
Ich habe mir auch die App [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] angeschafft.
Kennt das jemand? Allerdings habe ich das Gefühl, dass mir auch das nicht viel bringt.
In dem Hörbuch von Allen Car wurde immer gesagt, man soll auf Nikotinpflaster verzichten. Aber ich glaube ich schaffe es auch nicht ohne ...

Verfasst am: 03.12.2022, 07:57
Bolando
Bolando
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Rauchfrei seit: 2221 Tagen
Beiträge: 2690 Beiträge

Hallo Marcia,
ein Wort voraus: auch ohne den erfüllten Kinderwunsch ist das Leben lebenswert. Ich habe die Sorge, dass du dich in den Gedanken "ich muss schwanger werden" zu sehr verrannt hast. Das lässt dich nicht mehr zur Ruhe kommen.
Die Plattform Iris, das ist mir klar, ist nicht auf deine Situation zugeschnitten und zumindest im Moment nicht hilfreich. Bücher, Videos, Kurse usw. zur besseren Motivation auch nicht. Du bist mehr als motiviert
Nikotinpflaster wie auch Spray, Kaugummi ... sind kein Tabu. Es sind Hilfsmittel, die man sinnvoll einsetzen kann. Sie lindern die Entzugserscheinungen. Aber sie sind erst sinnvoll, wenn du die Zigaretten weglässt.
Was würdest du einer Freundin raten, wenn sie in deiner Situation wäre?
Es wird allgemein empfohlen den Ausstieg mit Ruhe anzugehen. Wenn man glaubt genug Informationen erhalten zu haben ggf. Hilfsmittel besorgen. An diese Stelle würde ich den Arzt, der dich in der Depression begleitet, einbeziehen (fragen ob Antidepressiva vor/beim oder nach dem Rauchstopp eingestellt werden sollten). Sich dann mental auf den Ausstieg einstellen, ein Startdatum festlegen und dann starten.
Ich wünsche dir dass alles gut für dich ausgeht.
Viele Grüße

Verfasst am: 03.12.2022, 20:43
rauchfrei-lotsin-monika
rauchfrei-lotsin-monika
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Beiträge: 839 Beiträge

Liebe Marcia,
Es tut mir Leid, dass ich die erste Seite auf der Iris-Plattform falsch verstanden habe, da steht ja :
Du bist schwanger oder willst es werden? Dann fang jetzt an mit dem Aufhören.

Deine Situation ist sehr schwierig für Außenstehende und ich empfehle dir ärztliche Hilfe anzunehmen.

Wie es ist, sehnlichst ein Kind haben zu wollen, kann ich dir nachfühlen. Ich habe zwei Kinder in der 13. Woche verloren, bevor sich mein Wunsch doch noch erfüllte.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und möchte dir an dieser Stelle noch einmal die Telefonhotline der BZgA empfehlen:
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter0 800 8 31 31 31

Liebe Grüße von Monika