nie wieder snus - 1st try - los gehts

Verfasst am: 09.08.2022, 15:30
Hurb85
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Hallo liebe Community,

ich habe blöder Weise Anfang letzten Jahres angefangen Snus zu nehmen.

Eine kurze Vor-Erolgsgeschichte von mir: Ich hab mit etwa 20 zum Rauchen angefangen und mit ca 26 erfolgreich aufgehört. Ich bin heute 37 und habe seitdem keine Zigarette mehr angefasst.

Warum habe ich mit Snus überhaupt angefangen? Ich bin, leider, immer empfänglich für legale Dinge die einem einen leichten bis starken Kick geben. Ich habe von Snus von einem Arbeitskollegen erfahren und bin prompt in die Nächste Trafik und habe mir gleich Stufe 4 (nach 10 Jahren nicht rauchen) gekauft. Das erste Snus fühle sich sehr intensiv und sehr gut und ungut zugleich an. Ich dachte nur "Wow das haut rein! Sowas kann man sich zwischendurch mal Abends genehmigen wenn man Lust und Laune hat.". Und Anfangs dachte ich auch dass ich es auf diesem Level belassen werde können. Aber den Rest kennt ihr wahrscheinlich. Bei ab und zu blieb es nicht, der Umstieg auf Stufe 5 und 6 kam schnell, und die Wirkung lies extrem nach - bis es zu dem Punkt kam wo ich die Dinger regelrecht gefressen habe um irgendwas zu spüren.

Die einzige Möglichkeit sowas wie einen Nikotin-Kick zu bekommen, war nur einen Tag ohne durchzuhalten und dann wieder eins zu nehmen. Und selbst das führte nur zu einem kleinen Klick der maximal 10 min anhielt auch nicht mal halb so intensiv war wie das Erste Mal.

Also Konklusio für mich: Das Zeug ist Müll. Es macht irre Süchtig, der Körper gewöhnt sich schnell, es kostet Geld, es greift das Zahnfleisch und die Mundflora und die Speiseröhre an - DAS MUSS WEG!

Ich habe also beschlossen damit aufzuhören, war aber nicht so naiv dass ich dachte einen kalten Entzug durchzuhalten. Mir fiel dann ein dass es ja diese Nikotin-Pflaster gibt und nach etwas Recherche habe ich relativ schnell eine Therapie/Kur/Plan gefunden und gestern damit begonnen.

Ich möchte hier nun meine Erfahrungen dokumentieren und mich euch teilen. Daher werde ich dieses Thema immer wieder updaten.

TAG 1 (25mg): Erster Eindruck von den Pflaster: die tun was. Ich fühle mich die ganze Zeit als hätte ich gerade ein Snus genommen und mache jetzt Pause davon. Es ist sogar besser, da ich ständig den ganzen Tag über eine leichte Wirkung spürte. Ich hatte den ganzen Tag kaum ein Verlangen nach Snus. Einzig am Abend habe ich das Pflaster nach 12 Stunden (vorgesehen sind 16) abgenommen. Warum? Ich hatte noch zwei Snus Beutel über und ich wollte diese als Letzte- und Schluss- für immer noch nehmen und zelebrieren. Gesagt getan.

TAG 2 (25mg): Ich bin motiviert. Der Tag startet ohne jeglichen Guster. Ich vollbringe meine Morgen-Rituale ohne Snus und ohne Pobleme. In der Arbeit dann kam wie erwartet nach dem ersten Kaffee das erste Verlangen. Pflaster drauf und gut wars. Hin und wieder spürte ich ein "Ziehen" am Zahnfleisch - womit mir mein Körper immer sagte er will - aber ich hatte es im Griff. Dank dem Pflaster hält sich das Verlangen echt zurück bzw. ist es so abgeschwächt dass ich mit meiner Motivation und Einstellung locker verzichten kann. Aber es ist erst Tag 2. Ich habe noch fast 8 Wochen (25mg) vor mir und 2 Wochen mit weniger und weitere 2 Wochen mit noch weniger bevor die Kur endet. Ich bin derzeit jedoch zuversichtlich dass das klappen wird. Den Körper auf eine fixe Dosis einstellen, daran gewöhnen lassen und dann reudzieren. Ich finde es bis jetzt jedenfalls schon mal extrem angenehm kein Snus mehr nehmen zu müssen um das Verlangen zu stillen bzw. zumindest in Zaum zu halten. Diese Pflaster helfen bis jetzt wirklich. Anders als bei Zigaretten ist man Snus, jedenfalls war es bei mir so, nicht so arg an Soziale bzw Rituelle Momente gebunden. Snus hab ich immer alleine konsumiert und einfach je nach Bedarf. Daher habe ich kaum Events im Alltag die ein Verlangen triggern. Ich bin guter Dinge dass ich es schaffen werde!

Ich halte euch am Laufenden!

Verfasst am: 09.08.2022, 16:59
Bolando
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Hallo Hurb,
willkommen im Forum. Hier werden sie geholfen
Das ist alles schlüssig und gut durchdacht was du uns schreibst. Ich denke, dass du Erfolg haben wirst. Nur ein Punkt ist mir etwas unklar. Wieso 8 Wochen lang 25mg und dann nach nur 2 Wochen die zweite Reduktion? Scheint mir für Zigarettenraucher so ausgedacht zu sein damit die Zeit haben sich ihre Rituale abzugewöhnen. Du musst vom Nikotin runter. Wenn du noch nicht alle Pflaster gekauft hast, könntest du dich an eine frühere Reduktion herantasten (die geringere Dosis probieren und wenn es gefühlt zu früh war nochmal die stärkeren besorgen, die schwächeren dann später verwenden). Das sind meine Gedanken dazu. Du musst ihnen nicht folgen. Ich wünsche dir Erfolg so oder so.
Viele Grüße

Verfasst am: 10.08.2022, 08:25
Hurb85
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Hallo Bolando,

danke für die freundliche Begrüßung und deinen konstruktieven Vorschlag. Du hast sicher recht, das Programm was ich da vorhabe ist hswl in erster Linie für Raucher gedacht. Generell wenn man zum Thema Nikotinpflaster recherchiert, geht es eigentlich immer nur ums Rauchen und damit aufhören (wie schön dass ich das schon lange hinter mir hab :-)). Ich bin deinem Vorschlag alles andere als abgeneigt das zu versuchen. Ich denke mir es ist jetzt erst einmal wichtig mich an die neue und geregelte Dosis (25mg) zu gewöhnen und dann das erste mal zu redzuieren. Wenn ich das Gefühl habe dass ich schon nach ein paar Wochen (statt acht) soweit bin - dann werde ich das versuchen! Und nein ich habe nicht gleich eine ganze Kur gekauft. Ich wollte erst mal Testen wie es mir mit so einem Pflaster geht. Und mein erster Eindruck war so überzeugend, dass ich beschloss es damit ernsthaft zu versuchen.

Verfasst am: 10.08.2022, 08:30
Unbekannt
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Verfasst am: 10.08.2022, 08:44
Hurb85
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TAG 3 (25mg): So langsam erkenne ich eine gewisse Dynamik mit diesen Nikotin-Pflaster. Anders als wie es im Beipackzettel angegeben wird, habe ich nicht den Eindruck dass mich diese Pflaster konstant für 16 Stunden mit Nikotin versorgen. Für mich wirkt es eher so als wäre das erste drittel der Zeit am intensivsten, dann mittel und das letzte drittel keine spürbare Wirkung. Bei 16 Stunden ist ein drittel über 5 1/2 Stunden wo am Schluss das Verlangen im Vergleich zu vorher wieder deutlich zunimmt. Wenn ich also das Pflaster in der Früh auftrage, fallen diese letzten Stunden auf den Abend, und ich denke daran sollte ich etwas ändern. Am Abend habe ich immer das meiste Snus konsumiert. Ich merke nicht nur dass das Pflaster nachlässt, mein Körper ist es anscheinend auch gewohnt am Abend am meisten zu bekommen. Zwar denke ich keine einzige Sekunde daran das Ganze abzubrechen und mir wieder Snus zu kaufen (denn damit bin ich fertig - nicht aber mit dem Nikotin), aber ich denke es ist langfristig besser ich "leide" weniger am Abend und dafür tagsüber wenn ich im Büro bin. An der Dosis ändere ich ja dadurch nichts, ich schummle also nicht. Ich drehe lediglich am Zeitfenster. Ich möchte das auf jedenfall zumindest probieren und sehen obs damit besser geht. Bei der Arbeit kann ich mich einfach leichter ablenken. Ich halte euch am Laufenden!

Verfasst am: 11.08.2022, 08:23
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TAG 4 (25mg): War irgendwie ein anstrengeder Tag gestern, aber ich bin stark geblieben. Ich denke ich werde doch wieder das Pflaster am Vormittag auftragen. Der Abend davor war zwar sehr angenehm, aber die 8 Stunden tagsüber am nächsten Tag ohne Pflaster waren es nicht. Es ist doch offensichtlich ein Unterschied zwischen "Kein Pflaster" und ein Pflaster dass man schon 12h oder länger getragen hat. Letzteres ist eindeutig das kleinere Übel.

Nichts desto trotz, ich denke keine Sekunde daran mir ein Snus zu kaufen. Das Zeug werd ich mir nie wieder in den Mund schieben. Sollte aus irgendeinen Grund diese Entwöhnungstherapie hier nicht funktionieren, dann werde ich ganz bestimmt nicht auf Snus zurückgreifen sondern irgendwas anderes was Nikotin liefert.

So oder so - oberste Prio und Ziel sind weiterhin vom Nikotin wegzukommen. Das is klar das worauf ich hier hinarbeite und was ich definitiv erreichen möchte. Die Pflaster helfen in Summe wirklich sehr dabei, und ich habe ein sehr gutes Gefühl dass es damit klappen wird.

Ab jetzt trage ich die Pflaster wieder Morgens auf, allerdings nicht ab einer gewissen Uhrzeit, sondern ich warte solange bis das Verlangen zu sehr nervt. Es ist irgendwie leichter den Guster zu ertragen, wenn man weiß man kann ihn jederzeit umbringen. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass je später ich das Pflaster in der Früh auftrage - umso "länger" hab ich Ruhe in den Tag und Abend hinein. Je später die Wirkung Abends nachlässt, umso leichter ist es dann einfach.

Verfasst am: 12.08.2022, 08:44
Hurb85
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TAG 5 (25mg): Also ich denke langsam pendelt sich alles ein. Gestern war der beste Tag seit ich mit den Nikotinpflastern begonnen habe. Ich habe es bis 10 Uhr Vormittags ohne Pflaster ausgehalten, und hatte dann wirklich den ganzen Tag bis zum Schlafen gehen absolute Ruhe vom Verlangen nach mehr. Ich glaube mein Körper musste sich erst an das alles gewöhnen. Ich vermute auch dass die Dosis 25mg wahrscheinlich weniger ist als das was ich zuletzt durchschnittlich täglich mit Snus konsumiert habe.

Mein derzeitiger Plan sieht so aus: Ich nehme diese Packung Pflaster, noch 9x (25mg), auf jeden Fall noch zu Ende. Sollten es weiterhin so gut gehen, werde ich allerdings schon nach dieser Packung auf eine geringere Dosis umsteigen (Tipp von Bolando). Ich will aber nichts überstürzen, ich schau mir das jetzt wirklich in Ruhe an wie die kommende Woche laufen wird und werde dann entscheiden.

Auf jedenfall kann ich nach 5 Tagen ohne Snus schon von ein paar positiven Wirkungen berichten. Obwohl ich weiterhin Nikotin nehmen muss, geht es mir körperlich immer besser. Ich schlafe besser und fühle mich ausgeschlafener. Mein Zahnfleisch kann endlich heilen und das Gefühl im Mundraum normalisiert sich mehr und mehr. Alle diese Unterschiede sind nicht krass, aber sie sind spürbar und sie motivieren mich zusätzlich.

Ich stehe immernoch recht am Anfang, aber ich werde immer zuversichtlicher dass ich das schaffen werde.

Verfasst am: 14.08.2022, 00:42
Hurb85
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TAG 6 (25mg): Ich kann weiterhin bestätigen, es hat sich wirklich alles eingependelt. Ich fühle mich die meiste Zeit gut. Es gibt zwar immer zwischendurch mal so Momente, wo ich mir nen richtigen Nikotin-Kick wünschen würde, aber es hält sich alles in Grenzen. Das Snus selbst fehlt mir interessanter weise gar nicht, mir fehlt nur das Gefühl dass es einem geben kann. Ich habe ja vor über 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört, aber ich denke jetzt noch besser verstehen zu können warum es so schwer war. Der Nikotin-Entzug allein ist schwer genug, und ich hatte damals keine Pflaster verwendet. Hinzu kommen noch soziale Aspekte, Gewohnheiten, etc. Vieles davon hatte ich beim Snus-Konsum nicht. Trotzdem ist es irgendwie irrsinnig hart einfach damit aufzuhören. Es ist nicht das Snus an sich - es ist der Nikotin-Kick. Nikotin ist wirklich eine total undankbare Droge. Sie gibt dir soviel am Anfang, aber dann will sie immer mehr und gibt dir immer weniger. Auch wenn ich hier jetzt keine Werbung für andere Drogen machen will, in keinster Weise, aber bei anderen Drogen kommt man mit einer höheren Dosis weiterhin zum Ziel. Bei Nikotin ist das definitiv nicht der Fall. Es lässt dich nur glauben und hoffen dass du was bekommst, aber in Wahrheit müsstest du sehr große Pausen machen (was in der Regel kaum realistisch ist) um erneut einen wirklichen Effekt zu spüren. Deswegen will ich weg davon. Das bringt definitiv nix, ausser Guster auf mehr. Schade, denn eigentlich wär Nikotin irgendwie ne sehr coole Droge. Fühlt sich gut and und du bleibst bei Verstand. Es gibt keinen Kater, keine Stichwunden, etc. Aber ja, ist halt so wie vieles anderes auch, zu schön um wahr zu sein!

Verfasst am: 14.08.2022, 18:21
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Hurb,

hochinteressant, deinen Weg mitzuverfolgen. Und damit möchte auch ich dich gerne herzlich willkommenheißen, in dieser großartigen Community.

Wie du schon bemerkt haben wirst, hält sich die Resonanz auf deine bisherigen sechs Beiträge in überschaubaren Grenzen. Und auch ich muss gestehen, dass Snus nicht unbedingt zu meiner Kernkompetenz zählt. Und so habe ich mich zunächst einmal belesen, was das ist, was das macht, was das kann. Schnell wurde mir klar, dass die Kreativität der Menschen, auf der Suche nach dem "Kick", erst dann zu Ende gehen wird, wenn es diesen Planeten nicht mehr gibt. Und auch du hattest ja vom "Kick" berichtet. Ich habe ihn auch erlebt. Als ich wegen eines komplizierten Beinbruchs im Krankenhaus lag, zwangsweise zehn Tage lang nicht rauchen konnte, habe ich einen verständnisvollen Pfleger gefunden, der mich mit Bett in die Raucherzone geschoben hat. Raucher halten eben zusammen.
Ich hatte eine Zig ohne Filter geschnorrt. Nachdem ich sie angezündet hatte, ging 5 Sekunden später die wilde Fahrt los. Gefühlt eine ganze Minute hat sich mein Leben gedreht, ich muss gestehen, das fühlte sich so richtig toll an. Gut, dass ich liegen konnte...
Nie habe ich danach dieses Feeling jemals wieder gehabt.

Bei der Vorbereitung auf diesen Beitrag durfte ich lernen, dass pures Nikotin nur wenig, Tabakzigarettenrauch dagegen ein sehr hohes Suchtpotenzial aufweist. So beleuchtet, könnte dich dieser Umstand darin bestärken, deinen aktuellen Weg in ein suchtfreies Leben weiter zu gehen. Schließlich hast du DAS SCHWER erfolgreich hinter dir. Wie du beschrieben hast, bist du seit geraumer Zeit rauchfrei. Sicher wirst du dich zurückerinnern können, wie herausfordernd dein Weg in die Rauchfreiheit seinerzeit gewesen ist. Du liest dich sehr klar und davon überzeugt, dass du deinen Weg aus der Nikotinabhängigkeit erfolgreich beenden wirst. Das ist, glaube ich, dein schärfstes Schwert. Und du bist sehr reflektiert. Glaub mir, das ist Gold wert!

Nun bringt es meine Rolle als Lotse mit sich, auch mal "zwischen den Zeilen" zu lesen. Und so ist für mich eine wesentliche Frage aufgetreten, ach, was rede ich, ein Fragenkomplex, auf den ich noch keine Antwort von dir lesen konnte. Mir kanns wurscht sein, denn du bist mir keine Antwort schuldig. Dir schon!

Was ist der Grund dafür, dass du die Nikotinabhängigkeit ablegen möchtest? Was treibt dich an. Was denkst du, was in deinem Leben ist dann anders, bzw. besser? Im Moment experimentierst du ein bissel rum, mit dem Zeitpunkt deiner ersten Pflasterapplikation. Wenn du merkst - schriebst du - die ersten unangenehmen Entzugserscheinungen nehmen zu, klebst du ein Pflaster und dann ist Ruhe. Hab ich nicht verstanden. Wenn du doch jetzt Entzugserscheinungen hast, dauert es noch eine geraume Zeit, bis das Pflaster seine Wirkung entfalten kann. Oder anders gesagt: wenn es jetzt juckt, kratze ich mich doch nicht erst eine Stunde später...

Schau doch mal im Netz nach: vielleicht ist für deine Zwecke ein Nikotin-Spray zur Substitution sinnvoller? Du spürst direkt nach der Anwendung den Effekt und musst nicht erst abwarten, bis sich was tut. Und dieses Spray kannst du genauso reduzieren, wie die Pflaster auch. Nur so ne Idee. Der Vorteil der Pflaster ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Suchtattacke und Nikotinzufuhr sind bei dieser Form der Anwendung entkoppelt. Das ist beim Spray nicht der Fall.

Hast du dir schon überlegt, wie du deine Zeit verbringen könntest, wenn du am Ziel deines Weges bist?
Jemand in diesem Forum hat gerade geschrieben: "Die innere Leere, die Lücke, womit soll ich die bitte füllen?"

Was ist es, das dich glücklich machen könnte? Was nichts mit dem Konsum irgendeiner Substanz zu tun hat? Dass du die Nikotinpflaster so nehmen möchtest, wie es für dich am Besten passt, ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Das kann funktionieren, weil du ja nicht zu der Zielgruppe gehörst, für die sie gemacht sind. Ich wünsche es dir zumindest.

Du spürst schon jetzt die ersten Erfolge, schreibst du. Zahnfleisch heilt, der Schlaf ist besser, allgemein das Mundgefühl hat sich verbessert. Das, Hurb, sind all die positiven körperlichen Prozesse, für die du dich wahrlich nicht anstrengen musstest.
Alles andere, die Wunden, die es sonst noch so gibt, die aufrichtige Bilanz, was Snus für dich war, was im Detail der Nikotinkonsum für einen Stellenwert hatte, das wird dauern und erfordert eine Menge Arbeit.
Ja, ich gebe dir recht: Eigentlich wäre Nikotin irgendwie ne sehr coole Droge. Fühlt sich gut an und du bleibst bei Verstand. Aber es ist zu schön um wahr zu sein. Denn machen wir uns nichts vor es gibt ihn nicht:
Den Genuss ohne Reue.

Wie ich schon einmal an anderer Stelle formuliert habe, möchte ich auch hier damit schließen:
"Kein Job der Welt ist so hart, wie die Arbeit an sich selbst."

Viel Erfolg
wünscht dir
Meikel

Verfasst am: 14.08.2022, 23:14
Hurb85
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Hallo Meikel,

danke für deine Antwort. Ich sehe du hast meine Beiträge ausführlich gelesen, und das verdient auch eine ausführliche Antwort. Egal was ich jetzt sage, bitte verstehe es als Input zu einer konstruktiven Diskussion und nichts weiter.

Ja, ich habe selber bemerkt das mein Thema hier nicht wirklich auf eine große Resonanz stößt, aber ich ich habe ehrlich gesagt kein besser geeignetes Forum gefunden. Ich denke Snus ist in Zentral-Europa noch relativ was neues (war ja noch vor gar nicht zu langer zeit verboten) und es gibt (meines Wissens nach) noch keine Snus-Foren die sich mit dem Aufhören beschäftigen. Und da Snus-Consumer und Raucher das Nikotin definitiv verbindet, dachte ich mir dass ich hier wohl nicht ganz richtig aber auch nicht ganz falsch bin.

Ich muss gleich mal vorweg einer deiner Aussagen wiedersprechen, Nikotin hat enorm hohes Suchtpotential. Es ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Rauchen ist nochmal ein paar Stufen höher das stimmt, aber ich bin überzeugt, wenn Nikotin nicht das wäre was es ist, dann gäbe es viel weniger Raucher. Rauchen ist eine komplexe Sache, und ich will das hier gar nicht weiter ausbreiten, aber als Ex-Raucher bin ich überzeugt, dass die Nikotin-Sucht eine große Rolle beim Rauchen spielt. Zwar haben Raucher eher selten diesen Nikotin-Kick, aber sie bekommen ihn Scheibchenweise. Und das, und anderes auch, genügt damit sie dran bleiben wollen. Ohne Nikotin, bin ich mir sicher, würde es kaum Menschen geben die regelmässig Rauchen würden.

Wenn man sich mal einem reinen Nikotin-Konsum ausgesetzt sieht, dann erkennt man erst die Dynamik dieser Nimmersatt-Droge. Wie du auch sagtest - wirklich schade - man bleibt klar - es gibt keinen Kater - aber ja - man kann einfach nicht genug bekommen und da entstehen Probleme - egal wie man es konsumiert.

Nun aber zu deiner höchst spannenden und anregenden Frage: Warum möchte ich aufhören? Was treibt mich an usw? Das sind alles wirklich gute Fragen und ich möchte sie gerne beantworten.

Du sprichst in deiner Anwtort ein sehr wesentliches Thema an. Warum brauche ich sowas überhaupt? Warum suche ich einen Kick?

Ich könnte jetzt über meine Kindheit sprechen, oder mein aktuelles Leben...Fakt ist, es geht mir alles andere als schlecht. Ich habe einen realtiv guten Job wo es mir gut geht und der realtiv sicher ist, ich habe eine wundervolle Frau die ich liebe und wir haben ein wundervolles Kind das unser Leben bereichert. Ich denke die reine Ausgangssitutaion ist es mal nicht. Klar kann man sich jetzt denken dass ich vielleicht garnicht wirklich glücklich bin mit meiner Frau oder sie mit mir, und das wir uns gegenseitig aufschauckeln und uns in Wahrheit nur bekämpfen...aber dem ist definitiv nicht so. Ich will nicht sagen wir sind perfekt, aber wir lieben uns und wir werschätzen uns, und wenn uns mal was am zeiger geht dann sagen wir das auch und lösen es auch.

Ich denke der Grund bzw. Problem warum ich mit Snus überhaubt angefangen habe, liegt weniger an meiner aktuellen Situation, es liegt mehr an meiner allgemeinen Natur. Ich enstpanne gern und ich lass mich gern mal ein paar Stunden gehen etc. Harte Drogen sind für mich kein Thema (ich habe sie probiert) - die Nebenwirkungen sind zu extrem. Ich habe halt eine Schwäche für Dinge die mich entspannen.

Und ja ich habe überlegt wie es ohne Snus weitergehen kann. Genauso wie mit ohne Zigaretten....Es gibt einfach keine mehr ;-)