Luzides albträumen

Verfasst am: 20.05.2019, 16:14
Blackburn
Blackburn
Themenersteller/in
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Hallo,
Ich bin 22 Jahre alt, 1,74m groß, wiege 73 kg, athletisch gebaut,

ich habe seit 5 Jahren direkt zum Anfang wie ein Schlot täglich 1 1/2 Schachteln geraucht.
Am 17.Mai.2019 habe ich dann aufgehört weil ich merkwürdige Träume übers rauchen hatte und mein Vater das rauchen vor 3 Jahren auch aufgegeben hatte und das bis heute erfolgreich.
Ich war letzten Freitag am Abend dann noch eine halbe Stunde joggen und in der Nacht begann die Misere.
Fieber - Schüttelfrost - komplett durchgeschwitzt - durchgehenden Husten - und ich fühlte mich niedergeschlagen und einfach voll im *piep*.

Fieber und Schüttelfrost waren am Samstag Abend verschwunden, der Rest blieb.
Ich habe während meines Raucher-Lebens nie solche Hustenanfälle gehabt, grausam, aber da merkt man was man sich selbst angetan hat. Ich habe keine Kurzatmigkeit oder Ähnliches, treibe sehr viel Sport und das mein Leben lang.
Vielleicht gibt es hier ja Musiker unter euch, aber ist einem von euch mal aufgefallen, dass einem das Stimmvolumen abhanden geht wenn man aufhört zu rauchen? Es ist ja nicht mein erster Versuch, letztes Jahr habe ich es ein halbes Jahr durchgehalten, habe aber wieder angefangen weil meine damalige Lebensgefährtin rauchte "und ich weiß ja wie cool ich mit Kippe im Mund aussehe".

Sonntag Abend habe ich 1 1/2 Liter Salbeitee getrunken um die Halsschmerzen zu bändigen, leider mit minimaler Effizienz, aber besser als nichts, also trink ich heute auch wieder Tee. Was gibt es denn noch um die Halsschmerzen zu besiegen? Bzw. bringt es überhaupt Etwas in der Zeit wo sich die Lunge reinigt, gegen den Husten anzugehen? Ich war mir schon nicht sicher ob ich ne Ibu gegen das Fieber nehmen sollte, weil ich dachte mist, ist das jetzt eine Reaktion vom nicht-rauchen und schadest du dir dann im Endeffekt mehr als du dir hilfst? Auf jeden Fall zu spät, hatte sie genommen und es ging mir besser. Acc Akut hab ich hier noch rumliegen und Hustensaft aber da Auswurf einwandfrei stattfindet und ich den Reinigungsprozess nicht unterbrechen will, kann ich ja eigentlich beides nicht nehmen.

Beim letzten mal hab ich mir die Suchtverlagerung zu nutzen gemacht.
Ich wusste was ich am liebsten nasche, in meinem Fall Salz&Pfeffer-Chips.
Davon hab ich mir 50 Tüten gekauft und habe davon täglich 2-3 gegessen.
Ich trinke nur Wasser und wegen meines sportlichen Treibens habe ich auch nicht zugenommen und die erste Zeit des nicht-rauchens gemeistert. Diesen Weg möchte ich aber nicht noch mal gehen, weil ungesund.

Statt irgendwelche Mineralien-Bomben zu konsumieren, meditiere ich oder spiele ein Spiel das Hirnaktivität fordert.
Manchmal hilft es mir auch einfach raus zu gehen, spazieren, einmal um Pudding und dann geht es besser.
Was ich leider nicht kann ist, neben Rauchern zu stehen, oder im gleichen Raum zu sein wo geraucht wird.
Mir wird mulmig und ich will dann auch rauchen, besonders schlimm auf Partys. Alkohol trinken ohne rauchen ist wie Cornflakes ohne Milch. Also hab ich das Alkohol trinken vor einem halbem Jahr aufgegeben. Das war schon mal ein guter Anfang denke ich. Jetzt folgen die Todesstangen dem Alk in die Verbannung.

Mein Thread heißt ja luzides albträumen und ich habe ja schon erwähnt warum ich aufgehört habe, natürlich gibt es noch sehr viel mehr Gründe warum ich keinen Rauch in meinen Lungen möchte, aber vielleicht hat ja Jemand Ähnliches erlebt, wenn man das überhaupt so sagen kann.
- Ich hab von mir selbst geträumt, ich konnte mich von der Perspektive eines anderen sehen wie ich im Bett lag und geraucht habe, dann war ich wieder in meinem eigenen Körper, spürte Schmerzen im Bein und konnte sehen das mein Bein ein riesen Loch hatte, es war blutig, ausgehöhlt, bereits am verwesen und der Schmerz war echt, bin vom Bett gefallen. Das war dann das Startzeichen wenn man so will, jetzt oder nie.

Viele machen sich sorgen, eventuell an COPD oder sowas erkrankt zu sein, ich mache mir da keine Gedanken drum, denn sollte es so sein, habe ich zum einen selbst Schuld und zum anderen kann man es auch nicht ändern, was man aber machen kann ist gesünder leben. Das soll aber nicht heißen das ich Symptome ignorieren würde.

Habt ihr Tipps&Tricks, Ratschläge oder Anmerkungen? - Immer her damit, ich schaue ab und zu immer mal wieder hier rein.

Liebe Grüße,
Blackburn aus SH

Verfasst am: 20.05.2019, 18:07
Nomade
Nomade
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Beiträge: 3723 Beiträge

Moin Blackburn,

willkommen hier in der Gemeinschaft der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen.
Sehr gute Idee - jetzt schon, in so jungen Jahren - die Reißleine zu ziehen - ebenso, Dich hier anzumelden.
Ja - wer weiß schon, wozu solch krude Träume manchmal gut sind - Dir haben sie zumindest geholfen, aufzuwachen und Dich Deiner Sucht zu stellen.... "Kein Schaden ohne Nutzen", wie eine Freundin von mir immer sagt....

Zunächst einmal - Deine Beschwerden KÖNNEN mit dem Rauchausstieg zu tun haben, müssen aber nicht....
Da dies nicht zweifelsfrei festzustellen ist, solltest Du sie beobachten und ggf. Deinen Hausarzt aufsuchen, um es abklären zu lassen.
Ich habe (außer mal bei Féten) nie derartige Mengen geraucht, wie Du schon in jungen Jahren.... deshalb ist es mir nicht möglich, Dir eine halbwegs qualifizierte Selbstbeobachtung dieser Art zu schildern.

Aber einen Oma-Trick betreffs Halsschmerzen habe ich in petto - schäle eine Zwiebel und schneid' sie in kleine Würfel. Diese tust Du in ein Glas oder Keramikgefäß (kein Plastik - könnte Phthalate und ähnlichen Schrott, den der menschliche Körper so gar nicht braucht, "ausschwitzen" ) und gibst ordentlich Zucker drauf - nach einiger Zeit (setz es abends an, dann hast Du morgens was) kannst Du einen Sirup da rauslöffeln. Das tust Du dann auch.... immer wieder mal ein Teelöffel voll.

Sieh auch einmal unter dem grünen Reiter "Aufhören" nach - da findest Du u.a. die 4 A (Aufschieben, Ausweichen, Abhauen und Ablenken) und viele weitere gute Tips zum Rauchstop.
Bisher hast Du die Sache aber, scheints, schon instinktiv ganz gut gehandhabt.... was ich da so lese - Alkohol vermeiden, Rauchern aus dem Weg gehen, einmal um den Block laufen oder Denksportaufgaben lösen....top!

Wenn Du nicht nur "ab und zu mal wieder hier reinschaust", sondern die threads (Wohnzimmer genannt ) der anderen hier aktiv liest - gern natürlich auch schreibst - könntest Du Dir bereits auf diesem Wege viele nützliche Infos "absaugen"....

Dienstags zwischen 20 und 22 Uhr gibt's auch einen Life-Chat. Dazu mußt Du Dich anmelden und sofort (also ohne vorher in irgendein Wohnzimmer abzudriften - auch in Dein eigenes nicht) unter Community in den Chat gehen - dort könntest Du auch direkt Antworten auf Fragen erhalten.

Das soll's erst einmal gewesen sein - Aufsatz beendet....:

Wenn Du mir antworten möchtest bitte in meinem Wohnzimmer - klickst unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil", dann auf "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!" und los geht's.

Viel Erfolg weiterhin auf Deinem rauchfreien Weg
wünscht
de Nomade

Verfasst am: 20.05.2019, 19:27
Nala2019
Nala2019
Dabei seit: 27. 04. 2019
Rauchfrei seit: 1803 Tagen
Beiträge: 160 Beiträge

Hi Blackburn,

also viele Deiner Fragen kann ich nicht beantworten - aber vielleicht 2.

Zum Thema Husten/Abhusten: Alles was gut tut und die Produktivität des Hustens nicht hemmt sollte kein Problem sein. Wenn es weiterhin so bleibt, kann Dir nur ein Arzt richtig weiterhelfen. Von einem Ingwer-/Salbei- und sonstigem Tee machst Du dem Husten ja nicht seine Funktion streitig. Es ist ja eher etwas, dass Dir bei der Heilung hilft. Wenn Du viel Glück hast, geht es schnell rum.

Und was die Stimme angeht... Saxophonieren ist zwar nicht das gleiche wie Singen, aber ich hatte in den ersten 2 Wochen das Gefühl, dass der Luftfluss beim Spielen eher gehemmt war. Da geht es jetzt aber schon wieder aufwärts.

Herzlich Willkommen im Forum und weiterhin viel Erfolg auf deinem rauchfreien Weg. Du weißt ja eigentlich, wie es geht.

Cheers, Melanie

Verfasst am: 21.05.2019, 16:34
Wummiii
Wummiii
Dabei seit: 21. 05. 2019
Rauchfrei seit: 1777 Tagen
Beiträge: 1 Beiträge

Hallo,

Ich habe ebenfalls vor ein paar Tagen aufgehört zu rauchen und habe davor schon 4 Wochen lang stark reduziert. Bin 25 Jahre alt und habe so ca. 8 Jahre lang mehr oder weniger viel geraucht.

Während der Reduktion hatte ich ähnliche Nächte wie du, das ging aber irgendwann wieder weg.
Derzeit quält mich eher ein unangenehmer Schwindel der mich in den Wahnsinn treibt, ebenfalls hab ich produktiven Husten, der hoffentlich bald wieder verschwindet.

Bleib stark!

Verfasst am: 25.05.2019, 16:31
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
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Beiträge: 4214 Beiträge

Hey blackburn,

von mir auch noch willkommen in unserem lustigen Aufhörer-Kreis. Und meinen Glückwunsch zum erfolgreich vollzogenen Absprung aus der Abwärtsspirale. Allein das darfst Du schon mal als Leistung und Erfolg werten.

Wie geht es den Halsschmerzen derzeit, haben die bis jetzt nachgelassen? Also hm..... primär hätte ich diese auch einem Infekt zugeschrieben, aber sekundär..... weißt, man entgiftet ja auch über Haut und Schleimhäute, wenn man aufhört zu rauchen. Schon so mancher hat über eine Art Trockenheitsgefühl der Schleimhäute geklagt, warum soll sich das nicht mal zu spürbaren Schmerzen steigern. Salbeitee ist da schon eine gute Idee, aber besser als ihn zu trinken, ist bei Halsschmerzen damit zu gurgeln. Uuuuuund mit lauwarmem Salzwasser - klingt komisch, ist es auch, aber wirksam. Weil es reinigend und befeuchtend wirkt sowie die Schleimhäute etwas zusammenzieht, davon läßt der Schmerz nach. Also das kannst Du bei jedem Halsschmerz machen. Achte nur darauf daß Du es nicht gerade schluckweise verschluckst. Sonst könnte Dir übel werden.

Die Veränderung des Stimmvolumens kann ich Dir glaube ich auch erklären. Bei der Reinigung der Lunge wird die ganze Substanz, die sich darin befindet und die da nicht hingehört, quasi schwallartig abgebaut. Diese Schwälle belasten bis zu deren Abgabe erstmal die Lunge, bremsen zunächst mal die Atemtätigkeit, mindern vorübergehend das Volumen. Nicht so signifikant, daß man es nicht kompensieren könnte, aber bei Menschen, die sowieso die Lunge in irgendeiner Weise zum Thema haben, spürbar. Von mir kann ich sprechen, da sich meine Lungenwerte nach dem Rauchstopp beim turnusmäßigen Lungenfunktionstest (als Asthmatikerin) erstmal signifikant verschlechtert hatten. Diese Beobachtung, daß sich die Lunge zu Beginn der Entwöhnung erstmal belastet anfühlt, wurde hier übrigens schon öfters beschrieben. Natürlich wirkt sich eine Volumenseinbuße auch erstmal auf die Stimmqualität aus. Die gute Nachricht ist: das wird wieder. Und zwar deutlich zum besseren hin. Sowohl die Lungenfunktion als auch die Stimme. Laß sich Deinen Körper regenerieren, gib ihm Zeit, den Müll, der ihn beschwert, rauszubringen. An der Lungenfunktion und dem Stimmvolumen wirst Du aller Voraussicht nach alsbald Verbesserungen merken.

Was Medikation angeht, bin ich völlig bei Dir, ohne Rücksprache mit dem Doc Deines Vertrauens hätte ich da auch nichts eingeworfen. Da können wir Dir hier sowieso keine Faustregeln anbieten, weil dies hier kein medizinisches oder ärztlich betreutes Forum ist. Wir können und dürfen nichts zur Einnahme von Medis sagen. Was ich Dir sagen kann und auch darf, ist jedoch, daß eine Rücksprache mit Deinem Arzt auch und gerade in der Raucherentwöhnung absolut angemessen ist, wenn sich körperliche Schieflagen einstellen. Denn erstens kannst Du, kann ich, können wir nicht wissen, ob es von der Entwöhnung kommt oder ein eigenständiges Symptom ist, und zweitens kann, vielleicht sogar muß der Doc unterstützend tätig werden, auch wenn es "nur" vom Rauchausstieg kommt. Bei mir mußte damals auch die Asthma-Medikation vorübergehend angepaßt werden, also legitim und verantwortungsbewußt, zum Arzt zu gehen, wenn Du Schieflagen spürst, die Du nicht bestimmen kannst. Also bitte nimm das ruhig mit blackburn, wenn Du während der Entwöhnung jetzt Störungen verspürst, laß sie ruhig mal anschauen.

Deine jetzt verfolgten Strategien, meditieren, spielen, nach draußen gehen, sind absolut zu unterstützen blackburn, sowas hätte ich Dir auch gegen Schmachter angeboten. Suchtverlagerung ist eher eine fragliche Strategie, denn Du willst Dich ja aus einer befreien, eine schlafen schicken. Aus dem Teufelskreis kommst Du nicht heraus, wenn Du Deinem Gehirn eine Ersatzsucht anbietest, denn das Suchtgedächtnis bleibt dann wach und im Gegenteil, es bekommt sogar noch eine Alternative dazu, mit der es Dich dann kriegen kann.

Du schreibst was von sportlichem Treiben: das kannst Du auch zu Deiner Entwöhnung nutzen. Du kannst mit Bewegung ganz prima Schmachter überbrücken, außerdem die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen in Deinem Körper wieder anwerfen, die dieser beleidigt eingestellt hat, weil das Nikotin sie vertrieben hat. Und es hält Kreislauf, Blutdruck und Verdauung in Schuß, auch wichtig in der Entwöhnung. Was für Sport betreibst Du denn (ich bin neugierig)?

Kann durchaus sein, daß Dir Dein Unterbewußtsein mit diesem Traum mitgeteilt hat, daß es, Dein Körper oder sonst etwas in Dir massiv nicht mehr rauchen will. Und ich finde es ganz große Klasse, daß Du diesem Wink mit dem Eiffelturm auch gleich richtig Rechnung trägst. Kann man nur loben. Die Wahrscheinlichkeit, daß Dich die COPD oder andere rauchbedingte Leiden einmal heimsuchen werden, hast Du schon dadurch minimiert, daß Du doch recht jung aufhörst. Ich denke auch, darüber solltest Du Dir keine Gedanken machen - erstens, weil wie gesagt, Du schon sehr früh entgegensteuerst, zweitens, weil man es ja doch nicht orakeln kann und drittens: lebe lieber im Jetzt und Hier und mach das Beste draus. Dein Rauchstopp gehört zum Besten dazu.

Ich bin schon gespannt, was Du als nächstes zu berichten hast blackburn. Freue mich wieder von Dir zu lesen. Bis dahin weiterhin viel Erfolg, Power und Optimismus auf Deinem Rauchfrei-Weg, und viele Grüße von

Lydia